Ihr Dolo Plus Vorteil:
Diesen Artikel jetzt anhören

Osttirol auch im August Tourismus-Spitzenreiter

Keine Tiroler Region erzielte mehr Nächtigungen. Insgesamt aber massive Rückgänge.

Ein Trend, der sich bereits in den ersten Monaten dieses Corona-Sommers abgezeichnet hatte, setzte sich im August fort. Auch in der absoluten Hochsaison halten sich die regionalen Einbußen der Tourismuswirtschaft aufgrund der Pandemie in ertragbaren Grenzen. So musste Osttirol lediglich einen Rückgang von 1,6 Prozent bei den Nächtigungen im August verkraften und lag – wie schon im Juli – auf Platz 1 aller Verbände in Tirol, mit 93.273 Ankünften und 389.025 Nächtigungen.
Osttirol war auch im August 2020 ein überdurchschnittlich gefragtes Reiseziel. Foto: Ramona Waldner
Generell bilanzierte das Bundesland Tirol im August mit einem Minus von 13,4 Prozent bei den Ankünften und -7,3 Prozent bei den Nächtigungen. Damit liegt der Bezirk Lienz deutlich über dem Schnitt. Bei näherer Betrachtung sieht man aber auch, dass die Gesamtstatistik vor allem vom schwer getroffenen Innsbrucker Tourismus (-28,7 Prozent im August) nach unten gezogen wird. Auch die Regionen Kitzbühel, Seefeld, Ischgl und Mayrhofen zählen zu den Verlierern mit zweistelligen Minuszahlen. Umso erstaunlicher sind 13,5 Prozent Plus in der Zugspitz Arena, 10,2 Prozent Zuwachs im Pillerseetal und 9,1 Prozent mehr Augustnächtigungen am Achensee.

Gesamtbilanz des Sommers dennoch desaströs

Auch wenn einzelne Highlights und die starken Monate Juli und August zumindest in einigen Regionen – darunter Osttirol – für generelle Zufriedenheit sorgten: es bleibt ein Aufatmen, dass Schlimmeres ausgeblieben ist und kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Sommer insgesamt – wenn man auch den Mai und den Juni dazurechnet – herbe Verluste für die strukturell wichtige Tourismuswirtschaft brachte. Das aktuelle Ansteigen der Coronazahlen und damit einhergehende Reisewarnungen dürften die Herbstsaison deutlich treffen und die Gesamtbilanz weiter verschlechtern. In dieser Gesamtbilanz der Monate Mai, Juni, Juli und August fehlen in Osttirol 155.337 Nächtigungen im Vergleich zum Vorjahr, ein Rückgang von 16,2 Prozent. Auch hier sind andere Regionen noch weit schlechter dran, was ein magerer Trost sein dürfte. Innsbruck fehlen 734.949 Nächtigungen im Vergleich zum Vorjahr, ein Rückgang von 54,4 Prozent! Im Tiroler Durchschnitt gingen die Ankünfte um 38,2 Prozent und die Nächtigungen um 29,1 Prozent zurück. Zwei Trends sind durchgehend zu beobachten: Die größten Verlierer sind Regionen, die bisher viele Gäste aus ferneren Ländern hatten. Halbwegs gerettet wurde der Tourismus nämlich von Gästen aus Österreich und Deutschland. Und ein Positives hatte die Coronaangst: Die Aufenthaltsdauer stieg im Schnitt in allen Regionen deutlich an.
Zum Download: Augustbilanz nach Verbänden in Tirol Augustbilanz nach Gemeinden in Tirol Bilanz Mai bis August nach Verbänden Bilanz Mai bis August nach Gemeinden
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

Ein Posting

Denksport
vor 4 Jahren

Das ist genau das Absurde! Vor drei Wochen war der Lienzer Hauptplatz belebt wie eh und je, auf beliebten Wanderwegen zogen Menschenketten, die Hütten war so voll wie lange nicht mehr, auf den Sportanlagen tummelten sich Leute, Geburtstage und Hochzeiten wurden mit vielen Freunden gefeiert. Dabei sah man kaum jemand mit Maske und oftmals war kein Babyelefant dabei. Und jetzt, soll alles wieder soooo schlimm sein? Verstehe das, wer wolle? Ich nicht!

 
0
2
Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
Ein Posting verfassen

Sie müssen angemeldet sein, um ein Posting zu verfassen.
Anmelden oder Registrieren