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Von der „FPÖ-Freiheitstour“ auf die Intensivstation?

Die Kärntner Gesundheits-Landesrätin Beate Prettner übt scharfe Kritik an Kickl & Co.

Beate Prettner (SPÖ), Kärntner Gesundheitsreferentin und stellvertretende Landeshauptfrau, hat am Dienstag bei einer Pressekonferenz FPÖ-Parteichef Herbert Kickl heftig kritisiert. Kickl hatte Anfang November eine "Freiheitstour" in Kärnten absolviert - unter anderem auch im Lavanttal im Bezirk Wolfsberg, der mit Stand Dienstag eine Inzidenz von 2.172 aufwies und damit Osttirol von Platz 1 im bundesweiten Inzidenz-Ranking verdrängte. "Einige Menschen haben sich bei dieser Freiheitstour mit dem Coronavirus infiziert und haben nun mit ihrer Freiheit bezahlt", so Prettner.
Beate Prettner: "Das Lavanttal ist ein trauriges Beispiel, wie sich etwas ausbreiten kann." Foto: APA
Einige Teilnehmer der Parteiveranstaltungen, die in Gasthäusern über die Bühne gingen, würden sogar im Krankenhaus und auf Intensivstationen liegen. Wie viele genau das sind, sagte Prettner nicht. Wie eine Sprecherin nach der Pressekonferenz im Gespräch mit der APA präzisierte, gebe es aber "genug Bildmaterial" von Teilnehmern ohne Mindestabstand und Mund-Nasen-Schutz: "Einige von ihnen sind jetzt im Krankenhaus und auch auf Intensivstationen." "Das Lavanttal ist ein trauriges Beispiel, wie sich etwas ausbreiten kann", sagte Prettner. Seit Mitte Oktober habe das Coronavirus in Kärnten höchste Aktivität: In einer solchen Situation Veranstaltungen zu organisieren und die Schutzmaßnahmen nicht einzuhalten, sei "brandgefährlich". Das gelte übrigens auch für Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen: Eine solche hatte in Klagenfurt am Samstag stattgefunden, für morgen, Mittwoch, war bereits die nächste angekündigt. Aber noch etwas sei für die hohe Inzidenz in Kärnten wohl verantwortlich, so Prettner: "Der Lockdown wird auch nicht dementsprechend eingehalten. Kärnten hat die höchsten Mobilitätszahlen." Die Kärntnerinnen und Kärntner sollen Ihre Kontakte einschränken und die Hygienemaßnahmen ernst nehmen. FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz reagierte am Dienstag per Aussendung: Alle Veranstaltungen der "Freiheitstour" seien "nach den damals gültigen strengen 3G-Regelungen" durchgeführt worden. "Frau Prettners Kritik geht damit ins Leere - vielmehr müsste diese an die Bundesregierung adressiert werden, da 3G ihrer eigenen Analyse zufolge offenbar nicht wirkt", so Schnedlitz.
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