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Kärnten: Mit Gift präparierte Taube sollte Falken töten

Tierquälerei hat seltsame Facetten. Eine davon sind sogenannte „Kamikazetauben“.

Ein 58 Jahre alter Kärntner hat offenbar eine Zuchttaube mit dem verbotenen Gift Carbofuran bestrichen, um mit ihr jagende Falken anzulocken und zu vergiften. Der Kadaver der Taube war bereits im April in einem Klagenfurter Park von einem Falkner gefunden worden. Die Beringung der Taube führte schließlich zu dem Mann, der Brieftauben züchtet. Er stritt laut Polizei die Tat ab, er wird angezeigt. Der Falkner hatte die Taube im April gefunden, wie die Landespolizeidirektion am Sonntag, 3. November, mitteilte. Bei näherer Betrachtung des Kadavers zeigte sich, dass diesem mehrere Schwungfedern fehlten. Weiters waren Federn violett eingefärbt, und der Kadaver wies Biss- und Griffmarken im Nackenbereich auf. Die Taube war beringt, wodurch man nach langer Ermittlungsarbeit auf den Mann aus dem Bezirk Villach kam. Der Falkner hatte einen Verdacht gehabt und die tote Taube der Vogelschutzorganisation BirdLife übergeben, welche an der Veterinärmedizinischen Universität Wien ein toxikologisches Gutachten erstellen ließ. Dieses ergab, dass die Zuchttaube mit dem bereits seit 2007 in der EU verbotenem Wirkstoff Carbofuran im Nackenbereich bestrichen und ihr zusätzlich mehrere Schwungfedern ausgerissen worden waren. Die Taube war durch einen Nackenbiss eines Greifvogels verendet. Das Gift ist eigentlich ein Insektizid und wirkt als Fress- oder Kontaktgift. Es wird seit mehreren Jahren vermehrt für die illegale Vergiftung von Greifvögeln angewendet. Dabei werden sogenannte Kamikazetauben eingesetzt. Es sind dies Tauben mit unnatürlichem Flugverhalten - hervorgerufen etwa durch ausgerissene Federn. Zuvor wurden sie im Nackenbereich mit Carbofuran bestrichen. Aufgrund des unnatürlichen Flugverhaltens wird der Jagdfokus des Greifvogels auf diese Taube gelenkt, welche er in weiterer Folge mit einem Nackenbiss tötet. Durch den Nackenbiss und die damit verbundenen Aufnahme des Giftes über die Schleimhaut verendet der Greifvogel kurz darauf qualvoll.

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