Nachhaltige Verdichtung ist gewünscht, jedoch nicht immer einfach. Im Lienzer Gemeinderat sorgte am 29. November ein Wohnblock für Diskussionen, den derzeit die Immobilienfirma „Carisma“ an der Nußdorfer Straße aus dem Boden stampft. Die Kritik: Der Komplex würde mit seiner Bauklasse dem Gesamtbild rund um das benachbarte und denkmalgeschützte Siechenhaus schaden.
Franz Theurl vom Team Lienz fragte daher den Bauausschuss, „wie man denn bitte so ein Projekt mit dieser Verbauungsdichte bewilligen kann?“ Weil Ausschussobmann Alexander Kröll fehlte, gab Willi Lackner (SPÖ) Auskunft: „Das beruht auf fachlicher Kompetenz, wir haben ausgiebig beraten.“
Zur Erinnerung: Das betroffene Grundstück gehörte zunächst der Firma „Merfin Bau“ des Immobilienentwicklers und MFG-Mandatars Paul Meraner. In zähen Verhandlungen wurde – noch vor seiner Zeit im Gemeinderat – eine Widmung samt Bebauungsplan ausgearbeitet. Meraner plante eine Mischnutzung aus Wohnraum und Geschäftsflächen. Die genehmigte Dichte hätte sein Bauvorhaben nicht voll ausgenützt.
Die vom Gemeinderat ursprünglich erteilte Handelswidmung hob das Land Tirol 2019 mangels Bedarf auf. Wohnraum dürfe jedoch errichtet werden. Die Fläche blieb widmungstechnisch sogenanntes „landwirtschaftliches Mischgebiet“. Meraner ließ das Projekt fallen und verkaufte den Grund an die Firma Carisma, die mittlerweile eifrig baut und dafür laut Bürgermeisterin Elisabeth Blanik keinen neuen Bebauungsplan benötigte. „Das gibt die Raumordnung so vor“, sagt die Bürgermeisterin. Bereits 2019 erklärte Alexander Kröll im Gemeinderat, dass der für das Vorgängerprojekt genehmigte Bebauungsplan für das Grundstück weiterhin aufrecht bleibe.
Das Instrument für die Raumplanung legt unter anderem eine maximale Bauhöhe und Baudichte fest. Im Gegensatz zum vorherigen Projekt schöpft Carisma den erlaubten Rahmen nun voll aus. „Sie nutzen jeden Spielraum“, so Blanik. Der maximalen Verdichtung habe die Stadt nun „einen neuen Schandfleck“ zu verdanken, kritisierte Theurl, der auch das Denkmalamt in die Pflicht nahm. Blanik konterte: „Innerstädtische Nachverdichtung ist das Gebot der Stunde. Ich finde den Block auch nicht sonderlich schön, er ist mir aber tausend Mal lieber als ein Neubau in der grünen Wiese.“
Paul Meraner mischte sich nicht in die Diskussion ein, gab allerdings zu Protokoll, dass kein einziges Privathaus negativ beeinflusst werde. Das benachbarte Siechenhaus mit dem ältesten Bildstock Tirols habe er mittlerweile ebenfalls veräußert. Damit haben sich auch seine Pläne, für das Kulturgut eine Art Museum einzurichten, in Luft aufgelöst.
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Zur Erinnerung, TT 2018/09
https://www.tt.com/artikel/14797487/das-siechenhaus-steht-kuenftig-frei
Vielleicht ist es möglich, dass die Stadt Lienz im Zuge des Grunderwerbs zur Verbreiterung (für Radweg) der Nussdorferstraßeneinfahrt auch den kleinen Grundstückssteil mit dem Bildstock erwirbt und dort rundherum nett gestaltet. Ein Rastbankerl mit Labestation und an scheenen Baum würd nit schaden.
Was der Eigentümer mit oder aus dem Siechenhaus machen will, bleibt für ihn eine schwierige Entscheidung. Vom BDA ist da leider nichts zu erwarten, aber vielleicht geschieht hier noch ein Wunder. Was meint @r.ingruber dazu, oder vielleicht architekt @wolf_c?
Geltige gabats jo genug in Lienz!
