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Schloss Weißenstein bei Matrei soll in den Besitz der Felbertauernstraße AG übergehen. Zwei der drei bisherigen Eigentümer haben bereits die entsprechenden Verträge mit der FAG unterschrieben. Fotos: EXPA/Groder

Schloss Weißenstein bei Matrei soll in den Besitz der Felbertauernstraße AG übergehen. Zwei der drei bisherigen Eigentümer haben bereits die entsprechenden Verträge mit der FAG unterschrieben. Fotos: EXPA/Groder

Matrei: Felbertauernstraße AG kauft Schloss Weißenstein

Zwei von drei Anteilen wechselten bereits den Besitzer. Burg soll öffentlich zugänglich werden.

Die Felbertauernstraße AG ist derzeit dabei, das Schloss Weißenstein bei Matrei zu kaufen. Das bestätigt FAG-Vorstand Karl Poppeller auf Anfrage von Dolomitenstadt.at und spricht von einer Jahrhundertchance. „Der Tod eines der drei Eigentümer war quasi der Auslöser für unser Bestreben. Mit zwei Besitzern sind wir uns bereits einig und sie haben den Vertrag unterschrieben“, erklärt Poppeller. Kay Thieme, Christian Lange und der 2019 verstorbene Pianist Jörg Demus waren die bisherigen privaten Eigentümer der Burg. Der fehlende, dritte Anteil soll nun von der Partei des Verstorbenen erworben werden: „Hier war eine Versteigerung im Gespräch. Dem wollten wir zuvorkommen und sind guter Dinge, dass wir auch diesen Anteil bald haben werden. Aufgrund des Verlassenschaftsverfahrens ist es aber komplexer als bei den anderen beiden.“ Ein Aufsichtsratsbeschluss der FAG belege laut Poppeller auch die Genehmigung vom Bund, das Objekt zu kaufen. Das Gebäude aus dem 12. Jahrhundert soll künftig der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, konkrete Projekte und Ideen dafür werden bereits erarbeitet und bewertet. Bisher durfte Schloss Weissenstein nur von außen betrachtet werden.
Die Wald- und Wiesenparzellen links und rechts neben der Bundesstraße auf Höhe von Schloss Weißenstein möchte die FAG als Tauschobjekte verwenden.
Doch die Burg an sich ist nicht der einzige Grund, der die FAG zu einem Kauf bewogen hat. „Zu diesem Areal gehören auch 15 Hektar Grund auf beiden Seiten der vorbeiführenden Bundesstraße“, erklärt Poppeller. Immer wieder benötige die FAG – etwa beim Errichten von Schutzbauten – Grundflächen von Privaten, die im Tauern- und Iseltal laut Poppeller meist dem Verkauf einen Grundtausch vorziehen würden: „Dafür werden wir diese Wald- und Wiesenparzellen brauchen. Dieser Bereich ist auch strategisch wichtig für uns, haben wir dort doch unsere Anlage, mit der wir die Straße im Bedarfsfall sperren.“ Bevor jedoch Menschen aus nah und fern einen Blick ins Innere des Schlosses werfen können, müsse man noch diverse Sanierungsmaßnahmen durchführen. Der Schlosspark samt Baumbestand werde laut Poppeller allenfalls in Besitz der FAG bleiben und sei nicht für einen Grundtausch vorgesehen. Beim Kaufpreis hielt sich der FAG-Vorstand bedeckt, man wolle erst den Erwerb des letzten Anteils abwickeln: „Das Gebäude und der Grund wurden zuvor begutachtet und bewertet. Wir sehen vor, für jedes Drittel den selben, fairen Preis zu bezahlen.“ Vor Jahren wurde die Burg von den Besitzern um drei Millionen Euro angeboten, ein Kauf sei laut Poppeller in der Vergangenheit aber stets daran gescheitert, dass einer der drei Eigentümer letztendlich doch nicht verkaufen wollte. Die Burg wechselte während der vergangenen Jahrhunderte einige Male den Besitzer. Nicht jeder (Ver-)Kauf lief reibungslos ab. Graf Heinrich von Lechsgemünd, der letzte Vertreter des Geschlechts, verkaufte Schloss Weißenstein 1207 an den Erzbischof von Salzburg. Der Verkauf erfolgte gegen den Willen seiner damaligen Gemahlin Wilburgis, die den Besitz in die Ehe eingebracht hatte, was bis 1293 zu einer Reihe von Prozessen führte.
Dolomitenstadt-Redakteur Roman Wagner studierte an der FH Joanneum in Graz und ist ein Reporter mit Leib und Seele. 2022 wurde Roman vom Fachmagazin Österreichs Journalist:in unter die Besten „30 unter 30“ gewählt.

18 Postings

sw
vor 4 Jahren

@alle also es gibt keinen geschlossenen schlosslandwirtschaftshof, sondern wenn einen geschlossenen Hof iSd Tiroler Höfegesetz, jedoch ist dieses Anwesen kein geschlossener Hof (mehr). von diesem könnte man auch keine tauschgrundstücke abtrennen.

