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Hilfsmaßnahmen für Swarovski-Mitarbeiter

Das Unternehmen verlängert Sozialplan bis 2021, Land Tirol erweitert Arbeitsstiftung auf 500 Plätze.

Angesichts des angekündigten Stellenabbaus bei der Firma Swarovski in Wattens wurde vor etwa zwei Wochen ein Task-Force - bestehend aus Arbeitsmarkt Service Tirol, Konzernspitze und Betriebsrat, Arbeitsmarktförderungsgesellschaft sowie Landesvertretern - gegründet, um arbeitsmarktpolitische Maßnahmen zur Unterstützung der vom Stellenabbau betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu erarbeiten. Heute, Montag, wurden die Ergebnisse präsentiert. Der mit aktuell 60 Millionen Euro dotierte Sozialplan von Swarovski soll nun bis Ende 2021 laufen - anstatt wie ursprünglich geplant bis Ende 2020. Das Unternehmen wende dafür weitere 25 Mio. Euro auf. Alle betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen von dem Sozialplan aufgefangen werden. Auf Basis einer einvernehmlichen Lösung bedeutet dies eine freiwillige Abfertigung, die je nach Betriebszugehörigkeit bis zu sieben Monatsgehälter umfasst oder eine Abfertigung alt für Anspruchsberechtigte. Ebenso möglich sind eine Outplacement-Unterstützung oder der Eintritt in die Swarovski Arbeitsstiftung mit der Möglichkeit, eine Ausbildung zu absolvieren. Das Land erweitert die von Swarovski gegründete Arbeitsstiftung auf 500 Plätze, sollten weitere Plätze benötigt werden, übernehme Swarovski die vollen Kosten, so LH Platter. Auf die individuelle Situation der Mitarbeiter werde im Sozialplan Rücksicht genommen. Aus diesem Grund würden die Dienstverhältnisse der Betroffenen gestaffelt enden. So erfolgt auch der Beginn der Arbeitssuche bzw. der Eintritt in die Swarovski-Arbeitsstiftung zu unterschiedlichen Zeiten. "Dieser Zeitraum wird sich über mehrere Monate bis weit ins Jahr 2021 hineinziehen. Dadurch haben die Mitarbeiter mehr Zeit, sich Gedanken über den weiteren beruflichen Werdegang zu machen, da ihnen nach dem Austritt noch drei Monate bleiben, um in die Stiftung zu gehen", heißt es. Außerdem werde niemand, der fünf Jahre vor der Regel- oder Korridorpension steht, den Arbeitsplatz verlieren. Der Kristallkonzern hatte im Juli angekündigt, im Herbst in Wattens von den derzeit noch bestehenden 4.600 Stellen weitere 1.000 abzubauen. Bis 2022 soll sich der Mitarbeiterstand noch einmal um 600 Stellen verringern. Bereits Ende Juni hatte Swarovski bekanntgegeben, rund 200 Arbeitsplätze in den Bereichen Marketing und Vertrieb zu streichen. Die betroffenen Mitarbeiter sollen per E-Mail von ihrer Kündigung informiert worden sein. Diese Vorgangsweise sowie die Kündigungen an sich führten zu massiver Kritik der Tiroler Oppositionsparteien, sowie von Gewerkschaft und Arbeiterkammer. Kritik an der Geschäftsführung rund um CEO Robert Buchbauer übte zuletzt auch ein Mitglied der Familie Swarovski. Die Familie sei "bestürzt über kolportierte Pläne für unseren Stammsitz", meinte Paul Swarovski.  

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