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Kampagne für Corona-Schutzimpfung gestartet

Experten appellieren, sich impfen zu lassen. Man will „breit und objektiv“ informieren.

Mit einiger Verzögerung ist die Coronavirus-Impfung in Österreich mittlerweile angelaufen. Experten appellierten am Montag dazu, sich auch impfen zu lassen. Bei einer Pressekonferenz wurde die Initiative "Österreich impft" vorgestellt. Die fünf Sprecher der Initiative - hochrangige Mediziner - betonten, dass die Impfung "zuverlässig und sicher" ist. Gestartet wurde die Kampagne vom Roten Kreuz. Sie wird von der Bundesregierung unterstützt. Die Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, breit und objektiv über die Vorteile der Coronavirus-Schutzimpfung zu informieren. Möglichst alle Menschen in Österreich sollen sich impfen lassen, so das ambitionierte Vorhaben der Experten. Vorgestellt wurde die Kampagne von ihren fünf Sprechern - dem Rektor der MedUni Wien, Markus Müller, der Vorsitzenden des Impfgremiums, Ursula Wiedermann-Schmidt, der Allgemeinmedizinerin Reingard Glehr, dem Infektiologen Herwig Kollaritsch sowie der Arbeitsmedizinerin Eva Höltl. Rektor Müller erinnerte daran, dass es ziemlich genau ein Jahr her ist, dass mit der Entwicklung von Schutzimpfungen gegen Covid-19 begonnen wurde. Nun sind die ersten Impfstoffe zugelassen, ein Viertel der Österreicher steht ihnen aber ablehnend gegenüber, knapp die Hälfte ist unentschlossen, ob sie sich impfen lassen soll, erläuterte der Mediziner. Er verwies darauf, dass die Impfstoffe "weltweit bereits millionenfach verwendet" wurden. Dass Impfungen "paradoxerweise Opfer ihres eigenes Erfolgs" sind, sehe man an zahlreichen Infektionskrankheiten, wie beispielsweise Pocken oder Keuchhusten, die es heute dank der Impfungen nicht oder kaum mehr gibt, sagte Kollaritsch. Wir sehen "die meisten Infektionskrankheiten nicht mehr", außerdem fehle uns "der Bezug zu dem Leid, das sie verursacht haben". Deshalb würden viele Menschen nicht mehr verstehen, warum sie geimpft werden müssen. Durch den fehlenden Leidensaspekt "verschiebt sich der Blickwinkel des Einzelnen" auf denkbare Probleme und führe zu einer kritischen Haltung der Bevölkerung gegenüber Impfungen, warnte der Experte.
„Impfungen sind paradoxerweise Opfer ihres eigenen Erfolgs," erklärt Infektiologe Herwig Kollaritsch. Foto: Expa/Hochmuth
Die Corona-Pandemie hat unser Leben grundlegend geändert "und gezeigt, dass wir nicht unverletzlich sind". Im vergangenen Jahr war uns "das Virus bedauerlicherweise immer einen Schritt voraus", konstatierte Kollartisch. Doch "jetzt mischen wir die Karten neu, wir können uns mit der Impfung schützen", sagte der Infektiologe. Um einen Krankheitsfall zu verhindern, müssen beispielsweise bei der Influenza 40 Personen geimpft sein, rechnete Kollaritsch vor. Beim Coronavirus würden hier fünf Personen genügen. Um einen Todesfall zu verhindern, brauche es 450 geimpfte Personen. Das zeige, "wie ungeheuer hoch der Nutzen der Coronaimpfung ausfällt", sagte Kollaritsch. "Wir können uns glücklich schätzen, dass wir jetzt in der Situation sind, dem Virus die Stirn bieten zu können", sagte Wiedermann-Schmidt. Nun gehe es darum, durch Aufklärung Ängste und Sorgen zu entkräften und Fehlermeldungen und Unwahrheiten entgegenzutreten. Dass der Impfstoff so schnell entwickelt wurde, liege daran, dass keine neue Impfstofftechnologie entwickelt werden musste, sondern bestehende Impfstoffplattformen an das Virus angepasst werden konnten.
"Wir können uns glücklich schätzen, dass wir jetzt in der Situation sind, dem Virus die Stirn bieten zu können", sagt Ursula Wiedermann-Schmidt, die Vorsitzende des Impfgremiums. Foto: APA
Außerdem wurden weltweit Geld und Ressourcen "in die Hand genommen". "Gehudelt" wurde bei der Entwicklung der Impfstoffe nicht, bekräftigte die Expertin. Sie betonte auch, dass die Impfstoffe in der EU ohne Notzulassung zugelassen wurden, also ausreichend geprüft und klinisch getestet. Dass jede Impfung, die in Österreich zugelassen wird, wirksam, sicher und getestet ist, bekräftigte auch die Allgemeinmedizinerin Glehr. Sie führt in Hartberg eine Hausarztpraxis. Die Ärztin rät Menschen, die Zweifel haben, "das Gespräch mit dem Hausarzt zu führen". Die Leiterin des wissenschaftlichen Beirats der österreichischen Akademie für Arbeitsmedizin und Prävention und Vorstandsmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Arbeitsmedizin, Höltl, betonte ebenso, dass sich möglichst viele Menschen impfen lassen sollen. "Für uns alle wird es erst dann vorbei sein, wenn wir viele sind", bekräftigte sie. Auch Höltl bekräftigte die Sicherheit der Impfung. "Wir wenden uns ganz besonders an die sehr große Gruppe, die die Entscheidung noch nicht getroffen hat", sagte sie. Nun gehe es darum, die Menschen umfassend und verständlich zu informieren. "Gut informierte Menschen treffen fundierte Entscheidungen", sagte Höltl. Mit Kampagnen in den Medien soll ab Dienstag die Bevölkerung zum Impfen animiert werden. Die Initiative selbst ist offen für alle, die teilnehmen wollen.