 
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Senf
vor 4 Jahren

@stik, ihrem statement ist nichts hinzufügen.

@realist: der sitz der FAG in lienz ist nicht einzementiert, es kann auch nach 52 jahren zu änderungen kommen. nur gräber am friedhof werden nicht verlegt, sonder aufgelassen. warum soll nicht die betroffene region nutznieser des unternehmersitzes sein?

zum schloss weissenstein zählt immer noch ein geschlossener hof, deren wald- und wiesenparzellen in straßenumgebung liegen und als tauschflächen nach absicht der FAG gehandelt werden können. ok für dich?

ist es deiner meinung nach ok, dass die Grohag ihren sitz mit haufenweise bestens dotierter arbeitsplätze bequem in der großstadt hat, während an der glocknerstraße nur einige wenige saisonsarbeitskräfte werkln und die dörfer fusch und heiligenblut entlang der strecke im verkehr nahezu ersticken und die belastung tragen müssen?

ja, auf das will ich hinaus, denk mal nach!

 
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osttiroler94
vor 4 Jahren

@senf in lienz, am offiziellen firmensitz befindet sich ja nur das vorstandsbüro - alles andere ist ja sowieso in matrei.

 
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    Senf
    vor 4 Jahren

    und warum in lienz? wohl nicht wegen der günstigeren anbindung an öffentliche verkehrsmittel für vorstandsmitglieder? 😜

    der kaufzweck für das schloss wird doch wohl in erster linie eine nutzung für das unternehmen sein oder glaubst du dass die felbertauernstraße für die erhaltung bestimmter kulturdenkmäler zuständig ist oder gar samariter spielen wird?

    die argumentation, tauschflächen aus dem geschlossenen schlosslandwirtschaftshof zu erwerben, ist doch weit hergeholt und ist vermutlich nur mittel zum zweck - aber egal.

    das die finanzstarke FAG das schloss erwirbt, finde ich ok, denn der zahn der zeit hat dem objekt arg geschadet. wenn man das kulturdenkmal für matrei und der gesamten tauernregion weiterhin haben will, ist eile angesagt.

     
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      Spitzkofel
      vor 4 Jahren

      Ach Senf! Ich bin mir nicht sicher auf was du hinaus willst! Es gibt doch sicher wichtigere und sinnvollere Dinge über die du dir Gedanken machen könntest!

      Die Felbertauernstraße hat seit Ihrer Gründung den Sitz in Lienz! Warum sollte sich das jetzt ändern???

      Und was die Tauschflächen betrifft so muss du entweder 1. genauer lesen - > Flächen beidseitig der Felbertauernstraße (kein wie von dir behaupteter geschlossener "Schlosslandwirtschaftsfhof" - was auch immer das ist) oder 2. einfach wirklich Ahnung von der Materie haben!

      Sorry!

       
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      miraculix
      vor 4 Jahren

      ... manchmal wäre doch glatt gut, wenn @senf wenigstes einen Teil von seinem Senf für die nächten Würstchen aufsparte, denn dort passte er besser dazu ...

       
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      Senf
      vor 4 Jahren

      @miraculix, kann es sein, dass du schon wieder einen zu großen schluck deines wundergetränks genommen hast? du solltest eien kleineren schöpflöffel nehmen 🤒

       
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osttiroler94
vor 4 Jahren

immerhin ist jetzt sichergestellt dass die burg zukünfigt revitalisiert und erhalten bleibt.

 
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    Edi1913
    vor 4 Jahren

    Revitalisiert? Wenn da etwas Gescheits gemacht werden soll, kann es halt leicht sein, dass es nocheinmal 3 Mio oder mehr kostet... Schaug ma, ohne großzügige Förderungen und Sponsoren wird sich das die FelberAG auch nicht leisten können

     
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Senf
vor 4 Jahren

eine sinnvolle investition für die FAG, denn dort könnte man neben anderen nutzungsideen auch gut die straßenverwaltung unterbringen und von lienz absiedeln.

 
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    Wundawuzzi
    vor 4 Jahren

    Ziemliche Schnapsidee! Dieses ehrwürdige Gebäude darf nicht zu einem Bürogebäude degradiert werden. Dieser einmalige Platz verdient eine innovative zukunftsorientierte Lösung!

     
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      Senf
      vor 4 Jahren

      warum sollte dort unter anderem auch nicht im schloss die straßenverwaltung untergebracht werden, nachdem es ja keine grafschaften mehr geben wird? was spricht denn ihrer meinung gegen eine zweckmäßige und wirtschaftliche nutzung des gebäudes?

      die sich selbst erhaltende felbertauernstraße führt ja auf tiroler gebiet nur durch teile des gemeindegebiet von matrei und nicht durch lienz, warum muss ihr sitz in lienz sein?

      wie schauts denn aus mit den politischen predigten gegen die abwanderung und ausdünnung des ländlichen raum? mir scheint, da fürchten einige schon um ihre pfründe.

      bin mal gespannt.