Lieber @senf, bei dem von Ihnen zitierten Artikel ging es doch wohl um das Vorgängerprojekt, und ein "Rastbankerl mit Labestation" wird an den Schäden nichts ändern. Außerdem kann ich bei Koll(!)reider nichts finden, was Ihre Argumentation weiter unten stützen soll. Immerhin aber wird so noch einmal an Erasmus Hämmerl erinnert, den einzigen namentlich bekannten Renaissancemaler in Lienz.
@r.ingruber
TT-2018: "Der Besitzer plant seit zwei Jahren konkret die Nutzung der gesamten Flächen. In enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt steht nun ein Bebauungsplan fest, der im letzten Gemeinderat einstimmig Zustimmung fand". Und weiter: "Der Neubau wird vom historischen Siechenhaus getrennt bleiben und die vorgeschriebenen Abstände einhalten". Mit Ausnahme, dass nun keine Büroeinheiten mehr geplant/möglich sind, wird das Grundstück nun auf seiner gesamten Fläche im maximalen Ausmaß bebaut.
Wenn wir also in Zukunft den Bodenraub hintanhalten wollen, sehe ich das sogar vernünftig an, in Zukunft wird und muss Bebauung sicher noch enger und hauch höher werden! Was aber derzeit so bekritelt wird, ist der halbfertige Wohnblock im Betonrohbau, der ja - zugegebenerweise - keinen schönen Anblick bietet.
Die ursprüngliche Dominanz des Siechenhauses schwindet weiter, ob man von Schäden sprechen kann, sei dahingestellt - solche erkennt das BDA anscheinend nicht so gravierend. Vielleich ist sein zukünftiges "Schattendasein" an der geraden Wohnblockabgrenzung aber auch eine Chance, noch mehr wahrgenommen zu werden, denn die Frage wird wohl sein, wie das gesamte Grundstück und seine Umgebung gestaltet wird. Meine Anregung resultiert daraus, die Kulturabteilung der Stadt ist gefordert.
Dr. Franz Kollreider hat in seiner Einleitung zum Lienzer Maler Erasmus Hämmerl(e) 1958 wörtlich festgehalten: "Allen Lienzer Straßenpassanten, die auf der Grossglockner - Iselsbergstraße und vom Kärntner Tor oder in entgegengesetzter Richtung durch die Stadt kommen, fällt das relativ große, mit schwerer bemalter Architektur gerahmte Fresko am alten Siechenhaus in unmittelbarer Nähe der Bundesstraße und des durch Bäume leider etwas verdeckten frühgotischen Bildstockes mit Fresken a. b. Ende des 14. Jhdts. auf, trotzdem es im Dehio-Tirol bisher nicht gewürdigt wurde".
Das meinte ich mit der Konsequenz für die Eigentümer, die heutzutage vom BDA mit Kleindenkmälern vielfach allein gelassen wurden und werden. Sie stehen oft allein da.
Wie hat das Denkmalamt diese bauliche Situierung beurteilt?
Gestern hat mich mein Weg wieder zum Siechenhaus geführt. Das ist mir nicht gut bekommen. Hinter dem ältesten, bemalten Bildstock Österreichs und dem aus dem 14. Jhdt. stammenden Siechenhaus mit einem schönen barocken Fresko wuchert ein alles erdrückendes Betongebirge. Wie ein Entwurf für das Werk eines düsteren Symbolismus, einer beklemmenden Dystopie. Hier sitzt nicht die Sonne, hier sitzt die Barbarei in der Stadt.
Man hätte nicht nur das Siechenhaus, sondern als Gesamtwerk auch noch die Scheune samt Obstgarten unter Denkmalschutz stellen müssen.
Nicht nur der älteste Bildstock, auch das erste Gemälde, das Erasmus Hämmerl der Stadt hinterließ, gammelt hier vor sich hin. Hauptsache, es kommt kein Klimaschützer auf die Idee, es mit Erdäpfelpüree zu beschmieren.
man hätte, man sollte, man könnte und müsste ... und klesch, schuldzuteilung, pasta!
