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TAL-Pipeline in Osttirol war tagelang unterbrochen

Seit heute Vormittag fließt wieder Rohöl nach Bayern und Baden-Württemberg.

„Ölversorgung nach Bayern unterbrochen! Droht uns jetzt das Benzin auszugehen?“ Mit dieser Headline erschreckte die BILD-Zeitung am Donnerstag, 10. Dezember, die süddeutschen Autofahrer und machte zugleich auf eine europäische Infrastruktur-Schlagader aufmerksam, die durch Osttirol verläuft: Die Pipeline der TAL, der Transalpinen Ölleitung. Wie wichtig diese gigantische Rohrverbindung für die Rohölversorgung des süddeutschen Raumes ist, wurde auch auf dolomitenstadt.at mehrfach kommuniziert und in einem Video dokumentiert. Die TAL – die einem Konsortium von Ölfirmen gehört – entlädt jährlich 465 Tanker in Triest und pumpt unvorstellbare 41 Millionen Tonnen Öl pro Jahr durch unterirdische Rohre über die Alpen, vorwiegend nach Deutschland, aber auch nach Ostösterreich und Tschechien. Neuralgischer Punkt für die Überwindung des Gebirgsmassivs ist die Pumpstation in Gruben im Gemeindegebiet von Matrei in Osttirol. Dort liegt seit einigen Tagen meterhoch Schnee, und der hatte teilweise die Stromversorgung gekappt, die für den Betrieb der Pumpen unerlässlich ist. Und so war bereits am Samstag der Ölfluss unterbrochen, mit gravierenden Auswirkungen von europäischer Dimension. Wie die Wiener Zeitung berichtet, hatten die Raffinerien noch ausreichend Öl, um die Versorgung sicherzustellen. Die TAL versorgt Österreich zu 90 Prozent, die Tschechische Republik zu 50 Prozent und Deutschland zu 40 Prozent mit Rohöl - in Bayern und Baden-Württemberg sind es sogar 100 Prozent. Die gute Nachricht: Seit heute, 9.00 Uhr, hat die Pumpstation in Matrei wieder Strom und das bedeutet Entwarnung. Das Öl fließt wieder. „Die Anlagen der TAL sind durch die massiven Schneefälle nicht beeinträchtigt. Wir haben den Rohöltransport zu den acht angeschlossenen Raffinerien erfolgreich wiederaufgenommen,“ erklärt Alessio Lilli, General Manager der TAL. Es habe sich gezeigt, dass die Sicherheitssysteme 100-prozentig funktionieren. „Ich möchte mich bei allen Mitarbeitern und Partnern der TAL bedanken. Sie haben in den vergangenen Tagen hochprofessionell und mit großem Einsatz daran gearbeitet, die Auswirkungen dieses außergewöhnlichen Wintereinbruchs in Österreich zu minimieren“, betont Lilli.
Sie sind zwar für den Strom zuständig, hatten in den letzten Stunden aber auch eine Schlüsselrolle bei der Versorgung Süddeutschlands mit Erdöl! Die Servicetrupps der TINETZ stellten die Stromversorgung der TAL-Pumpstation in Matrei wieder her. Foto: Expa/JFK
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

2 Postings

dazu folgendes
vor 3 Jahren

Gibts da kein Backup-System oder Notstromaggregat?

 
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    Senf
    vor 3 Jahren

    ... gibt es, aber die Servicemenschen finden die Pumpen-Handkurbel unterm Schnee nicht mehr. 🤣

     
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