Ihr Dolo Plus Vorteil:
Diesen Artikel jetzt anhören
Magere Kulisse für ein Kult-Duell: Wegen der Infektionslage durften nur 100 Zuschauer ins Tauernstadion. Fotos: Dolomitenstadt/Wagner

Magere Kulisse für ein Kult-Duell: Wegen der Infektionslage durften nur 100 Zuschauer ins Tauernstadion. Fotos: Dolomitenstadt/Wagner

Torreiches Derby in Matrei: Comeback der Iseltaler!

Sechs Treffer, zwei Elfer, eine Aufholjagd und kein Sieger. Mit Video-Interviews!

Es war ein Spiel, das sich eine würdige Kulisse verdient gehabt hätte. Nur 100 Leute durften Samstagabend wegen der hohen Infektionszahlen im Bezirk beim Unterliga-Derby zwischen Matrei und Rapid Lienz ins Tauernstadion. Die Corona-Situation macht mitten im Hochsommer verschwunden geglaubte Maßnahmen wieder notwendig. So musste man in Matrei einmal mehr Tische und Absperrungen aus dem Lager holen und damit eine Kontrollstation aufbauen. Der Einlass erfolgte nach dem „First come, first serve“-Prinzip.
„Eines der drei Gs bittschen“ – Am Eingang wurde kontrolliert und registriert.
Wesentlich ansehnlicher als die Osttiroler Inzidenzzahlen war das Spiel auf dem Grün des Tauernstadions. Von Beginn an entwickelte sich eine rassige Partie, in der sich beide Mannschaften nichts schenkten. Die bis dahin punktlosen Matreier standen etwas mehr unter Druck, was wiederum die Lienzer in der ersten Hälfte zu ihrem Vorteil nutzten. So dauerte es nur fünf Minuten, ehe es die kalte Dusche für die Hausherren gab: Johannes Ganner brachte einen Freistoß schön vor das gegnerische Tor, wo Routinier Patrick Eder nicht lange fackelte und den Ball ins Netz köpfte. Etwas glücklich gelang den Iseltalern nur drei Minuten später der Ausgleich. Nach einem Patzer von Lienz-Goalie Julian Weiskopf lupfte Manuel Amoser den Ball in die Maschen.
Patrick Eder (links) brachte sein Team nach nur fünf Minuten in Führung.
Die Grünweißen blieben weiterhin am Drücker, die Matreier Befreiungsversuche gelangen nur bedingt. Vor allem Jungspund Noah Gassler sorgte auf der linken Seite der Gäste für Betrieb. Der Führungstreffer lag in der Luft und weil Lienz-Bomber Sven Lovric einen guten Riecher hat, ließ der nächste Treffer nicht lange auf sich warten. In der 28. Minute rauschte eine Hereingabe zunächst an Freund und Feind vorbei und landete schließlich bei Lovric, der die Kugel wuchtig über die Linie donnerte – keine Chance für Matrei-Goalie Adrian Wibmer.
Fabian Mattersberger und seine Tröten sind in Matrei bekannt. Er heizte den Iseltalern auch im Derby ein.
Die wenigen Zuschauer im Tauernstadion sorgten für überraschend gute Stimmung. Großen Anteil daran hatte auch Fabian Mattersberger, der mit seinen gellenden Tröten Fans und Spieler wach hielt. Auf dem Feld machten die Lienzer weiter Druck. In der 34. Minute grätschte Mathias Berger Sven Lovric im eigenen Strafraum um, Schiedsrichter Gerold Glantschnig zeigte sofort auf den Punkt. Der Gefoulte trat selbst an, verwandelte den Elfer und erhöhte auf 3:1 aus Sicht der Lienzer. Die Gäste hatten vor dem Seitenwechsel weitere gute Möglichkeiten, in der 42. Minute scheiterte der auffällige Gassler aber am Torwart.
3:1! Sven Lovric erwischte einen Sahnetag. Das freute auch Mitspieler Benjamin Cosic.
Mit der Führung im Rücken und dem vermeintlich sicher geglaubten Sieg im Kopf ging es für die Rapidler in die Kabinen. Einmal mehr liefen die Matreier in der noch jungen Saison einem Rückstand hinterher. Doch aufgegeben wird im Iseltal nur ein Brief, die Elf von David Resinger stemmte sich in der zweiten Halbzeit gegen die drohende Derby-Pleite. Nur wenige Augenblicke nach Wiederanpfiff setzte Raphael Wibmer mit einer guten Torchance ein Zeichen. Das tat auch der Unparteiische, der wegen der härteren Gangart nun häufiger den gelben Karton zückte.
Die Gangart wurde in der zweiten Halbzeit härter, weshalb auch das Eisspray zum Einsatz kam.
In der Schlussphase nahmen sich die Lienzer zunehmend zurück, die Hausherren witterten ihre letzte Chance. In der 79. Minute stürmte Rapid-Goalie Weiskopf aus dem Kasten und stellte sich im Zweikampf gegen Wibmer ungeschickt an, der Matreier stürzte und bekam den Elfmeter. Kapitän Daniel Kofler traf und setzte mit dem Anschlusstreffer neue Kräfte frei.
3:3! Die Matreier schaffen das Comeback und punkten gegen Lienz.
Die Resinger-Truppe drückte weiter und nur wenige Minuten später war der Jubel groß, als Manuel Amoser den Ball zum Ausgleich erzielte – 3:3! Auch bei diesem Treffer machte Weiskopf keine gute Figur, auch ein grätschender Lienzer konnte den Ball nicht mehr von der Linie kratzen. Danach tat sich nicht mehr viel, am Ende stand eine gerechte Punkteteilung. Die Lienzer liefen nach einer starken Halbzeit im Schongang und die Matreier bewiesen mit ihrer Aufholjagd, dass mit ihnen durchaus zu rechnen ist. Nach dem Schlusspfiff haben wir die beiden Trainer und die beiden Doppeltorschützen Sven Lovric und Manuel Amoser zum Interview gebeten:
Dolomitenstadt-Redakteur Roman Wagner studierte an der FH Joanneum in Graz und ist ein Reporter mit Leib und Seele. 2022 wurde Roman vom Fachmagazin Österreichs Journalist:in unter die Besten „30 unter 30“ gewählt.

3 Postings

Motre
vor 3 Jahren

Gratuliere Manda! Danke Roman fürs Berichten! Wie David sagte: "A gfühlter Sieg!" Weiter so

 
0
0
Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
Edi1913
vor 3 Jahren

@Roman Wagner: Superbericht! Danke, aber bittschian "köpfelte", geköpft werd bi de Pradler Ritterspiele. 😉

 
0
0
Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
Jonny
vor 3 Jahren

Vielleicht sollte man das Wechselverhalten vom Herrn Lovric hinterfragen bzw. generell die Aufstellung der letzten Spiele. So wird man die jungen Spieler halt bald einmal bei den Nachbarn spielen sehen....

 
0
0
Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
Ein Posting verfassen

Sie müssen angemeldet sein, um ein Posting zu verfassen.
Anmelden oder Registrieren