Alles unter Denkmalschutz? Was sind die Konsequenzen daraus, was sagt der Eigentumer dazu? Ja und der Verkehrslärm beim neuen Wohnblock? Haben die Siehenheim-Eigentümer diesen Lärm in der Straßenschere nicht bereits über Jahrzehnte ertragen oder dulden müssen? Wurde das Nachbarrecht im Bauverfahren übergangen ... ???
Diskussionsprozesse müssen geführt werden, das ist ok und unser demokratischen Selbstverstädnis. Vielleicht sollten sich Kritiker oder User aber erst ein Gesamtbild der Situation machen, bevor punktuell gehadert, quergeschossen und verurteil wird.
Vielleicht haben wir es aber allesamt verlernt, eine Angelegenheit vom Anfang bis zum Ende durchzudenken und dann darüber zu urteilen?
Für mich immer wieder interessant: Wenn eine Angelegenheit geschehen ist, die Watschen verteilt und die Vorteile erkannt sind, dann gibts Funkstille. Alle sind zufrieden (Bahnhofsareal, Schwimmbadrutsche, LBB, Kreisverkehr, Stegele, ...). Weihnachten kann kommen. In Saus und braus!
Denk mal: Denkmalschutz entsteht dann, wenn das Bundesdenkmalamt das öffentliche Interesse an der Erhaltung eines Denkmales durch Bescheid festgestellt hat. Hierbei sind lediglich historische, künstlerische und kulturelle Aspekte zu prüfen. Fragen der Wirtschaftlichkeit bleiben dabei ausgeklammert. Was der Eigentümer dazu sagt, ist in diesem Fall irrelevant, und die Konsequenzen daraus sind gesetzlich geregelt.
@r.ingruber, sie haben recht, eine Unterschutzstellung im öffentlichen Interesse passiert und danach siechen viele der Kleindenkmäler vor sich hin, weil die Konsequenzen Interessen des Eigentümers kaum oder zuwenig berücksichtigen. Vielfach muß die Privatperson dafür herhalten, wie es beim Bildstock und des Gemäldes beim Erasmus Hämmerl leider zutrifft. Das hat auch schon Dr. Franz Kohlreider in seiner Darstellung indirekt bemängelt (1958)
Das hat zwar nichts mit dem Thema zu tun, aber wenn @senf, der es selbst nicht fertig bringt, bis zum Ende seines eigenen Postings zu denken, darüber redet, Sachen durchzudenken, finde ich das schon lustig.
herr_kules,
spiel doch nicht den beleidigten nur weil dir das schihaserl abhanden gekommen ist. wohl kein wunder :-)
Schon verrückt, hier einen Wohnblock hin zustellen. Ich möcht da echt nicht wohnen. Und das Stadtbauamt mit Gemeinderat genehmigt sowas auch noch! Wann hört dieser Blödsinn endlich auf? Und unserer Beton-Lisl wär die grüne Wiese auch lieber als neue Verbauungen, nur lustig, dass genau das Gegenteil geschieht oder geplant scheint!
... du solltest auf reise gehen, das ändert den blickwinkel (vielleicht).
Ach du senf du. Man braucht nur durch Lienz zu gehen, das reicht vollkommen aus! Und das, was hier gerade passiert, ist nur ein weiteres Bsp. von ausgereiztem Geldanlageobjekt, denn diese Gegend lädt echt nicht zum Wohnen ein, wenn rundherum die KFZ vorbei fahren, in erster Linie auf der Kärntner Straße, als Ausweichstrecke zur B 100.
@so ist es vielleicht:
"Der Ausschuss für Bau und Planung der Sonnenstadt Lienz vertritt die Interessen aller Bürger und Institutionen der Stadtgemeinde Lienz sowie der Kommune selbst. Dabei übernehmen die Mitglieder des Ausschusses die Vorberatung für den Gemeinderat in Fragen von Bebauungsplänen, Flächenwidmungen, Verkehrsregelungen und Straßenbezeichnungen. Auch Raumordnungskonzepte liegen im Verantwortungsbereich des Ausschusses für Bau und Planung. Die Sitzungen des Ausschusses finden einmal monatlich statt"
Obm. des Bauausschusses, bereits in zweiter Periode: Dipl.-Ing. Alexander Kröll
Ich finde, alles machen die ja auch nicht falsch oder? Und wenn, dann muss halt nach deiner Auffassung die LISL dafür herhalten.
