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Startschuss für PCR-Gurgeltests in Tirol

Die erste Tranche soll Osttirols Supermärkte Mitte der Woche erreichen.

Was lange währt, wird endlich gut. Ob das auch auf die PCR-Gurgeltests in Tirol zutrifft, wird sich erst zeigen. Nach wochenlangen Verzögerungen und der Absagen mehrerer Anbieter präsentierte Tirols Corona-Einsatzleiter Elmar Rizzoli mit Gesundheitslandesrätin Anette Leja in einer Pressekonferenz am Montag den Start der Gurgelaktion. Während in benachbarten Bundesländern wie Kärnten und Salzburg seit Wochen gegurgelt wird, sollen nun auch in Tirol wöchentlich 170.000 Tests möglich sein. Ab sofort gilt: Online registrieren, PCR-Kit bei einem von insgesamt über 350 Standorten in Tirol abholen, Test zuhause durchführen, Gurgeltest abgeben und auf das Ergebnis warten. Voraussetzung für die Abholung der Gurgeltests ist eine Online-Registrierung, die bereits freigegeben wurde. Die Tests können in 40 miniM-Filialen sowie 145 Baguette-Filialen (jeweils Firma MPREIS) und in 167 Interspar-, Eurospar- und Spar-Märkten abgeholt werden. In Osttirol stehen die Testkits voraussichtlich ab Mittwoch zur Verfügung, zum Auftakt werden landesweit 200.000 Tests ausgeliefert. Damit auch Personen ohne Smartphone und Kinder das Angebot in Anspruch nehmen können, ist es möglich, auf einem Benutzerkonto bis zu zehn Personen zu registrieren. Pro Woche kann jede (registrierte) Person mit einem Wohnsitz oder einer Aufenthaltsadresse in Tirol drei PCR-Gurgeltests beziehen. Innerhalb von 24 Stunden ist pro Person eine Testdurchführung möglich. Wird eine Mehrfach-Registrierung einer Person verzeichnet, kann diese trotzdem nur einmalig die maximale Testanzahl abholen. Abgabeschluss in den Märkten ist an allen Öffnungstagen um 10.00 Uhr. Das Ergebnis soll laut Land Tirol innerhalb von 24 Stunden per SMS oder E-Mail eintrudeln. Im Zuge der neuen Testmöglichkeit wird das Contact-Tracing intensiviert. Wie Elmar Rizzoli erklärt, wird aber ein Freitesten aus der Quarantäne mit den Gurgeltests nicht möglich sein. „Corona-positive Personen können 14 Tage lang keinen PCR-Gurgeltest durchführen bzw. abgeben und sich somit nicht über den Gurgeltest freitesten. Dies erfolgt nach Anmeldung durch die Gesundheitsbehörde unverändert über die behördlichen Screeningstraßen des Landes“, so Rizzoli.
Elmar Rizzoli (Leiter des Corona-Einsatzstabes) und Gesundheitslandesrätin Annette Leja präsentierten am Montag Tirols „Gurgelsystem“. Foto: Land Tirol/Dorfmann
Die Gurgeltest-Entnahme- bzw. Rückgabestationen befinden sich jeweils im Kassabereich der Partner-Filialen und sind dort gekennzeichnet. „Werden sechs Testungen (zweifaches Wochenkontingent) abgeholt, jedoch keine Gurgeltestabgabe verzeichnet, können die jeweiligen Personen keine weiteren Tests beziehen – so lange, bis zumindest drei Tests durchgeführt und abgegeben wurden. Wir wollen nicht, dass Tests ‚gehortet‘, sondern sinnvoll eingesetzt werden“, so Rizzoli und Leja unisono. Zur Auswertung werden die PCR-Gurgeltests an allen Standorten mindestens einmal täglich gegen 10.00 Uhr abgeholt. Die konkrete Abholzeit und Frequenz kann je nach Standort und Öffnungszeit variieren. Details zum Ablauf und eine Liste der teilnehmenden Märkte gibt es hier. Ausgewertet werden die Tests von der Firma „Novatium“. Die Auftragsvergabe brachte dem Land in den letzten Tagen Kritik ein. Wie berichtet, leitet der Wiener Laboranbieter „Lifebrain“ rechtliche Schritte ein. Die Vergabe an Novatium sei rechtswidrig erfolgt, die Firma erfülle die Voraussetzungen nicht. Darauf angesprochen, spielt Rizzoli den Ball der Bundesbeschaffungsgesellschaft (BBG) zu, die das Ausschreibungsverfahren durchgeführt und die Labore geprüft habe: „Wir gehen davon aus, dass die BBG ihren Aufgaben nachkommt – so wie auch wir prüfen und ausschreiben.“ Rizzoli beteuerte, dass das Land Tirol keinen Einfluss auf die Firmenwahl habe: „Novatium war zum Zeitpunkt der Vergabe die erstgelistete Firma der BBG.“ Wie es um die Kapazitäten des umstrittenen Labors steht, weiß der Corona-Einsatzleiter nicht: „Wir schauen nicht nach, wie viele Räumlichkeiten und Mitarbeiter eine Firma hat.“ Leja geht davon aus, „dass von Novatium alle Qualitätskriterien erfüllt werden.“
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