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Richard Seeber ab Montag in Innsbruck vor Gericht

Der frühere ÖVP-EU-Abgeordnete muss sich wegen schweren Betruges verantworten.

Richard Seeber soll zwischen 2006 und 2010 Scheinrechnungen eines externen Beraters vorgelegt haben, eine Leistung soll aber nicht erbracht worden sein. Der Schaden soll bei rund 400.000 Euro liegen. Der Berater - ein 65-jähriger Rumäne - ist ebenfalls angeklagt. Ihm wird schwerer gewerbsmäßiger Betrug zur Last gelegt. Im Falle einer Verurteilung vor dem Schöffengericht drohen dem 59-jährigen Seeber, der von 2004 bis 2014 im EU-Parlament saß, und dem mitangeklagten Rumänen ein bis zehn Jahre Haft. Konkret soll Seeber während seiner Zeit als Mandatar Mitarbeiter der Generaldirektion für Finanzen des Europäischen Parlaments über Scheinverträge und Scheinrechnungen von externen Dienstleistern, die ihn bei seiner Arbeit als Abgeordneter unterstützt haben sollen, getäuscht haben. Die EU-Gelder sollen direkt auf die Konten des 65-Jährigen sowie dessen Tochter überwiesen worden sein. Seeber bestritt die Vorwürfe bisher vehement. Er habe keinerlei Regeln gebrochen, alles sei seinerzeit vom Parlament genehmigt worden, so seine Verteidigungslinie. Zudem sei eine damals anonym eingebrachte Anzeige bereits vom Europäischen Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF) geprüft und niedergelegt worden, argumentierte Seeber. Zwei weitere Verhandlungstermine wurden für den 27. September und 28. Oktober angesetzt. Der erste Verhandlungstag ist den Parteien vorbehalten, bei den beiden weiteren werden Zeugen angehört. Ein Urteil könnte am letzten Verhandlungstag fallen. Die Betrugs-Causa hatte für den Ex-Mandatar auch anderweitig Folgen. Nicht zuletzt da der öffentliche Druck immer größer wurde, beantragte Seeber im Dezember 2019 beim Land Tirol seine Suspendierung als Direktor des Tiroler Verbindungsbüros der Europaregion Tirol in Brüssel. Diesem Antrag wurde entsprochen und der frühere Politiker vom Land dienstfrei gestellt.

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