Du solltest dir vielleicht einmal die Frage stellen, ob die Kleinstadt Lienz tatsächlich so mies ist, wie du sie gerne hättest.
@r.ingruber: vielleicht ein Vorteil des Schattendaseins?
:-)
und da fängt das größte problem an - vertritt der bauausschuß die interessen aller bürger?? wirklich? die entscheidungen dieses bauausschusses sind rein subjektiv, die mitglieder fanden offensichtlich diese betonburg lebenswert und bauenswert. ob bürger - ich red hier gar nicht von allen - der selben ansicht sind, wage ich zu bezweifeln. eine bürgerbefragung würde das ganz eindeutig widerlegen. ganz objektiv gesehen hätte der bauausschuß in dieser angelegenheit mehrere faktoren als negativ bewerten müssen. und zwar: grüne wiese zubetonieren, verkehrslärm, bauen neben einem denkmalgeschützten haus. bezüglich des verkehrslärms betrifft es ja nur die, die in zukunft dort wohnen - die ausschußmitglieder müssen ja nicht dort wohnen. der kulturausschuß hätte seine bedenken äussern müssen. und am ende heftet man sich an die brust, "leerstandsflächen" in lienz verdichtet bebaut zu haben. große leistung alles in allem. die brachflächen nördlich davon sind ja nimma erreichbar, leider. vorausschauend hätte man hier vieles im vorfeld sehen und beachten müssen. aber vorausschauend betrifft nur ... die wünsche derjenigen, die das sagen haben. und zwar nur zu deren vorteil.
@chiller: Hier deine Zusammenfassend deine Feststellungen zum Wohnblock:
1) Entscheidungen des Bauausschusses (BA) sind rein subjektiv
2) Von mir objektiv gesehen, hätte der BA mehrere Faktoren als negativ bewerten müssen
3) Ob Bürger derselben Absicht sind, wag ich zu bezweifeln
4) Eine Bürgerbefragung würde das Ganze eindeutig widerlegen
5) Der Kulturauschhuss hätte seine Bedenken äussern müssen
6) Am Ende heftet man sich an die Brust, Leerstandstflächen vedichtet bebaut zu haben
6) Große Leisung alles in allem - Brachflächen sind nicht mehr erreichbar
7) Man hätte vorausschauend vieles im Vorfeld beachten sollen
8) Vorausschauend betrifft aber nur Wünsche von denen, die das Sagen haben
Was nun? Vielleicht bräuchte es doch einen Gott oder eine Göttin?
ich hab mir ehrlich gesagt nicht erwartet, dass du verstehst was ich meine. einer der sich eins und eins zusammenzählen kann, der weiss was ich meine. aber das bist eben du ... senf .... du senf du ...
... müßten die Architekten und Baumeister und Behörden in solchen von ihnen entworfenen Wohnungen selbst wohnen, würden sie nit so schiach sein ...
wolf_c: die baumeister machen das, was die heutigen scheuklappenarchitekten vorgeben und die behörden genehmigen das, was diese architekten als "experten" der raumordnung und der flächenwidmung empfehlen oder vorgeben. leider! insofern hast du recht!
Und die Architekten machen das, was die Bauherren vorgeben. Diese sind im Wohnbausektor extrem gewinnorientiert und scheren sich einen Dreck um Ästhetik, Wohlbefinden und Ökologie . Sie sind auch meistens im herrschenden politischen System bestens integriert und sitzen an den Hebeln der "Macht". Es zählt lediglich mit geringstem Aufwand die höchste Rendite zu erzielen - unser Wirtschaftssystem halt.
@unholdenbank: da stimm ich dir zu, aber auch das zählt zu den schwächen der heutigen architekten, denn sie sind ja angeblich die kreativen gestalter und zugleich berater der bauherren. die verstehn vom zeitgemäßen bauen ja nix.
