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Asphaltierung des Iselufers in Huben vorerst verhindert

Die BH Lienz hat Radweg-Pläne der Gemeinden Matrei und St. Johann nicht bewillligt.

Im September 2021 ging der Landesumweltanwalt mit Plänen der Gemeinde Matrei hart ins Gericht, einen – hoch geförderten – Radweg zwischen Matrei und Lienz so zu führen, dass im Streckenabschnitt zwischen Huben und St. Johann der Wanderweg entlang der Isel mit einem 3,5 Meter breiten und fünf Kilometer langen Asphaltband versiegelt wird. In einem Schreiben an die BH Lienz ließ die Umweltanwaltschaft die Behörde wissen, dass das Projekt schlichtweg „nicht genehmigungsfähig“ sei. So würden etwa geschützte Auwaldabschnitte im Natura 2000-Gebiet „abgeschnitten“, außerdem würde die Bodenversiegelung Flora und Fauna erheblich beeinträchtigen.

15.000 Quadratmeter versiegelte Fläche mitten im Naturschutzgebiet und eine Asphaltierung des Iseltrails waren offenbar auch der Behörde zu viel des Guten. Der Antrag der beiden Gemeinden Matrei und St. Johann wurde zwar wasser- und forstrechtlich genehmigt, aber naturschutzrechtlich abgelehnt. Die Behörde argumentiert damit, dass für eine derart schwere Beeinträchtigung der Natur kein ausreichendes öffentliches Interesse vorhanden sei und es zudem Alternativen zu dieser Variante gebe.

Kein Asphalt am Iselufer. Die Pläne der Gemeinden St. Johann und Matrei wurden behördlich untersagt. Foto: Dolomitenstadt/Ramona Waldner

Die Umweltanwaltschaft sieht sich in ihrer Ansicht bestätigt. Michael Reischer betont, dass viele Interessensvertreter ihre Bedenken geäußert hätten. So habe selbst die Tourismusabteilung des Landes zu diesem Projekt, das vom Verein „Radwege in Osttirol“ und dessen Obmann Harald Haider konzipiert wurde, eine Stellungnahme mit negativer Bewertung abgegeben. Sollten die Gemeinden gegen den Bescheid berufen, ist das Landesverwaltungsgericht am Zug. Dieses Verfahren würde dann öffentlich abgehandelt. Flattert auch dann kein positiver Bescheid ins Iseltal, muss der Iseltrail nicht das Ufer wechseln und auch keine neue Brücke gebaut werden.

Dolomitenstadt-Redakteur Roman Wagner studierte an der FH Joanneum in Graz und ist ein Reporter mit Leib und Seele. 2022 wurde Roman vom Fachmagazin Österreichs Journalist:in unter die Besten „30 unter 30“ gewählt.

5 Postings

genaugenommen
vor 2 Jahren

ohne asphalt, das ist gut so. dass man jetzt mit dem fahrad auch nicht mehr fahren darf das ist schon interessant! bin in den letzten tage mehrmals von st.johann bis huben gefahren, in summe 3 wanderer und 7 radfahrer gesehen? haben die nicht platz nebeneinander?

 
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...symbolic...
vor 2 Jahren

Kleiner Schritt, aber große Wirkung! Weiter so!

 
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isnitwahr
vor 2 Jahren

bin ganz der Meinung von Bergfex! Was mir so eigenartig vorkommt ist, dass auf den Trails und annähernd auf allen Wanderwegen im Hochgebirge, ja sogar wie man mitbekommen hat am Venediger ohne Asphaltpiste geradelt wird, aber kleine Stücke scheinbar ohne Asphalt nich bewältigbar sind.

 
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Burgi
vor 2 Jahren

Danke Bergfex! Mehr gibt es dazu nicht zu sagen!

Schön dass diese Maximal-Natur-Zerstörungsvariante erstmal von Tisch ist! Ich bin sicher, dass sich bessere und weniger zerstörerische Möglichkeiten finden, wie etwa am orographisch linken Isel-Ufer, wo schon weitgehend ein Weg vorhanden ist, den man nur stückweise ergänzen bzw. überbrücken müsste. Es wäre außerdem viel logischer den von Lienz kommenden Radweg auf der selben Uferseite weiterzuführen! Eventuell gibt es aber auch die Möglichkeit, den Radweg entlang der kaum befahrenen Kienburger Landesstraße zu führen!

 
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bergfex
vor 2 Jahren

1.) ist es gut 2.) hoffentlich bleibt es dabei.

 
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