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Laut Berechnungen der Uni Innsbruck wird der Hintereisferner im Ötztal bereits in den nächsten zehn bis 15 Jahren die Hälfte seines Eises verlieren! Foto: APA/webcam.eu

Laut Berechnungen der Uni Innsbruck wird der Hintereisferner im Ötztal bereits in den nächsten zehn bis 15 Jahren die Hälfte seines Eises verlieren! Foto: APA/webcam.eu

„Glacier Loss Day“ heuer so früh wie noch nie

Kein Gletscher weltweit ist besser dokumentiert als der Hintereisferner. Seine Werte sind alarmierend.

Die bedenkliche Entwicklung auf den heimischen Gletschern aufgrund des Klimawandels schreitet offenbar unaufhörlich voran. Dies zeigt ein Beispiel aus Tirol: Der Hintereisferner in den Ötztaler Alpen, er ist mit durchgehenden Messreihen besser dokumentiert als jeder andere Gletscher der Welt, erreichte heuer so früh wie noch nie den sogenannten "Glacier Loss Day". Bereits seit dem 22. Juni steuert der Gletscher auf eine negative Jahresbilanz zu, teilte die Universität Innsbruck mit. Und das obwohl die Sommermonate erst noch bevorstünden. Laut Berechnungen werde der Hintereisferner bereits in den nächsten zehn bis 15 Jahren die Hälfte seines Eises verlieren. Die Ursache dafür liegt im menschengemachten Klimawandel, betonte Gletscherforscher Rainer Prinz, der heuer einen noch nie da gewesenen Massenverlust für den Gletscher erwartet. "Der Hintereisferner hat aufgrund des schneearmen Winters und des warmen Frühlings bereits zur Sommersonnenwende seine ausgeglichene Bilanz im Vergleich zum vorigen Herbst erreicht. In den letzten zwei Jahren war der 'Glacier Loss Day' erst etwa Ende August. Selbst in den Jahren mit negativen Bilanzextremen - wie zum Beispiel 2003 und 2018 - wurde dieser Tag erst Ende Juli erreicht", verdeutlichte der Wissenschafter. Der Gletscherforscher rechnete daher mit einer extrem negativen Massenbilanz für den Hintereisferner: "Selbst wenn der Sommer 2022 ein 'normal warmer' Sommer werden sollte, wird sehr viel Gletschereis schmelzen. Es ist jetzt bereits mehr als die Hälfte des Gletschers nicht mehr mit Schnee bedeckt und somit der Sonnenenergie schutzlos ausgeliefert". Diese Entwicklung liege außerhalb von bisher bekannten Schwankungsbreiten - sowohl der Massenbilanz als auch des Klimas. "Es handelt sich um eindeutige Klimawandel-Signale, die auf die menschengemachte Klimaerwärmung zurückzuführen sind. Das sind Folgen unserer Treibhausgasemissionen, die uns heute bereits voll treffen", so Prinz. Der Hintereisferner zählt zu den größten Gletschern Tirols. Seit mehr als 100 Jahren wird er genau beobachtet, seit 1952 gibt es laut Universität Innsbruck kontinuierliche Aufzeichnungen über seine Massenbilanz-Entwicklung - und damit eine der längsten durchgehenden Messreihen eines Gletschers weltweit. Die sogenannte "Gletschermassenbilanz" wird immer vom 1. Oktober des Vorjahres bis zum 30. September des aktuellen Jahres berechnet. Das Team der Arbeitsgruppe "Eis und Klima" des Instituts für Atmosphären- und Kryosphärenwissenschaften der Universität Innsbruck untersucht den Hintereisferner seit 2016 mit einem hochmodernen System, das weltweit einzigartig sei. Mit so genannten terrestrischen Laserscannern werde die Oberfläche des Gletschers täglich abgetastet und damit die Veränderung der Masse vermessen. Dies erlaube den Forscherinnen und Forschern genaue Aussagen über die Massenbilanz und die präzise Ermittlung jenes Tages im Jahr, ab dem der Gletscher bis zum Beginn der kälteren Jahreszeit nur noch an Masse verliert, hieß es.

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3 Postings

isnitwahr
vor 2 Jahren

unser Trinkwasser schmilzt uns buchstäblich unterm Hintern weg während sich der überwiegende Teil der Menschheit darüber Gedanken macht, wie die Taschen noch mehr gefüllt werden können. Wir spülen unsere Exkremente mit Trinkwasser in den Abfluss, wir waschen unsere Autos mit Trinkwasser, anstatt dafür Regenwasser zu sammeln und zu verwenden. Wir fahren mit protzigen Autos ein paar hundert Meter die Kinder zur Schule, uns zur Arbeit oder einkaufen, wir versiegeln unsere Böden, beschleunigen mit unvorstellbarer Geschwindigkeit das Artensterben, unterstützen mit unserem Kaufverhalten die diversen Mafias und das allerschlimmste - wir geben Milliarden aus um eine Erde 2 im All zu finden, als unsere sofort und kompromisslos zu schützen. Ich beneide unsere Nachkommen nicht...

 
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    spitzeFeder
    vor 2 Jahren

    Jeder Satz unterschrieben. Ausnahmslos.

     
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    defregger
    vor 2 Jahren

    Es ist soooooo maßlos traurig, der Mensch lernt NIX rein gar nix....Pandemie, umdenken hieß es, Krieg vor der Haustür u. trotzdem fährt, fliegt Gott und die Welt in den Urlaub....an jede Straßenecke finden wieder tausende Feste statt usw. usw. An die 20& der Deutschen leben mittlerweile an bzw. unter der Armutsgrenze ect.

    ME müssen die Menschen in eine Art Beschäftigungsmodus gehalten werden, da sie sich nicht mehr mit sich selbst beschäftigen können....

    Fazit: Es gibt keine 2 Erde und vor 100 Jahren waren wir noch ca. 2 Milliarden Menschen, aktuell sind es an die 8 Milliarden.....wie es enden wird, kann sich jeder selbst denken....

    Ich bin mit meinem Latein am Ende.....

     
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