Es ist wirklich atemberaubend,mit welcher Rasanz das Ortsbild von Lienz dzt malträtiert wird. Kaum ist eine Gartenfläche verfügbar, wird flugs ein architektonisch anspruchloser bis grottenhässlicher Wohnblock hineingezwängt. Und nach sozialem Wohnungsbau schaut das Ganze auch nicht gerade aus. Der Gipfel der Absurdität ist wohl erreicht, wenn geplant wird, eine steile, schmale Streuobstwiese an der lärmbelasteten Pustertalerstraße abzutragen, um dort ein mehrstöckigesWohnhaus hinzuklotzen. Das Siechenhaus,eines der ältesten Gebäude der Stadt,hätte man wohl ohne größeren Aufwand sanieren und im übrigen Areal zB eine kleine Parkanlage anlegen können. So verschwindet es neben dieser brutalen Kubatur, wie einst auch der denkmalgeschütze Glöckelturm.
Verdichtete Bauweise ist sinnvoll und selbstverständlich sind die Bauträger gezwungen jeden Zentimeter auszunützen, vor allem in dieser sehr kostenintensiven Zeit! Aber wo bleibt der Sinn für Architektur, das Gefühl für ein harmonisches Ortsbild mit zeitgenössischer, leistbarer Planung und Ausführung! Das ist das mehr als machbar, andere Gemeinden zB. in Vorarlberg haben es vorgemacht! Aber auch für die zukünftigen Eigentümer wird es nicht einfach und preiswert die Wohnungen im oberen Stockwerk mit zurück springender Wand einzurichten. Bleibt zu hoffen, dass die Seitenwände der Balkonbrüstungen uneinsichtig verkleidet werden, ansonsten werden wir hier auf unzählige, verschiedene Planen, Bambusmatten oder Ähnlichem schauen, die Privatsphäre schaffen sollen! Mit Fassadengestaltung, lässt sich ja noch viel machen, ich bin gespannt! Schöne Krampuszeit den Osttirolern!
„Sie nutzen jeden Spielraum“, ... Wo liegt das Problem wenn jemand die Gesetze befolgt ????
In der Hässlichkeit dieser Projekte! Wir zerstören damit viele schöne Ortsbilder! Die Frage ist, wozu? Die Bevölkerungs- und Beschäftigtenzahlen stagnieren, aber wir bauen auf Teufel komm raus alles mit hässlichen Wohnblöcken und Gewerbegebieten zu, obwohl es sehr viele Leerstände in Osttirol gibt! Da müsste man dringend was machen, um diese zu mobilisieren!
Zählen sie hier bitte die Leerstände in Osttirol auf, die zu gewissen Zwecken adaptiert werden können. Nicht immer nur die Leerstand-Floskel verwenden.
@bergfex geh mit offenen Augen durch Lienz und frag die Leute! Du wirst staunen, wie viel an Leerstände vorhanden ist!
@burgi: Einmal versuch' ich's noch: Neben Blanik baut ein Lienzer Anwalt sein Domizil. Das alles (4 Wohneinheiten) auf 1849 qm Fläche. (Zahl von Wilhelm, dietiwag.org. entnommen). So, Blanik wird eine Einheit verkaufen, vermieten etc. müssen, um dem Tiroler Grundverkehrsgesetz und dem TROG zu entsprechen. Der Anwalt kann die zweite Einheit als Büro/Kanzlei verwenden. Damit hätten wir 3 (bewohnte) Einheiten und 1 Büro. Nach dem, von Ihnen hartnäckig kolportierten Standpunkt, wäre das ein Leerstand von 25%!! Vielleicht glauben Sie mir jetzt, dass die Zahl von 1300 leerstehenden Wohnungen einfach unrealistisch ist.
Weil Sie das gerade ansprechen und Sie sehr auf der Seite von der Frau Bürgermeisterin stehen, sollte auch das andere Gesicht von Frau Blanik in der Öffentlichkeit nicht vergessen werden:
http://www.dietiwag.org/index.php?id=6100
Die Türkisen/ÖVP hätte noch immer gerne, wenn die Chat-Affäre nicht an die Öffentlichkeit gelangt wären. Ist es bei Blanik nicht auch so mit ihren im letzten Augenblick - durch Medien und öffentlichen Druck - nicht erfolgten Grundstücksdeal?
