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„Von Entwarnung kann nicht gesprochen werden“

Die aktuelle Statusmeldung des BKH Lienz klingt dennoch beruhigend.

Am 3. April in den Abendstunden traf wieder eine Statusmeldung des BKH-Lienz in der Redaktion ein. Wie immer bringen wir das Statement vom Leiter des Einsatzstabes und Sprecher des BKH Lienz, Primar Martin Schmidt, im Wortlaut:
Primar Martin Schmidt, Leiter des Einsatzstabes und Sprecher des BKH Lienz. Foto: BKH/Lugger

Aktuelle Fallzahlen: Derzeit gibt es 121 positiv getestete Fälle in Osttirol. Die Zahl der Genesenen steigt erfreulicherweise. Vier PatientInnen im BKH Lienz befinden sich aktuell auf unserer Isolationsstation „Verdachtsfälle“: 90 Prozent derart stationär aufgenommener PatientInnen, konnten bislang im Schnitt nach zwei Tagen Aufenthaltsdauer diese Station wieder verlassen. Vier positiv getestete PatientInnen werden auf unserer Infektionsstation behandelt. Vier „SARS-CoV-2“-PatientInnen befinden sich auf einer Intensivstation, davon werden zwei invasiv beatmet und zwei erhalten Atemunterstützung. Wie bekannt, helfen alle Tiroler und auch Vorarlberger Krankenhäuser (derzeit Lienz, Reutte, Hall i.T., Universitätsklinik Innsbruck und Feldkirch) zwischenzeitlich mit, invasiv beatmungspflichtige Südtiroler PatientInnen aufzunehmen (aktuell 11): Der am 24. März unsererseits aus Südtirol übernommene Patient ist inzwischen erfreulicherweise auf dem Weg der Besserung. Er wurde extubiert und es ist damit zu rechnen, dass er im Verlauf der nächsten Woche nach Südtirol zurückverlegt werden kann. Das BKH Lienz wird dem Land Südtirol (im Wege des medizinischen Geschäftsführers der Tirol Kliniken) die Aufnahme des/der nächsten Südtiroler Patienten anbieten. Die Leitung unseres Krankenhauses bedankt sich neuerlich außerordentlich bei jenen Südtiroler Arzt- KollegInnen, welche seit Wochen in Osttirol geblieben und eine wesentliche Stütze bei der Besetzung unserer Dienstpläne sind: Sie konnten dadurch weder ihre Familien besuchen, noch mögliche freiwillige Dienste in Südtirol leisten. Hygienemaßnahmen: Seit dieser Woche wird jede/r Patient/in, welche/r stationär oder tagesklinisch aufgenommen wird, auf „SARS-CoV-2“ getestet. Dabei handelt es sich um den nächsten Schritt, die Screening-Maßnahmen noch engmaschiger zu ziehen, um damit insbesondere auch PatientInnen, die nach üblichen Triagekriterien keine „Verdachtsfälle“ darstellen, zu identifizieren. Gleichzeitig wird jede/r aufgenommene Patient/in mit einer Schutzmaske ausgestattet, bis das Testergebnis vorliegt. Durch rechtzeitige Eigeninitiative unserer Sicherheits- und Beschaffungsabteilung einerseits, und dank der zentralen Materialbeschaffung über das Land Tirol andererseits, ist die Versorgung mit Schutzausrüstung derzeit gesichert: Alle Materialbestände werden täglich überprüft und durch Neuanforderungen angepasst. Versorgungsstruktur: Es ist davon auszugehen, dass unsere hausinternen Screening-Maßnahmen einerseits die Sicherheit im Krankenhaus für PatientInnen und MitarbeiterInnen weiter erhöhen und andererseits damit u.U. ein erster Schritt eingeleitet wird, in absehbarer Zeit wieder mehr elektive PatientInnen aufnehmen zu können. Dies ist allerdings mit größter Sorgfalt und Vorsicht zu betrachten, weil nach unserer Lageeinschätzung erst die nächsten zwei Wochen sichere Hinweise dafür liefern werden, in welche Richtung die „Corona-Krise“ in Osttirol tatsächlich gehen wird: Nur bei einer belastungsfähigen Entspannung der Lage werden Personalressourcen teilweise wieder in den „Normbetrieb“ umgeschichtet werden können. In diesem Zusammenhang wird in Strategiebesprechung unseres Einsatzstabes - in enger Absprache mit den anderen Tiroler Kliniken - sorgfältig geprüft, wann frühestens welcher Schritt in Richtung einer möglichen „Normalisierung“ vertretbar sein wird. Vorläufig sind wir jedenfalls sehr dankbar, dass unser Krankenhaus durch die intensive präklinische Arbeit aller niedergelassenen KollegInnen und Epidemie-ÄrztInnen in Osttirol noch weiter belastbar bleibt. Das Krankenhaus steht in täglichem Kontakt mit Osttiroler Amtsärztinnen und Epidemie-ÄrztInnen. Die jeweils aktuelle Situation, insbesondere regional gehäuft aufgetretene Neuinfektionen und schwerwiegendere Krankheitsverläufe werden detailliert besprochen, damit die Aufnahme von „SARS-CoV-2“-positiven PatientInnen strukturiert erfolgen kann. Diesbezüglich wird auch die Lageentwicklung in einer Osttiroler Pflegeeinrichtung unsererseits genau bedacht. Auch diese Kooperation zwischen extramuraler und intramuraler Versorgung funktioniert im Bezirk Lienz hervorragend. Von einer Entwarnung kann aber noch keinesfalls gesprochen werden! Primar Dr. Martin Schmidt Leiter des „COVID-19-Einsatzstabes“ im BKH Lienz

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