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„Starting Grant“-Förderpreis für Innsbrucker Physiker

Schweiz verliert Förderberechtigung. Mathias Scheurer gewinnt mit Quantentechnologie.

Im Nachgang der kürzlich erfolgten Vergaberunde der mit bis zu 1,5 Mio. Euro dotierten "Starting Grants" des Europäischen Forschungsrats (ERC) erhält nun auch der Physiker Mathias Scheurer von der Universität Innsbruck einen solchen Förderpreis. Die Zahl der Wissenschafter an heimischen Institutionen, die zuletzt eine solche Förderung einwerben konnten, erhöht sich damit auf sieben. Mit den Preisen können Jungforscher fünfjährige Grundlagenforschungsprojekte vorantreiben. Dass nun Forscher, die es knapp nicht unter die in dieser Antragsrunde bedachten 397 Wissenschafter schafften, von der Warteliste nachrücken, ist dem veränderten Status der Schweiz in Bezug auf EU-Forschungsprogramme geschuldet. Aufgrund des Abbruchs der Verhandlungen über ein Rahmenabkommen mit der EU wird die Schweiz nun als "nicht-assoziierter Drittstaat" angesehen, wie der ERC der APA mitteilte. Damit sind Projekte, die an in der Schweiz angesiedelten Institutionen umgesetzt werden, nicht mehr förderberechtigt.
Der Physiker Mathias Scheurer forscht auf dem Gebiet der theoretischen Quanten­viel­teilchen­physik. Foto: Privat
Profitiert hat davon der 1988 in Heilbronn (Deutschland) geborene Scheurer. Er kam 2020 von der Harvard Universität an die Uni Innsbruck, um hier seine Forschungen zur theoretischen Quantenvielteilchenphysik fortzuführen. Mit dem "Starting Grant" kann er nun seine Forschungsgruppe am Institut für Theoretische Physik ausbauen, heißt es seitens der Uni am Mittwoch. Scheurer befasst sich im Rahmen des Projekts mit nur aus einer Atomschicht bestehenden sogenannten zweidimensionalen Materialien wie Graphen. Werden etwa zwei Graphenschichten in einem gewissen Winkel übereinandergelegt, leitet das Material Strom ohne Widerstand. "Diese Zustände sind relevant sowohl um unser fundamentales Verständnis komplexer Quantensysteme zu verbessern, als auch für mögliche quantentechnologische Anwendungen in der Zukunft", so der Physiker.  

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