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Hat der Hochstein als Weltcuparena ausgedient? Noch ist das letzte Wort nicht gesprochen. Foto: Expa/Michael Gruber

Hat der Hochstein als Weltcuparena ausgedient? Noch ist das letzte Wort nicht gesprochen. Foto: Expa/Michael Gruber

Coronakrise: Nicht nur der Weltcup in Lienz wackelt

Die Stadt muss sparen und das werden auch Olala, Dolomitenmann & Co. spüren.

Die Gemeinderatssitzung am 24. November in Lienz war über die konkreten Tagesordnungspunkte hinaus recht aufschlussreich. Nicht nur bei der Diskussion über die Bezahlung einer Winterkampagne kamen erstaunliche Hintergründe ans Tageslicht. Auch das alljährliche Hickhack um die Finanzierung der Damenweltcup-Rennen auf dem Hochstein wurde zu einer generellen Debatte über die Sparzwänge der Stadt in Zeiten von Corona. Um beim Daueraufreger Weltcup zu bleiben: Dort steht eine grundsätzliche Willenserklärung an, diese Großveranstaltung weiterhin in die Stadt zu holen und dafür je Rennen 50.000 Euro Kostenbeitrag locker zu machen. Die Rennen finden im Zweijahresrhythmus statt und werden vom Verband nur im Doppelpack vergeben, das heißt, Lienz müsste in Summe 100.000 Euro zusagen, zu denen dann noch beträchtliche Wirtschaftshofleistungen kämen. Ob dieser Betrag verbindlich ist, oder doch verhandelbar und wer überhaupt Vertragspartner des ÖSV ist, war im Plenum nicht zu klären. Man einigte sich schließlich auf Vertagung und eine Einladung an Werner Frömel (Organisationskomitee) und Siegfried Vergeiner (Skiclub), die wieder einmal darlegen sollen, warum Lienz den Weltcup braucht. In der Debatte um die Weltcup-Finanzierung ließ Bürgermeisterin Elisabeth Blanik aber mit einigen weiteren Hiobsbotschaften aufhorchen. Für die Bezahlung aller budgetierten Ausgaben des kommenden Jahres fehlen 1,8 Millionen Euro und das, obwohl weder Olala noch Dolomitenmann und Dolomitenradrundfahrt berücksichtigt sind. Im Klartext: 2021 stehen diese Events nicht im Stadtbudget. Tags darauf erklärt Stadtkämmerer Peter Blasisker im Telefonat mit dolomitenstadt.at den Hintergrund: „Wir haben, bedingt durch die Pandemie, einen massiven Einbruch bei den Ertragsanteilen des Bundes, aber auch bei eigenen Steuern. Berechnungen aus dem Oktober – da ist der zweite Lockdown noch gar nicht einkalkuliert – ergeben, dass uns im kommenden Jahr 5,3 Millionen Euro fehlen. Dieses Minus gleichen wir teilweise durch Rücklagen und Darlehen aus. 1,8 Millionen netto fehlen aber definitiv und können nur ausgeglichen werden, wenn der Bund den Gemeinden weitere Mittel zur Verfügung stellt oder wir beispielsweise Liegenschaften verkaufen.“ Nicht betroffen vom Sparstift sind die Sanierung des Hauptplatzes und der Aus- und Umbau der Nordschule. Für diese beiden Projekte ist die Finanzierung durch Darlehen, Förderungen und Eigenmittel gesichert. Der Stadtkämmerer musste aber schon zur Abdeckung von Einnahmenausfällen im laufenden Coronajahr 2020 den über Jahre angesparten Geldbestand aufbrauchen. „Heuer kann das Minus von rund einer Million Euro noch mit vorhandenem Geld abgedeckt werden. Im kommenden Jahr fehlt dieses Geld.“ Deshalb wurden Subventionen, die über viele Jahre fast garantiert schienen – wie eben Zuschüsse zu Olala, Dolomitenmann, Dolomitenradrundfahrt etc. – vorerst nicht budgetiert. Einen Hoffnungsschimmer lässt der Finanzchef der Stadt offen: „Natürlich entscheidet über Subventionen in jedem Fall der Gemeinderat. Je weiter das Jahr fortschreitet, desto besser kann man die Finanzsituation der Stadt einschätzen und dann eben politisch entscheiden, ob und wie hoch man einzelne Projekte und Events fördert.“
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

17 Postings

Kapatieme
vor 3 Jahren

Ich würde gerne die aktuellen Einschaltquoten im TV bei den heurigen Schirennen wissen! Denn ich glaube die Welt hat momentan andere Probleme als Schirennen zu Weihnachten ja oder nein ! Ausserdem drehen wir uns im Kreis denn scheinbar ohne Rennen kein Tourismus und mit Rennen reichts auch nicht damit die LBB aus ihrem Finanzdilemma kommt ! Also was jetzt ?

