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Digitale Stadtführung: Rosenrunde in Lienz

Über die App Locandy kann man die Geschichte von Lienz erleben und Rätsel lösen.

Lienz ist um eine Stadt-App reicher: Der Osttiroler Tourismusverband präsentierte am Dienstag „Die Rosenrunde in Lienz“, einen digitalen Stadtführer, der Gäste, aber auch Einheimische in die Bezirkshauptstadt locken soll. Außer Atem hetzt Rosenkavalier Leo Görz – ein Nachfahre von Leonhard von Görz – zu seinem Treffen mit der Stadtführerin am Lienzer Europaplatz. „Bin ich zu spät?“, fragt er reumütig. „Nur ein paar Jahrhunderte“, scherzt die Stadtführerin und fragt Leo, ob er denn den Strauß Rosen mitgebracht hat – die braucht sie später noch. Dann beginnt sie, die Geschichte von Lienz zu erzählen… Mit dem Treffen der beiden Charaktere beginnt die digitale Stadtführung per App, bei der sich die NutzerInnen begleitet von Leo Görz und seiner Stadtführerin auf einen Stadtrundgang durch das historische Lienz begeben. Mittels GPS-Daten, durch Aufnahmen der Stadt und zur Not auch mit Google Maps werden sie der Reihe nach zu insgesamt zehn Stationen geführt und können so die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Lienz kennenlernen. Vom Europaplatz über das Antoniuskirchl und die Gartengasse bis zum Johannesplatz. Begleitet wird der Rundgang von Erklärungen und Rätselfragen am Ende jeder Station.
In der App erwarten einen nicht nur Beiträge zur Geschichte Lienz' in Text- und Audioform, sondern auch Rätsel, Fotos und Zeichnungen. Foto: Screenshot
Viel Wissenswertes und Interessantes zur Stadt Lienz erfahren Gäste und Einheimische auch bei den Stadtführungen von Evelin Gander, die außerhalb der Coronazeiten regelmäßig physisch stattfinden. Die neue Stadtrunde auf dem Smartphone soll dieses Angebot ergänzen und auf keinen Fall ersetzen. „Die Rosenrunde ist nicht als Ersatz gedacht, sondern als Alternative für den Gast, um sich in Lienz zu bewegen“, betont beispielsweise Projektleiterin Barbara Nußbaumer. Sie sieht die Vorteile der digitalen Stadtführung vor allem darin, dass BesucherInnen die Tour jederzeit starten und entsprechend ihrer Zeitplanung auch unterbrechen und zu einem späteren Zeitpunkt beenden können. Auch sei die App, deren Gesamtkosten sich auf 34.700 Euro belaufen, flexibel erweiterbar und Inhalte könnten jederzeit aktualisiert werden. Evelin Gander sieht die Präsentation der App positiv und erhofft sich durch NutzerInnen, die so auf den Geschmack einer Stadtführung kommen, sogar mehr Anfragen zu ihren physischen Führungen. „Ich sehe darin keine Konkurrenz, eher eine Bereicherung.“ Besonderes Augenmerk will der TVB auf Urlaubsgäste legen, die in den Tälern untergebracht sind und mit der App nach Lienz geholt werden sollen. „Wir wollen die Gäste in die Stadt bringen und so auch die Wertschöpfung in Lienz steigern“, sagt Thomas Winkler vom Osttiroler TVB. Als ein „starkes Lebenszeichen“ bezeichnet Obmann Franz Theurl das neue Angebot. Er sieht die App in Kombination mit dem gratis Öffisticket für Gäste in Osttirol als beste Voraussetzung, um die Region zu erkunden.  
TVBO-Geschäftsführerin Barbara Nußbaumer präsentierte den digitalen Stadtführer gemeinsam mit Stadtführerin Evelin Gander, TVBO-Obmann Franz Theurl, der Obfrau des Lienzer Ortsausschusses Kathrin Jäger und TVBO-Aufsichtsrat Thomas Winkler. Foto: Dolomitenstadt/ Plunger
Wer wohnte vor langer Zeit in der Liebburg? Und seit wann hat sie eigentlich ihre charakteristischen Zwiebeltürme? Die digitalen Stadtführer beantworten nicht nur diese beiden Fragen, sie werden auch von professionellen SprecherInnen vertont, die die Entwicklerfirma Locandy in einem Casting auswählte. Aktuell sprechen Leo Görz und seine Führerin Deutsch und Englisch. Auch auf Italienisch soll die Rosenrunde bald verfügbar sein. Locandy ist manchen vielleicht schon ein Begriff. Zahlreiche Themenwege und interaktive Führungen in ganz Österreich laufen bereits über diese Applikation. Darunter die Messner Mountain Museen, ein Themenweg zur Großglockner Hochalpenstraße oder ein Guide zur Serie „Der Bergdoktor“ in der Gegend rund um den Wilden Kaiser. Hat man die App einmal auf seinem Handy installiert, kann man mithilfe der Standortdaten auf einen Blick erkennen, welche Aktivitäten sich in der Nähe befinden – oder man scannt den entsprechenden QR-Code.
Auf der Rosenrunde durch die Stadt begleitet man Rosenkavalier Leo Görz, der für jede richtig beantwortete Rätselfrage eine Lienzer Rose verteilt. Foto: Dolomitenstadt/ Plunger
Leo Görz weiß selbst schon einiges über seine Heimatstadt und auch die NutzerInnen können ihr Wissen unter Beweis stellen beziehungsweise etwas Neues dazulernen. Mit jeder richtig beantworteten Rätselaufgabe erhält man eine Lienzer Rose aus dem Strauß von Leo Görz, bis man zum Schluss selbst einen kompletten Strauß in der Hand hält – zumindest digital. Beim TVB ist man überzeugt, dass mit der App ein tolles Angebot für die Region entstanden ist, das Gäste genauso wie Einheimische und Erwachsene ebenso wie Kinder anspricht. Die österreichweite Vernetzung durch Locandy bringe Sichtbarkeit und in Zeiten von Corona sei auch die Tatsache, dass die Rosenrunde ganz einfach alleine unternommen werden kann, ein Pluspunkt. Erhältlich ist die App Locandy für alle Smartphones, sie enthält eine Suchfunktion über welche der QR-Code der Rosenrunde eingescannt und das Stadtführungs-Package installiert werden kann.

