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„Eule-Kinder“ schon jetzt zum Teil ohne Therapie

Land will kommende Woche eine Lösung präsentieren. Indes kündigen Mitarbeiter:innen.

Vor kurzem setzte die Liste Fritz eine eigene Pressekonferenz in Lienz an, um über den Weitergang der Therapiezentren der „Eule“ zu sprechen. Markus Sint forderte eine schnelle und tragbare Lösung – immerhin müssten bis Ende August die Mitarbeiter:innen gekündigt werden, sollte kein neuer Träger für die Einrichtungen gefunden werden. Aus dem Büro der Soziallandesrätin Gabriele Fischer hieß es heute dazu, man werde mit nächster Woche eine Lösung gefunden haben und präsentieren. Wie sich die zähe politische Diskussion auf die Therapiezentren auswirkt, kann die „Eule“ selbst am besten berichten: "Seit Mai haben tirolweit 14 Therapeutinnen gekündigt. Da wir keine konkreten Informationen haben, wie es mit der Eule weitergeht, können wir aktuell die Stellen nicht nachbesetzen,“ so Sarah Oberhauser von der „Eule“ in Lienz. Die Auswirkungen bekommen die Kinder und ihre Familien jetzt schon zu spüren: „Bei uns in Osttirol hat eine Mitarbeiterin gekündigt. Es handelte sich um unsere einzige Kinder-Physiotherapeutin, die sehr engagiert war“, erzählt Oberhauser. Für die Osttiroler Kinder heißt das, dass sie – bis eine andere Lösung gefunden wird – keine Physiotherapie mehr in Anspruch nehmen können. Des Weiteren habe sich keine von den ausgeschiedenen Therapeut:innen im Kinderbereich selbstständig gemacht, viele von ihnen hätten sogar in ganz andere Bereiche gewechselt. Das bedeute, dass diese Therapeut:innen, sollte es mit den Zentren weitergehen, im Anschluss nicht mehr zur Verfügung stünden. Die Problematik: Die Suche nach passendem Personal gestaltete sich im Kinderbereich schon bisher als eher schwierig. Auch kritisiert die "Eule" Lienz, dass die Diagnostik nun von der Kinderklinik der tirol kliniken übernommen werden soll. Für die Osttiroler Kinder würde das bedeuten, dass diese für die Testung nach Innsbruck fahren müssten. Bisher führte Testungen die „Eule“ selbst oder eine in Lienz ansässige Psychologin durch.
Anna Maria Huber unterrichtet an der International School in Innsbruck und schreibt nicht nur für dolomitenstadt.at sondern auch für die Straßenzeitung 20er. Annas Stärken sind penible Recherchen und die Fähigkeit, komplexe Inhalte in klare und verständliche Artikel zu verwandeln.

2 Postings

juescho@A1.net
vor 3 Jahren

Der Wind hat sich gedreht . . . Verwirklichungs- und Handlungschancen bei Kindern sind nicht generell gleich, sie werden in ein Elernhaus hinein geboren, das sie sich nicht aussuchen können. Daraus entstehen unterschiedliche Risiken und Problemstellungen . . .

Dass man Einrichtungen schließen will, weil bestimmte Fakten, Voraussetzungen und Erkenntnisse zu Ungenauigkeiten führen, fast eine negative Spirale auslösen, ist nicht nachvollziehbar, auch beschämend = Kinder sind besonders in dieser Gesellschaft einem Druck ausgesetzt, dabei werden kaum das Wohlbefinden und die realen Lebensbedingungen hinterfragt . . .

Befragt man Kinder nach ihrer persönlichen Situation, so kriegt man Antworten, die unter die Haut gehen, die mehr als eine Nachdenklichkeit auslösen . . .

Fördereinrichtungen wie die Eule und ihre MitarbeiterInnen haben ihre wichtige Bedeutung hinlänglich bewiesen, da muss man nicht ständig Zweifel in den Raum stellen, den Ansatz hinterfragen, die Leistungen in Zweifel stellen = benachteilgte Kinder sind ein Teil einer Gruppierung, die sich fortsetzt, die sich immer wieder generiert, weil Gesellschaft nicht allen Aufgaben nachkommt, auch die möglichen Ressourcen in einer Gemeinde nicht frei zu haben sind . . .

Ich stütze mich auf den Capability Approach und weitere damit verbunden Fragestellungen, Kinderstudien beweisen klar und deutlich, es ist nicht alles beim Besten, es bleibt defizitär, unzureichend, auch widersprüchlich . . .

Kinder müssen betreut und versorgt werden!! Ihre Lebens-Qualität ist mit einem Fragezeichen zu versehen, für mich auch mit einem Aufschrei = die POLITIK muss hier ein klares Bekenntnis ablegen, die Rahmenbedingungen schaffen, damit Einrichtungen wie die EULE ihre Arbeit fortsetzen kann, damit eine Kompensation für alle Defizite auf breiter Ebene möglich wird!!

Kinder haben bekanntlich keine Lobby = sie sind abhängig von den Interessen einer nicht immer nachvollziehbaren Politik = nehmen wir uns alle in die Pflicht, sorgen wir weiterhin für ein Klima der natürlichen Verständigung und des offenen Dialogs, nur so kommen wir wirklich weiter!!!

 
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isnitwahr
vor 3 Jahren

das hat ganz allein die Frau LA Fischer zu verantworten, für die Betroffenen eine Katastrophe. Ihr Leitspruch, Frau Fischer, als Sie in die Landesregierung eingetreten sind, war: "Tirol braucht eine klare, transparente, partizipative Politik und besonders gelebte Solidarität im Sinne der Menschen!" - Und jetzt? Alles nur blabla! Grün ist leider auch nicht mehr wählbar.

 
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