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Melanie Mattersberger: Ein Rechenprofi aus Lienz

Die 16-Jährige schaffte es erstmals zum bundesweiten Finale der Mathe-Olympiade.

Vor wenigen Wochen überzeugte Melanie Mattersberger vom Gymnasium Lienz beim Regionalwettbewerb der Mathematik-Olympiade für Schüler und Schülerinnen. Sie qualifizierte sich für das Antreten beim Bundeswettbewerb, bei dem entschieden wird, wer Österreich im Ausland bei den mitteleuropäischen und internationalen Bewerben vertreten darf. Am 21. Mai war es dann so weit. Die 16-Jährige ging ambitioniert in die Vorrunde des Bundeswettbewerbs – an der sie im Vorjahr scheiterte – und ließ diesmal nichts anbrennen.  Die junge Lienzerin qualifizierte sich für das große Finale, das voraussichtlich am 20. Juni über die Bühne gehen wird. Ihren Mathelehrer Hannes Amon freut das besonders: „Ich kann als Mathematiker sagen, dass das eine hervorragende Leistung ist. Das letzte Ergebnis dieser Größenordnung erreichte Elias Walder im Jahr 2017.“ Mittlerweile steckt Melanie mitten in den Vorbereitungen für das große Finale. Wir haben sie an ihrer Schule für ein kurzes Interview getroffen und mit ihr über die intensive (online) Vorbereitungszeit, die Vorrunde und ihren Plan für den großen Wurf gesprochen. Natürlich ist auch die Mathematik-Olympiade von der Corona-Pandemie überschattet.
Melanie Mattersberger aus Lienz hat sich erstmals für das Bundesfinale der Mathematik-Olympiade qualifiziert. Foto: Dolomitenstadt/Wagner
Melanie, du warst auch schon im letzten Jahr beim Bundeswettbewerb dabei. Wie war die Vorbereitung im Vergleich zum Vorjahr?
Der Unterricht konnte dieses Jahr leider nicht wie üblich in Raach am Hochgebirge stattfinden. Deshalb konnte man sich für die Unterrichtseinheiten anmelden, die online abgehalten wurden. Dann fanden ein Monat lang über Moodle die Kurse statt – jede Woche von Montag bis Freitag jeweils zwei Stunden und samstags sechs Stunden lang. Diese Stunden wurden auf die sechs Teilbereiche (Folgen & Reihen, Geometrie, Kombinatorik, Polynome, Ungleichungen, Zahlentheorie) aufgeteilt, welche jeweils von unterschiedlichen Professoren unterrichtet wurden. Und der Bewerb selbst, hat sich der auch geändert? Auch beim Wettbewerb gab es in diesem Jahr einige Unterschiede. Im vergangenen Jahr saß ich den Großteil der Zeit nur da und sah den anderen beim Rechnen zu. In diesem Jahr hatte ich nicht einmal genug Zeit, um mir alle Aufgaben genau anzusehen. Ich schrieb zu Beginn des Wettbewerbs zu allen Aufgaben kurz etwas auf und den Rest der viereinhalb Stunden widmete ich zwei der vier zu lösenden Beispiele – für die anderen beiden war leider keine Zeit mehr. Dennoch hat das Ergebnis gereicht um in die nächste Runde zu kommen und ich bin schon sehr gespannt, was die nächste Zeit bringen wird.
Im vergangenen Jahr hat es für dich beim Bundeswettbewerb leider nicht für das große Finale gereicht, heuer schon. Was hat diesmal den Unterschied ausgemacht? Der Vorbereitungskurs für den Bundeswettbewerb fand heuer online statt. Hattest du dennoch in irgendeiner Form Kontakt zu den anderen Teilnehmern? Wie es auch normalerweise in Raach ist, wurden die Erstteilnehmenden von denen, die schon ein- oder mehrmals in Raach waren, getrennt. Deshalb haben wir von den Erstteilnehmenden in den ersten Wochen nicht viel mitbekommen und ich glaube, für sie war es nicht besonders schön mit vielen Fremden an dem Kurs teilzunehmen, da man auch oft in Gruppen eingeteilt worden ist und so Beispiele erarbeiten sollte. Natürlich war es insgesamt nicht so wie im letzten Jahr, als man mit den anderen Teilnehmern zusammengewohnt, gegessen und die gesamte Zeit verbracht hat, aber einen großen Vorteil hatte das „virtuelle Raach“, wie es gerne genannt wird, dann doch. In diesem Jahr waren einige meiner Freunde und auch ich viel wacher als im letzten Jahr. Vermutlich liegt es daran, dass es in Raach schon um 07:00 Uhr Frühstück gab und wir meistens nur wenige Stunden geschlafen haben. Dann ist natürlich auch vom Stoff nicht mehr so viel hängengeblieben, da man den fehlenden Schlaf ja auch irgendwann nachholen musste. In diesem Jahr konnte man sich bzw. ich mich, aber viel besser konzentrieren und habe auch den Großteil verstanden. Um mich auf den Wettbewerb vorzubereiten, habe ich dann die Skripten aus dem letzten Jahr gelernt – auch wenn meine Kenntnisse in einigen Fächern immer noch ausbaufähig sind. Von den Professoren wurde dann doch einmal ein Spieleabend organisiert, um eine Verbindung zwischen den Teilnehmern herzustellen. So haben wir uns alle besser kennen gelernt, vor allem die „Neuen“. Wir haben uns dann auch immer über das Online-Portal getroffen und verschiedene Spiele gespielt oder oft auch nur einige Stunden lang geredet. Verrate uns abschließend doch deinen Plan für den großen Wurf beim Finale: Lernen (lacht). Auch genügend Schlaf ist wichtig und ich werde die Skripten noch einmal durchgehen. Dann kann ich nur noch darauf hoffen, dass alles so läuft wie geplant.
Beim Finale des Bundeswettbewerbs werden aus den besten Teilnehmern zwei Teams zu je sechs Personen gebildet, die Österreich bei der Mitteleuropäischen Mathematik-Olympiade in der Slowakei und beim Internationalen Showdown in St. Petersburg vertreten. Wer seine Mathematik-Kenntnisse überprüfen will, hat hier die Möglichkeit, sich den Aufgaben der Vorrunde des Bundesbewerbs zu stellen.
Dolomitenstadt-Redakteur Roman Wagner studierte an der FH Joanneum in Graz und ist ein Reporter mit Leib und Seele. 2022 wurde Roman vom Fachmagazin Österreichs Journalist:in unter die Besten „30 unter 30“ gewählt.

4 Postings

Nudlsuppe
vor 4 Jahren

Gratuliere! Ich wünsche der jungen Dame viel Erfolg!

 
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Muehle
vor 4 Jahren

Gratuliere!

 
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Spanidiga
vor 4 Jahren

👍...viel Erfolg

 
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boarium
vor 4 Jahren

Saustark! Und das ganze neben der Schule, abends und am Wochenende in der Freizeit, wochenlang - Respekt!

 
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