2 Postings

Urmel
vor 3 Jahren

Ein starkes Lebenszeichen und ein ebensolches wäre es, wenn der TVB auch an anderer Stelle mitdächte: Wenn man z.B. an den Liopenticketautomaten auch mit EC Karte zahlen könnte, oder das Drehkreuz zum Kinderspielplatz Galitzenklamm auch mit einem Kinderbuggy passierbar wäre. Aber vielleicht braucht das noch ein bisschen ...! Lieber 35.000 € erstmal für die App ausgeben, im Winter 2019/2020 haben dafür die Loipenautomaten magere 144 € erlöst ! Gut gerechnet, Franz !

 
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    andersgedacht
    vor 3 Jahren

    @ Urmel Nun sollte hinlänglich bekannt sein das für die Loipen heuer sehr viel mehr Geld ca. €100.000 investiert wurde, hätte z.B. Stadtgemeinde (Dolomitenstadt hat berichtet) nicht vereinbarte Zuschüsse gestrichen wäre vielleicht noch mehr möglich gewesen. Auch sollten sie sich informieren, die Automaten sollten meines Wissens (habe soeben einen Nutzer angerufen und gefragt) mittlerweile alle Kartenfunktion haben so dass dies kein Problem mehr darstellt. Auch in der Galitzenklamm wird laufend investiert, die Kinderwägen werden übrigens jederzeit über das Haupttor hineingelassen, wie bei sehr vielen Freizeitanlagen in ganz Europa .

    Nebenbei vergleichen sie hier Äpfel mit Birnen, Sporteinrichtung mit Innenstadtbelebung. Ich denke das es wohl mehr als positiv ist das das Geld aufgeteilt wird. Man kann immer etwas finden, wenn man nur lange genug sucht 😉, aber es wäre schon hilfreicher für alle, das geschaffene zu genießen.

     
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