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Pausenlos standen auch die Einsatztrupps des Roten Kreuzes in den letzten Tagen im Einsatz und in Bereitschaft. Fotos: RK Osttirol

Pausenlos standen auch die Einsatztrupps des Roten Kreuzes in den letzten Tagen im Einsatz und in Bereitschaft. Fotos: RK Osttirol

Rotkreuzler leisteten 10.800 Stunden Dienst

Nach den enormen Schneemassen der letzten Tage zieht das Rote Kreuz Osttirol Bilanz.

„Die heftigen Unwetter in Osttirol und Oberkärnten forderten in der Region besondere Leistungen von Seiten unseres Roten Kreuzes“, fasst Bezirksrettungskommandant Herbert Girstmair die Ereignisse der vergangenen fünf Tage zusammen. „Unsere MitarbeiterInnen waren sehr gut auf die Situation vorbereitet und auch eingestellt, mussten aber beinahe Unmenschliches leisten, damit jederzeit die schnelle und effiziente medizinische Versorgung der Bevölkerung sichergestellt war und blieb.“ Seit Mittwoch, 2. Dezember, liefen beim Roten Kreuz die internen Vorbereitungen auf die angekündigten, starken Niederschläge. Gemeinden, die bereits in den letzten Jahren bei derartigen Ereignissen von „der Außenwelt“ abgeschnitten waren, wurden vorsorglich mit Sauerstoff-Flaschen, Beatmungsgeräten, Feldbetten und Schutzmaterial ausgestattet. Die First Responder bekamen Funkgeräte, um die Kommunikation im Falle eines Netzausfalls für eine gewisse Zeit sicherzustellen. „Dies hat sich aus heutiger Sicht auch mehrfach bewährt“, so Girstmair.
Prägraten ist seit Tagen von der Außenwelt abgeschnitten. Für die Rotkreuzler Regina Mariacher und Fabian Lang kein Problem – sie fuhren mit einem Räumfahrzeug zu Patienten im Ort.
Die First Responder – in Osttirol zählen dazu 23 ausgebildete Rettungs- bzw. Notfallsanitäter und acht qualifizierte Ersthelfer – hatten bis Mittwochabend mehrere Einsätze zu bewältigen. In Prägraten führten die First Responder gemeinsam mit einem eingeflogenen Arzt fünf Visiten durch. Regina Mariacher und Fabian Lang machten sich in Hinterbichl mit einem Räumfahrzeug auf den Weg zu ihren Patienten. In Kals kugelte sich jemand bei einem Sturz die Schulter aus, ein anderer Patient hatte Blutdruckprobleme. In Assling gab es einen Verdacht auf Schlaganfall und einen Bandscheibenvorfall und in Untertilliach kam es nach einem Sturz vom Dach zu einem Notarzteinsatz.
Die Sanis Maria und Dave freuen sich über den geglückten Einsatz im Schneetreiben.
Die Sanitäter Maria und Dave waren bei starkem Schneefall nach Thal/Assling unterwegs. Dank eines Schneepfluges, der voranfuhr und der Feuerwehr im Rücken schafften sie es durch eine Straßensperre. Bei der Abzweigung Oberthal kam ihnen der Feuerwehrbus aus Richtung Bichl entgegen. Er hatte einen Notarzt, einen First Responder und einen Patienten an Bord, der über starke Schmerzen klagte. Der Patient wurde beim Treffpunkt vom Arzt für den Weitertransport ins BKH Lienz stabilisiert und dann dem Rettungsteam übergeben: „Mittlerweile wurde der Mann in Klagenfurt operiert und ist wohlauf.“
Auch die Unterstützung aus der Luft war bei vielen Einsätzen wichtig.
Auch in vielen anderen Tälern wäre ohne die Hilfe von Räumfahrzeugen und Hubschraubern nichts mehr gegangen. Die Einsätze wurden in Abstimmung mit den Gemeinde-Einsatzleitungen und Lawinenkommission koordiniert. Seit vergangenem Freitag Abend befanden sich sieben Stabsmitarbeiter des Bezirksrettungskommandos im aktiven Bereitschaftsdienst sowie 40 Mitarbeiter der Sondereinsatzgruppe Sanität und neun Mitarbeiter der technischen Gruppe in ständiger Abrufbereitschaft. Der „normale“ Rettungsdienst war laut den Rotkreuz-Verantwortlichen „trotz zahlreicher, auch personeller, Ausfälle durch Straßensperren immer gewährleistet.“ Auch bei den Corona-Massentests in den Gemeinden halfen die Rotkreuzler mit. „Alles in allem hatten wir seit dem 5. Dezember täglich 114 MitarbeiterInnen jeweils über 2.700 Stunden im Dauereinsatz – das sind grob gerechnet 10.800 Stunden, die größtenteils freiwillig absolviert wurden. Da darf man als Leiter des Rettungsdienstes und als Bezirksrettungskommandant auch wirklich stolz auf seine Mitstreiter sein und wenn die eigene Erschöpfung und die Maßnahmen durch Covid-19 nicht so einschränkend wären, gäbe es dafür jetzt einen ganz besonderen Grund zum Feiern“, schließt Girstmair.

3 Postings

doc-doc
vor 3 Jahren

Es ist fast unglaublich, dass es so viele v.a.junge Menschen gibt, die sich hier engagieren. Einsätze und Situationen erleben, die absolut alles abverlangen, körperlich und psychisch. Viele können sich das gar nicht vorstellen, welche Entscheidungen vor Ort in schwierigsten Situation getroffen werden müssen. Besonders den Freiwilligen muss man höchsten Tribut zollen. Ich lernte nie einen Mitarbeiter kennen, der unfreundlich, inkooperativ oder nicht qualifiziert gewesen wäre. Das könnten sich durchaus einige Berufsgruppen als Vorbild nehmen, die halt ihren "Job" machen und bei jedem minimalen "Problem" jammern, sich an AK und Gewerkschaftsvorgaben halten und zu Hause bleiben. Jedenfalls eine der wichtigsten Organisationn, die wir haben. Hoffentlich können sie auch wieder einmal richtig feiern.......

 
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spitzeFeder
vor 3 Jahren

Einfach nur Danke an euch! Hut ab und Daumen hoch!

 
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Nasowas
vor 3 Jahren

Herzlichen Dank für eure Arbeit!

 
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