       
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    Spitzkofel
    vor 4 Jahren

    @senf Selten so einen Blödsinn gehört! Und den Gemeindebauhof Lienz verlegt man ins Schloß Bruck!?!?

     
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      Senf
      vor 4 Jahren

      realist, bitte zu ende denken, dann böllern. nicht den bauhof hab ich gemeint, sondern die verwaltung. die stadtverwaltung lienz regiert ja auch aus der lieburg, oder hab ich da was übersehen? interessant!

       
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    Stefi
    vor 4 Jahren

    Matrei hat Finanznöte - BM Köll (u.a. auch Aufsichtsrat der Felbertauern AG) hat natürlich an der Verlegung des Firmensitzes ein Interesse. In Zukunft kassiert dann Matrei die Gewerbesteuer und Kommunalsteuer, nicht mehr Lienz.

     
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      stadtbewohner
      vor 4 Jahren

      😋Gewerbesteuer gibt es seit 1994 nicht mehr!

       
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      Stick
      vor 4 Jahren

      @ Stefi: Warum gleich schon wieder negativ? Andere Osttiroler Gemeinden befinden sich zwischenzeitlich in wesentlich grösseren Finanznöten als Matrei, mit Verschuldungsgraden von teilweise sogar mehr als 100%. Und jetzt bei Corona geht es leider allen Gemeinden, selbst mittleren Städten nicht gut, weshalb sie auf Finanzhilfen von Bund und Ländern angewiesen sind. Dazu wurde die Gewerbesteuer schon vor vielen Jahren abgeschafft und statt dieser die Kommunalsteuer eingeführt, die die Felbertauern-Standortgemeinde Matrei ja ohnehin für alle Mitarbeiter bekommt, die dort überwiegend ihren Arbeitsplatz haben. In der Verwaltung am Sitz der Aktiengesellschaft in Lienz - über den nur die Eigentümer Bund, Land Tirol und Gemeinden (darunter auch Matrei als drittgrösster Aktionär) entscheiden können - arbeiten nur wenige MitarbeiterInnen und der Vorstand. Wenn sich die Haupteigentümer, vor allem die Republik Österreich, eines Tages zu einer Sitzverlegung dorthin durchringen würden, wo die Straße in ihrem Tiroler Anteil verläuft, dann käme dafür wohl eher das Betriebsgebäude am Felbertauernsüdportal in Frage. Aber das steht derzeit überhaupt nicht zur Debatte. Freuen wir uns doch darüber, dass es dem Vorstand der FAG, dem Tiroler Landeshauptmann, dem Vorsitzenden der Landesgedächtnisstiftung und dem Bürgermeister von Matrei nach vielen Jahren an Vorarbeit endlich gelungen ist, neben Schloß Bruck, Schloß Lengberg und zuletzt der Burg Heinfels, nunmehr auch das älteste erhaltene Gebäude Osttirols der Öffentlichkeit und damit der Bevölkerung wieder zugänglich zu machen! Schloss Weißenstein bietet mit seinen über 16 Hektar an Außenanlagen nicht nur ausreichend Grund für Sicherheitsmaßnahmen und strategische Tauschflächen der Straße selbst, sondern im Kernareal mit Schlosspark und Landschaftsterrassen auch eine Jahrhundertchance für die gesamte Nationalparkregion, die man nützen sollte. Die bereits gegebene Widmung für öffentliche und touristische Zwecke eröffnet vielschichtige Nutzungsmöglichkeiten, die es als besucherstromlenkende und frequenzbringende Erlebniswelten im Nationalpark Hohe Tauern in Salzburg (Mittersill) und Kärnten (Heiligenblut und Mallnitz) bereits gibt. Matrei ist als flächenmässig größteNationalparkgemeinde, dank Landeshauptmann Wallnöfer seit der Ländervereinbarung von Heiligenblut im Jahre 1971, Sitz der drei Bundesländer umfassenden Nationalparkverwaltung (früher Nationalparkkommission, jetzt Nationalparkrat mit dem Bund) und der Nationalparkakademie Hohe Tauern. Es ist davon auszugehen, dass die handelnden Akteure auch für Schloß Weißenstein entsprechende, möglichst naturschonende Nutzungskonzepte ausarbeiten werden, die der historischen Würde dieses Gebäudes aus dem 12. Jahrhundert mit seinem wunderschönen Schlosspark gerecht werden. Zuerst einmal gilt es, mit der Landesgedächtnisstiftung, dem Land Tirol, dem Bundesdenkmalamt und weiteren Partnern die Substanz zu sichern und zu erhalten, was auch schon einige Millionen Euro an Finanzmitteln erfordern dürfte. Ob dann die Nationalparkverwaltung Tirol in der Alten Schule am Matreier Kirchplatz verbleibt, oder der Sitz der Felbertauernstrasse AG in Lienz, liegt ausschliesslich in der Entscheidungskompetenz des Landes Tirol bzw. der Republik Österreich.

       
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    Edi1913
    vor 4 Jahren

    @sticks: passt schun, oba kafn tuts woll de FAG, it da Mottinga Burgamoaschta?

     
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