 
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Lienzner7
vor 3 Jahren

Das darüber überhaupt diskutiert wird beweist, dass das offenbar immer noch nicht ganz klar ist, dass soetwas wie eine Pandemie nicht vor Tradition/Brauch/Skifahren/Fußball etc. zurück schreckt.

 
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    MVP
    vor 3 Jahren

    Du weisst aber schon, dass es da um den Dezember 2021 geht! Im Dezember 2020 finden die Rennen (so Corona und der Schröcksi will) am Semmering statt.

     
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      Lz
      vor 3 Jahren

      Semmering soll diesen Bewerb jährich ausführen, die haben auch kaum eine Hochsaison!

       
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Freigeist
vor 3 Jahren

Absagen! In dieser Zeit interessiert das echt niemanden. Auch TV is out.

 
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Lz
vor 3 Jahren

Wer will diesen Weltcup in der Hauptsaison? Theuerl, Frömmel, Vergeiner! Nichts gegen die Leistungen der Damen, aber uninteressant und zu teuer! Sowas gehört ins Jännerloch, da hat es ev. Sinn!

 
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    Freigeist
    vor 3 Jahren

    Jännerloch wenn überhaupt...

     
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    MVP
    vor 3 Jahren

    Ist halt auch so, dass alle die Rennnen im Jännerloch wollen... Wenn man die Rennen will, wirds vermutlich auch bei dem Termin bleiben. Angedacht war ja auch ein 3-jahres Wechsel mit Semmering und BKK... aber niemand in BKK will sie Ende Dez wo alles ausgebucht ist

     
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      Lz
      vor 3 Jahren

      Dann verzichten wir drauf!

       
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Zahlen-lügen-nicht..
vor 3 Jahren

Es gibt keine Corona-Krise. Es ist eine verrückt gewordene Politikerkrise.

 
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    rebuh
    vor 3 Jahren

    wir haben in österreich nicht nur 7 millionen teamchefs, sondern ebenso viele regierungsmitglieder, wo sich jeder seine eigenen und einzig richtigen corona vorgaben macht!

     
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    chire1
    vor 3 Jahren

    Es gibt auch noch welche diebehaupten die Erde ist eine Scheibe die sind genausooooooo daneben !!!!!!!

     
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beobachter52
vor 3 Jahren

Kennen Sie in den USA das Schigebiet Breckenridge oder Vail, in Italien Arraba oder Alta Badia, in Kanada Banff oder Lake Loise, in Frankreich Chamrousse oder Val d'Isere, in Kärnten Petzen oder Bad Kleinkirchheim, in Salzburg Wagrain oder Altenmarkt-Zauchensee? Mir sind jeweils die Zweitgenannten bekannter, euch auch? Einziger Unterschied jeweils: In einem der beiden Orte finden regelmäßig Weltcuprennen statt! Lienz hat schon eine lange Weltcuptradition, einen guten Ruf in der Schiwelt und damit auch als Urlaubsort für den Winter! Die Werbewirksamkeit eines im Fernsehen live übertragenen Weltcuprennens kann man kaum mit irgendwelchen anderen Aktionen erreichen! Aber das scheint man im Gemeinderat von Lienz anscheinend nicht zu begreifen! Schade! Aber Bad Kleinkirchheim freut sich ...

 
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    Freigeist
    vor 3 Jahren

    Was für eine veraltete Sichtweise, abere es klingt wie jemand, der sich auch diese Radrennen ansieht. So etwas ist wie Meditation. Wenn es einen Effekt hätte, sollte Lienz im Winter VOLL ausgebucht sein. Wenn das nicht der Fall ist, dann gilt es andere Werbeformen oder Schwerpunkte zu setzen.

     
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    Lz
    vor 3 Jahren

    Ein Damenrennen zwischen den Feiertagen wird wohl erwähnt, ist aber weltweit uninteressant! Lienz Urlauber haben andere Motive! Aber man scheut sich, das untersuchen zu lassen bzw. eine Abstimmung in der Bevölkerung zu machen, wie unser Steuergeld ausgegeben werden soll!

     
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bergfex
vor 3 Jahren

Fällt die Sonne vom Himmel wenn man einmal ein Jahr den ganzen Zirkus an Veranstaltungen aussetzt ??

 
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    sonnenstadtlienz
    vor 3 Jahren

    Wahre Worte!!!!

     
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