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„Die Niere“ – Kleinbühnenkunst in Strassen

Die Pustertaler Theatergemeinschaft spielt ein Werk von Stefan Vögel.

Mit dem Stück „Die Niere“ des österreichischen Autors Stefan Vögel bringt die Theatergemeinschaft Pustertal nach der coronabedingten Kulturpause wieder ein Stück Bühnenkunst zurück nach Osttirol. Vögel´s 90-minütiges „Well-Made-Play“ besticht mit allerlei Pointen und verspricht eine kurzweilige Sommerunterhaltung. Und dass, obwohl die Grundthematik eine ernste ist: Geht es doch nicht um die Niere als kulinarische Delikatesse, sondern um eine Organspende.
Die vier Schauspieler mit Regisseur Alfred Meschnigg in der Mitte: Karlheinz Burger und Magdalena Porto verkörpern die Rollen von Götz und Diana, Claudia Antenhofer und Peppe Mairginter brillieren als Kathrin und Arnold. Foto: Hermann Maria Gasser
Claudia Antenhofer aus Oberwielenbach und Peppe Mairginter aus Innichen brillieren in den Hauptrollen als Kathrin und Arnold. Er ist erfolgreicher Architekt, sie, seine Frau, braucht eine Niere. Seine Niere genauer gesagt. Nur hat der vielbeschäftigte Mann nicht nur keine Zeit dafür, sondern auch Angst vor einer Organspende: Aber wenn ein Mann seine Frau wirklich liebt…

„Erwartest du von mir, dass ich es tue? Ich meine – dir eine Niere zu spenden?“ „Kommt drauf an, wie du 'erwarten' definierst. Erwarten im Sinne von 'glauben' oder erwarten im Sinne von 'verlangen'?“ „So was kann man gar nicht verlangen.“

90 Prozent der Nierentransplantationen erfolgen durch die Entnahme der Organe von Verstorbenen, nur 10 Prozent stammen von Lebendspendern. Lebendspenden sind im Transplantationsgesetz genau geregelt, in jedem Fall müssen Spender und Empfänger nachweislich in einem engen Verhältnis stehen, weiß Gert Mayer, Nephrologe und Direktor der Innsbrucker Uniklinik für Innere Medizin. Die Idee kam Autor Stefan Vögel, als er in der Zeitung las, dass der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier seiner Frau eine Niere gespendet hätte. Vögel stellte sich dann selbst die Frage, ob er es tun würde – und stellte mit schlechtem Gewissen fest, dass er sich selbst nicht ganz sicher ist. Ob sich Arnold nun für die Liebe oder für seine Niere entscheidet, können Kulturbegeisterte an drei Spielterminen am Wochenende des 24. Juli 2020 jeweils um 20:30 Uhr im Kulturstadel beim Strasserwirt in Strassen erleben. Um die derzeitigen Corona-Bestimmungen einhalten zu können, bittet der Veranstalter um telefonische Anmeldungen unter +39 340 2710279.
Termine: Freitag, 24. Juli 2020 – 20.30 Uhr Samstag, 25. Juli 2020 – 20.30 Uhr Sonntag, 26. Juli 2020 – 20.30 Uhr  
Anna Maria Huber unterrichtet an der International School in Innsbruck und schreibt nicht nur für dolomitenstadt.at sondern auch für die Straßenzeitung 20er. Annas Stärken sind penible Recherchen und die Fähigkeit, komplexe Inhalte in klare und verständliche Artikel zu verwandeln.

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