@chronos,
hast du etwa eine Ahnung, wie denn die Geschichte insgesamt ausgegangen ist, denn das Tagebuch in Wilhelms Plattform endet ja im August 2021 und beinhaltet seit dem 22. August 2020, also ein Jahr zuvor ja keine weiteren Einträge zur Sachlage.
Sehr einfach, senf! Ich denke, Herr Wilhelm ist müde geworden. Die vielen Prozesse, vor allem die gegen Kuhn und Haselsteiner laugen auf lange Sicht aus. Die Ötztaler Dickköpfigkeit von Wilhelm war über Jahre schon erstaunlich. Neben Nerven kostet das auch Geld, obwohl Wilhelm viele Verfahren gewonnen hat. Aber auch (gütliche) Vergleiche kosten Geld. Für viele PolitikerInnen (auch für Blanik) war Herr Wilhelm ein Dorn im Auge! Ohne ins Detail zu gehen senf, lies die 2 Kommentare von Michaela Ruggenthaler auf dem Link.
Leider vergisst die Öffentlichkeit, somit der/die Wählerin schnell. Wahlen sind die beste Möglichkeit, PolitikerInnen abzustrafen, falls man mit bestimmten politischen oder auch privaten Handlungen nicht einverstanden ist.
Solange sich die ÖVP von der Chat-Affäre und von Korruption nicht klar distanziert, ist für mich diese Partei unwählbar! Bei Blanik verhält es sich sehr ähnlich, auch wenn es schließlich nicht zum Grundstück-Deal gekommen ist. Das Verhalten von Blanik (zu ihrem Vorteil und möglichem Amtsmissbrauch – nur deshalb nicht, weil Deal nicht zustande kam) in dieser Angelegenheit ist moralisch sehr verwerflich.
Du weißt senf, ich bin sehr empfindlich, wenn Personen aufgrund ihres Amtes sich Vorteile verschaffen. Vettern- u. Freunderlwirtschaft, Günstlingswirtschaft, Bestechlichkeit, Amtsmissbrauch, Korruption – bei allen moralisch verwerflichen Sachen habe ich empfindliche Sinne entwickelt und verurteile das scharf! Egal welche Partei, egal welches Ansehen die Personen haben! Auch wenn meine Einstellung für manche ungewöhnlich ist, sollten meine Ansichten in dieser Hinsicht für jederman üblicher Standard sein!
Danke @chronos, für deine Antwort, ich denke, wir sind uns doch in vielen Dingen recht nahe. Interessant wären für mich der alte/neue Eigentümer der diskutierten und restlichen Parzellenfläche (602 -Acker), die ja fast zur Gänze außerhalb der Bebauungsgrenze liegt und nach meiner Einschätzung auch nach der x-ten Fortschreibung des Flächenwidmungsplanes wohl kaum als Bauparzelle ausgewiesen wird. Wahrscheinlich auch nicht unter "Freunden innerhalb der Familie der ÖVP). Aber das hat auch die LISL zu genau gewusst. Warum sie hier ins Fettnäpfchen getreten ist, lassen wir wohl besser im Weihnachtsfrieden.
Wilhelm ist mir persönlich bekannt (Grosskraftwerksprojekt), er musste als Einzelkämpfer müde werden. Auch das ist Kalkül gewisser Machtbesessenen.
übrigens von den 36 Wohnungen sind noch 20 zu haben. Sollte eigentlich nicht erst gebaut werden, wenn alle Wohnungen bereits vergeben sind? am Iselkai auch noch vier! Gleiche Firma. Mich würde auch interessieren wieviele denn in der Schweizergasse vormals Neuwirt vergeben wurden, bzw wieviel noch frei sind. Das nächste Projekt steht auch schon, Kreuzgasse vormal "alter chinese" bzw Bachmann, 41 Eigentumswohnung von der OSG sind dort geplant... und die VILLA Schlossberg 8 neue und smarte Luxuswohngen. Wieviel von diesen Wohnbunkern braucht es eigentlich noch... Die Frau Bürgermeister wohnt ja in keinem dieser Komplexe und baut sich ein Haus im Grün...
Und dazu der letzte " Streich" der Frau BM: die MS Nord. Ein alter, riesig vergrößerter Betonklotz, der wahrscheinlich mit den zurzeit so modernen "Latteln" verschönert wird. Den Wettbewerb mit Köll hat sie damit gewonnen. Der Klotz wird größer als der Krankenhaus-Neubau! Bravo!
