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Innovation Award: Der Trost der Berge

Ein Rucksack gefüllt mit Büchern und Trostkarten soll die Trauer um Verstorbene lindern.

Seit einigen Wochen laufen die Einreichungen für den Osttiroler „Innovation Award“ der Arbeitsgemeinschaft „Vordenken für Osttirol“. Wir stellen alle eingereichten Projekte vor. Der Bedarf an außerkirchlichen Möglichkeiten, mit Trauer im Leben umzugehen, wird immer größer. Zudem ist es gerade in Corona-Zeiten schwierig, bei einem Todesfall in der Familie oder im Freundeskreis die hilfreichen, traditionellen Trauerrituale erleben zu können. Die Osttirolerin Elisabeth Ziegler-Duregger schreibt seit zirka 15 Jahren Texte für Trauernde und für die Hospizarbeit und gestaltet Begräbnisse für Menschen ohne kirchliche Bindung. In Zusammenarbeit mit heimischen Künstlern, Fotografen und Musikern wurden bisher vier Bücher, Trostkarten und eine CD veröffentlicht. Auf Basis ihrer vielen Erfahrungen in der Begleitung von Sterbenden startete sie das Projekt „Osttirol – Trost der Berge“. Dabei wird ein kleiner Rucksack mit Büchern (für Kinder und Erwachsene), Trostkarten und einer CD gefüllt und in Hotels oder Almhütten bzw. online verliehen und verkauft. Mit Texten zum selbst Lesen oder Vorlesen dient er Familien und Freunden auf Wanderungen zur Erinnerung an liebe Menschen, als Begleitung auf Wegen der Trauer. Berg- und Wanderführer können zu besonderen Wanderungen einladen, um Menschen die Gelegenheit zu schenken, über ihre Gefühle zu reden oder sich gemeinsam schweigend in der Natur geborgen zu fühlen. Ergänzen kann man dieses Projekt mit weiteren Möglichkeiten sich mit dem Thema Tod zu beschäftigen, z.B. dem Schleifen von Trauersteinen unter Anleitung von Fachleuten oder dem Bemalen von Tonkerzen für das Grab oder zu Hause. Die Trauer um liebe Angehörige, FreundInnen oder KollegInnen ist nicht zeitlich begrenzt, der Schmerz bleibt oft viele Jahre im Herzen verankert. Aber es ist nie zu spät, sich ihm zu stellen und Schmerzen der Trauer in eine neue Beziehung zu den Verstorbenen zu verwandeln. Ein derartiges Angebot gibt es noch nirgends und so wird die Schönheit und Kraft der Osttiroler Landschaft in einem neuen Zusammenhang sichtbar gemacht.
Im Zuge des Innovation Award 2021 sucht die Arbeitsgemeinschaft „Vordenken für Osttirol“ nach konkreten Ideen und Projekten mit Chancen auf eine erfolgreiche Umsetzung und direkten Nutzen für Osttirol. Bis 16. April kann man Projekte einreichen. Aus den sozialen und wirtschaftlichen Projektideen, die die Region beleben sollen, werden von einer Fachjury drei Hauptpreise ausgewählt und prämiert. Dolomitenstadt.at stellt die Projekte in einer Mini-Serie vor, einfach hier klicken. Informationen zum Ideenwettbewerb finden sich auch auf der Website von Osttirol Leben.

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