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Stromleitung von Osttirol nach Italien wird erneuert

Die Masten der 220kV-Leitung werden schmäler und höher. Bis 2030 steht die neue Leitung.

Die 220kV-Stromleitung, die von Osttirol bis zur italienischen Grenze führt, wird erneuert. Wie der Netzbetreiber Austrian Power Grid (APG) mitteilt, entspricht die rund 70 Jahre alte Leitung nicht mehr dem Stand der Technik. Durch die Erneuerung soll die Südverbindung „fit für die Zukunft“ werden. Die Kosten dafür bewegen sich im unteren dreistelligen Millionenbereich. Die Leitung verläuft auf 33,5 Kilometern vom Umspannwerk in Nußdorf-Debant – wo seit 2021 ein millionenschwerer Riesentransformator am Netz hängt – ins Lesachtal nach Untertilliach und biegt dort Richtung Obertilliach und Veneto ab. Laut APG-Kommunikationschef Fritz Wöber soll die Sanierung einen Beitrag zum Erreichen der Klima- und Energieziele leisten: „Die Erneuerung ermöglicht die Elektrifizierung von Wirtschaft, Industrie und Gesellschaft.“ Im Hinblick auf den steigenden Anteil an erneuerbaren Energien in Österreich und Italien will APG auch in die Versorgungssicherheit investieren.
Die 220kV-Leitung wird zwischen Nußdorf-Debant und der italienischen Staatsgrenze erneuert. Symbolbild: EXPA/Gruber
Für das Erneuerungsprojekt ist eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) vorgeschrieben. Laut Wöber will man das Projekt „transparent und detailliert darstellen.“ Die geänderten klimatischen Bedingungen und Naturgefahren sollen in der Planung ebenso bedacht werden wie die Entwicklungsgebiete der Gemeinden. Abseits der Siedlungsgebiete wird laut Wöber „weitestgehend“ die bestehende Trasse genutzt. Derzeit stehen 118 Masten entlang der 220kV-Leitung, die durch neun Gemeinden führt. Auch optisch bringt der Neubau Veränderungen mit sich. Bisher sind die Masten der Südverbindung rund 30 Meter hoch, die neuen Türme werden 45 Meter in die Luft ragen. „Die Masten werden schmäler und höher“, so Wöber. Um die Übertragungsleistung zu erhöhen, werden außerdem mehr Seile eingespannt. Noch befindet sich die APG mit Expert:innen in der Erhebungsphase, um die endgültige Trassenführung festzulegen. Einwände gegen das Vorhaben habe es bisher keine gegeben. Man werde sich aber bei den Abständen zu Anrainern und Entwicklungsgebieten um Optimierungen bemühen. So sollen etwa Gebiete, die in den vergangenen Jahrzehnten besiedelt wurden, ausgespart bleiben. Mit einem Baustart rechnet APG im Sommer 2027. Entscheidend sei die Dauer des UVP-Verfahrens, bei dem Grundeigentümer, Gemeinden und Verfahrensparteien Einsicht und Stellung nehmen können. Als Bauzeit werden zwei bis drei Jahre angenommen, spätestens im Sommer 2030 soll die neue Leitung stehen.
Dolomitenstadt-Redakteur Roman Wagner studierte an der FH Joanneum in Graz und ist ein Reporter mit Leib und Seele. 2022 wurde Roman vom Fachmagazin Österreichs Journalist:in unter die Besten „30 unter 30“ gewählt.

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4 Postings

wolf_C
vor 2 Jahren

... an (teilweise)Verkabelung wird nicht einmal gedacht, Schande ...

 
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karlheinz
vor 2 Jahren

Also haben wir doch (!) Strom genug! Traurig ist, dass das was wir selber haben an uns teuer verkauft wird. Nehmen wir ein Beispiel von den Ölländern, denn dort wird deren Rohstoff günstig ihren Mitbürgern angeboten. Dieser Umstand dürfte wohl auch bei unseren überbezahlten Politikern angekommen sein. Ich verstehe aber, dass man sich bei derartigen Löhne darüber keine Gedanken machen muss. Wonach sich die Strompreiserhöhung richtet ist mir wohl bekannt, aber trotzdem für mich unverständlich.

 
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Olbmsgleiche
vor 2 Jahren

Steht ja dabei,SYMBOLBILD!!! 🧐

 
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Stiller Gedanke
vor 2 Jahren

Am Foto ist eine 110kv Leitung mit zwei Systemen zu sehen und nicht die entsprechende 220kv Leitung mit einem System.

 
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