5 Postings

arth
vor 3 Jahren

Frage-Antwort Wenn man sich impft: kann man sich weiter anstecken? :ja. kann man trotz geimpft zu sein andere anstecken?: nicht bekannt. Wird man bei Ansteckung krank?: ja vielleicht, vielleicht auch nicht, wenn doch, mit schwächeren Symptomen, oder gar keinen.

Da wird gesunden Leuten, die keinen Verlangen nach einer Impfung haben, ein schlechtes Gewissen eingeredet...obwohl die Impfwirkung mehr Fragen als Antworten hat. Nach Angst schüren wird das erlösende Heilmittel bejubelt. Die Zeit wird es uns zeigen....

 
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DP
vor 3 Jahren

Die Impfungen bei uns haben ja bereits für gewisse Risikogruppen begonnen. Trotzdem sind sicher einige Informationen noch ausstehend. Hoffen wir drauf, dass es mit den Impfungen außerhalb von Gesundheitseinrichtungen schlussendlich doch schneller möglich sein wird als es im Moment scheint. Die Logistik ist sicher nicht ganz einfach. ABER: Wir befinden uns auf der "Zielgeraden"!

 
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Nickname
vor 3 Jahren

bin zwar Gruppe 7 ganz am Ende, hab noch wie vor kein Problem sich impfen zu lassen. ABER ich will von jeglicher Quarantäne befreit werden, falls ich danach mit Coronafall zu tun haben soll.. werde ja geschützt!??? was sagt Gesundheitsministerium dazu?

 
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Gertrude
vor 3 Jahren

Habe heute bei uns in Lienz im Gesundheitsamt nachgefragt, wo und wann man sich als Risikopatient impfen lassen könnte.

Antwort:

Wir wissen im Moment noch gar nichts, warten selber auf Infos. Im Gesundheitsamt würde sowieso nicht geimpft.

Man solle auf schriftliche Informationen warten.

Es wird also eine Impfkampagne gestartet, Impfung ist aber noch nicht möglich!?

Der Staat ist doch völlig überfordert.

 
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    Lz
    vor 3 Jahren

    Es gint in Tageszeitund und auf der Homepage einenen genauen Etappenplan seit Dezember über Zielpersonen und Umfang der einzelnen Phasen. Wer lesen kann/ will kann/ soll das machen.

     
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