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Osttiroler Teststraßen noch nicht an der Belastungsgrenze

Rotes Kreuz für Andrang gerüstet. NEOS fordern mehr Testmöglichkeiten im Bezirk.

Während die Bundesregierung derzeit mit Covid-Experten weitere Maßnahmen für Tirol diskutiert, stellen sich TirolerInnen bereits auf die Öffnungen von Handel und Dienstleistern am kommenden Montag, 8. Feber, ein. Wer beispielsweise zum Frisör will, muss sich vorher einem Antigen-Schnelltest unterziehen und das negative Resultat vor dem Haarschnitt vorweisen. Deshalb und weil sich die Infektionszahlen im Bezirk generell auf einem hohen Niveau bewegen, spürt man in den Osttiroler Screeningstraßen zwar einen Anstieg der Anmeldungen für einen Covid-Test, von einem Ansturm könne man laut Rotkreuz-Bezirksgeschäftsführer Stephan Hofmann aber nicht sprechen: „Es gibt mehr Anmeldungen als bisher, wir sind aber bei weitem noch nicht an der Belastungsgrenze.“ Auf Anordnung des Landes Tirol wurden die Testzeiten in der Lienzer Teststraße vorsorglich von 07:00 bis 13:00 auf 15:00 Uhr verlängert. Bisher ließen sich im Testzentrum in der Dolomitenstadt laut Hofmann pro Stunde im Schnitt 15 bis 20 Personen testen, für das kommende Wochenende hat sich diese Zahl bereits verdoppelt: „Am Samstag und Sonntag sind es Stand heute 30 bis 50 Personen pro Stunde.“
Laut Rotkreuz-Bezirksgeschäftsführer Stephan Hofmann verzeichnen die Osttiroler Screeningstraßen derzeit zwar mehr Anmeldungen als bisher, „sind aber bei weitem noch nicht an der Belastungsgrenze.“ Foto: Dolomitenstadt/Wagner
Der Bezirkssprecher der Tiroler NEOS, Domenik Ebner, sieht mittlerweile logistische Probleme auf Osttirol zukommen: „In letzter Zeit gab es einen starken Anstieg der positiven Fälle im Bezirk. Um die Situation wieder in den Griff zu bekommen heißt es jetzt 'testen, testen, testen'. Zusätzlich sollen ab Montag wieder körpernahe Dienstleistungen angeboten werden können, sofern ein negativer Test vorliegt. Dies stellt viele Personen gerade in ländlichen Gebieten vor große Probleme.“ Zwar beurteilt der pinke Bezirkssprecher die Anmeldung und Abwicklung aus eigener Erfahrung als „sehr gut“, die vorhandenen Teststraßen seien aber mit den Öffis oder zu Fuß – speziell für betagte oder körperlich eingeschränkte Personen – nur sehr schwer zu erreichen. Ebner schlägt deshalb vor, die Testmöglichkeiten auf zwei Ebenen im Bezirk voranzutreiben: Einerseits durch zusätzliche Teststraßen in „großen und vor allem weiter entfernten Gemeinden“ und andererseits durch die Installation von mobilen Testteams, die kleine Gemeinden und Betriebe anfahren sollen.
NEOS-Bezirkssprecher Domenik Ebner vor einer Teststation in Osttirol. Er fordert mehr Testmöglichkeiten im Bezirk. Foto: NEOS/Ebner
Auf diesen Vorschlag angesprochen, erklärt Stephan Hofmann: „Das muss man mit einer Aufwand-Nutzen-Analyse abwägen. Natürlich könnte man dutzende Teststraßen in Osttirol etablieren, dann könnte es aber passieren, dass überall nur ein, zwei Leute pro Tag zum Test kommen.“ Er betont, dass nach wie vor keine der Screeningstraßen im Bezirk „in der Nähe der Belastungsgrenze“ sei und verweist auf bereits bestehende Testmöglichkeiten in den Tälern: „Es gibt bei uns mittlerweile 34 Arztordinationen, die sich an der Testaktion des Landes beteiligen. Mit diesem Netz werden auch alle Täler Osttirols abgedeckt.“ Auch Apotheken bieten in einem Pilotversuch ab Montag kostenlose Tests nach einer Anmeldung an. Das Angebot soll stetig ausgebaut werden. Die Liste der teilnehmenden Apotheken ist ab kommendem Montag auf der Website der Apothekerkammer abrufbar.
Dolomitenstadt-Redakteur Roman Wagner studierte an der FH Joanneum in Graz und ist ein Reporter mit Leib und Seele. 2022 wurde Roman vom Fachmagazin Österreichs Journalist:in unter die Besten „30 unter 30“ gewählt.

3 Postings

Domenik Ebner
vor 3 Jahren

Aufwand - Nutzen - Analyse. Ja das stimmt natürlich.

Ich gebe aber zu bedenken, dass uns jede Woche Lock-Down (je nach Quelle) zwischen 1 Milliarde bis 1,5 Milliarden kostet. Ich bin überzeugt, da sind die Personalkosten & Kosten für Logistik für diese temporäre Maßnahme über einige Montage absolut zu vernachlässigen.

Meine Erfahrung bisher besagt jedenfalls, je einfacher es für die Bürger_Innen ist sich testen zu lassen, desto eher wird es gemacht.

Und speziell die Unternehmen muss man unterstützen. Die "Nicht-Tiroler" Pendler müssen ebenfalls testen können - mobile Teams für die großen Unternehmen organisieren - da hat man die Möglichkeit eine Vielzahl an Tests in kurzer Zeit zu bekommen. Wesentlich für die Teilnahme ist aber auch hier, dass der Aufwand und die Kosten für die Unternehmen möglichst gering sind.

Schönen Sonntag allerseits!

 
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    Irene
    vor 3 Jahren

    @Domenik Ebner Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen!

     
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      Domenik Ebner
      vor 3 Jahren

      Dankeschön :-)

       
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