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Grünes Licht für „Kombi-Tunnel“ in Innichen

Millionenschweres Pilotprojekt für Verkehrslösung und Hochwasserschutz auf Schiene.

Den Durchzugsverkehr aus dem Ort wegleiten und vor Hochwasser schützen – um in Innichen zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, geht man in Südtirol neue Wege. Im Sommer 2021 haben wir unseren Leser:innen den „Kombi-Stollen“ ausführlich präsentiert. Der Gemeinderat von Innichen hat sich nach dem letzten Hochwasser im November 2018 für diese Lösung entschieden. Nach einer Machbarkeitsstudie und geotechnischen Untersuchungen hat nun die Südtiroler Landesregierung die technischen Eigenschaften des Projekts genehmigt. Man sieht die Lösung als „innovatives Vorhaben“ an.
Eine Umfahrung mit Tunnel im Osten der Gemeinde soll das Verkehrsproblem von Innichen lösen. Foto: Dolomitenstadt/Hofmann
Im nächsten Schritt starten die Planungsarbeiten: Die Staatsstraße SS 52 nach und von Sexten, die bisher den Verkehr durch den Ortskern spülte, wird Richtung Osten verlegt und mündet an einem neuen Kreisverkehr in die Pustertaler Staatsstraße. Etwa 600 Meter der neuen Umfahrung werden offen verlaufen. „Eine Besonderheit wird der rund 520 Meter lange Tunnel sein“, kündigt Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider an. Der Tunnel soll im Normalfall den Durchzugsverkehr aufnehmen und vom Ort fernhalten. Bei Hochwasser mutiert er zum Entlastungsstollen, der die Wassermassen vom Sextnerbach an Innichen vorbei in die Drau spülen soll. „Mit dieser Kombi-Lösung können wir Synergien optimal nutzen und Gelder einsparen“, so Alfreider. Geplant sind zwei dreieinhalb Meter breite Fahrspuren. In anderen Ländern, beispielsweise in der Schweiz, gibt es bereits ähnliche Infrastrukturen. „Bei Hochwasser wird der Tunnel gesperrt und das Wasser vorerst am Eingang aufgefangen. Dann wird es durch den Tunnel geschleust, am Tunnelausgang durch eine Energievernichtung geführt und schließlich dosiert abgeleitet“, erklärt der Landesrat für Bevölkerungsschutz, Arnold Schuler. Zusätzlich zum Tunnel muss ein Fassungsbauwerk am Sextnerbach mit angegliedertem Zuleitungsstollen zum Straßentunnel und eine Energievernichtungsanlage an der Drau errichtet werden. Die gesamte Projektierung und somit das Ausführungsprojekt der hochwasserrelevanten Teile wird über das Programm des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) finanziert und abgewickelt. Die Infrastruktur soll in die Landschaft eingebunden werden, für Umweltausgleichsmaßnahmen sind 675.480 Euro vorgesehen. Insgesamt wird der Kombi-Tunnel rund 34,21 Millionen Euro kosten.
Dolomitenstadt-Redakteur Roman Wagner studierte an der FH Joanneum in Graz und ist ein Reporter mit Leib und Seele. 2022 wurde Roman vom Fachmagazin Österreichs Journalist:in unter die Besten „30 unter 30“ gewählt.

5 Postings

wolf_C
vor 2 Jahren

ein weiterer Trauertag für das Leben auf unserer Erde, in unserem Land und unseren Häusern

 
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    Nickname
    vor 2 Jahren

    @wolf_c: Könnten Sie bitte genauer erörtern was Ihre Gedankengänge zu dem Thema sind?

     
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      wolf_C
      vor 2 Jahren

      na klar, gerne: der immer weitere Ausbau eines zerstörerischen Verkehrsystems nach der Prämisse Geschwindigkeitsmaßstab ohne Randbedingung, zeigt, wie sehr der Klimawandel sämtlichen Verantwortlichen am A... vorbeigeht; Schande!

       
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chiller336
vor 2 Jahren

finde ich sehr gut, nur ein wort stört mich dabei - energievernichtung .... warum kann man die energie nicht nutzen? so ein hochwasser is ja nicht in 5 minuten vorbei

 
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genaugenommen
vor 2 Jahren

einfach genial!! in österreich würde so ein projekt jahre dauern, wenn überhaupt machbar!!

 
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