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Junge Menschen verlieren die Lust am Lesen

Technik formt Sprache, nicht umgekehrt. Ein tiefer Einblick in unsere Lesezukunft.

Sie sitzen zu Hause mit dem Smartphone oder iPad in Händen und haben soeben dolomitenstadt.at gecheckt um nachzusehen, was es in Osttirol Neues gibt? Und jetzt ist Ihnen dieser Hintergrund-Artikel zum Thema Lesen aufgefallen? Wenn Sie die Story der RiffReporter, auf die wir unten verlinken, auch tatsächlich lesen, dann sind Sie mit sehr großer Wahrscheinlichkeit älter als 20 und eher eine Frau als ein Mann. Das Lesen als zentrale Kulturtechnik, deren Verbreitung den Fortschritt und die Demokratisierung unserer Gesellschaft erst ermöglichte, kommt aus der Mode. Und wie so oft ist es die Technik, die den Umgang mit der Sprache revolutioniert. Was durch die Erfindung der Druckerpresse für alle möglich wurde, wird durch das Smartphone in Frage gestellt. Warum Texte lesen, wenn man sie auch hören kann? Warum schreiben, wenn man diktieren kann? Und warum viele Worte verlieren, wenn knackige, standardisierte Kurzbotschaften und Emojis mit einem Fingertipp ausdrücken, was wir früher noch in ganzen Sätzen erklären mussten? Die Anregung, den folgenden – langen! – Artikel der RiffReporter zu lesen trifft wohl nur bei wenigen unserer Leser und Leserinnen auf fruchtbaren Boden. Es sind jene, die ohnehin viel lesen. Sie werden zunehmend zu einer Minderheit und können sich nur damit trösten, dass sie eine Fähigkeit besitzen, die den Blick auf die Welt und das Leben auch ohne digitale Filter aus dem Silicon Valley freigibt.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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