Latteln oder Lattlen?
lattelen (ganz die dünnen) :-)
Sind die Wohnungen sogar für Anleger zu unattraktiv? Hauptsache wir haben ein weiteres Gebäude mit Leerstand. Villa Schlossberg ist laut Willhaben ein witeres Gebäude mit Anlegerwohnungen. Die Gemeinde Lienz genehmigt Wohnungen im verdichteten Wohnbau, die Anlegern dienen soll und nicht den Wohnbedarf der Bevölkerung abdecken soll. Solange das von Gemeinden und Land gefördert wird wird leistbares Wohnen eine leere Floskel bleiben und sich weiter verteuern. Die SPÖ Tirol hat sich das Thema ja wieder mal auf die Fahne und Homepage geheftet und da prominent Stopp den Investorenbau ausgerufen. Vielleicht kennen das in der SPÖ Tirol nicht alle Akteure und Parteigranden oder ist es ihnen egal.
Jaja, der rote Stachel sitzt tief im dunkelschwarzen Tiroler Fleisch. Da dürfen nur die Dunklen mauscheln. wenn ein adrer ein Haus baut - des geaht scho gor nitta! Nur - die Wohnbaugesellschaften sind allesamt im schwarzen Bereich angesiedelt OSG, GHS, WE, Raiffeisen, Immofinanz und wie sie alle heißen. Die würden bei Nichtgenehmigen sofort mit der Neid- und Arbeitsplatzkeule auffahren.
Ohne jetzt groß Fr. BGM verteidigen zu wollen, aber Fakt ist, dass auf dem Grundstück auf welchem sie selbst baut zuvor ein einsturzgefährdetes Gebäude stand! Also schon bebaut gewesen! Wer sich nicht daran erinnern kann --> nachtzuvollziehbar über die Timeline von Google Earth!
Soooo schade um diesen Platz. Stand da nicht mal ein Bauernhaus? Das Siechenhaus wird ja richtig erschlagen. Und wer will dort wohnen, so direkt an der Strasse? Vielleicht könnte man sich zumindest etwas für die Verkehrsberuhigung einfallen lassen? Macht's es doch bitte einfach schön.
Nein das Bauernhaus steht da noch, nur wird es nie mehr als landwitschaftliche gebäude genutzt werden, wie den auch. den Stall haben sie weggerissen und das Feld mit dem Schiachen wohnkomplex zugebaut. Ich würde dort nicht wohnen wollen mit dem Ausblick auf beton. schade um das sichenhäusl es hätte sicher einiges mehr an Möglichkeiten gegeben, Schulheim, Pension Museum, usw... ich bin mir sicher wenn da nicht der älteste Bildstock stehen würde hättens den rest an Grünfläche, Garten, auch noch zubetoniert...
Für die Projektentwickler bzw. Wohnbaugesellschaften sind halt die Grundstücke an viel befahrenen Straßen billiger zu haben. Ob das für die dann einziehenden Mieter/Käufer gut ist, ist den Entwicklern ja sowas von egal. Siehe Projekte Iseltalerstraße, Pustertalerstraße, A.Egger-Lienzstraße, Tristacherstraße/Ostspange, Amlacher Straße, Glocknerstraße in Debant und viele mehr. Profit ist das, was zählt - nicht Wohnqualität. Und dass diese "Wohnsilos" sowas von häßlich sind, ist auch der Gewinnmaximierung geschuldet - möglichst viel Kubatur hineinpressen. Mammon der alles bestimmende Götze. Nebenbei bemerkt wurde die Tiroler Bauordnung immerhin von der ÖVP entwickelt und im Landtag bestimmt und beschlossen. Und die Geldmaschinen Wohnbaugesellschaften sind auch ÖVP-dominiert. Warum da immer die Grünen ihr Fett abbekommen ist mir schleierhaft.
An einer Straße zu wohnen wo kein Durchzugverkehr ist, bedeutet bei der heutigen Bauweise kein Problem.
Jaja, Beton zum Wohlfühlen, so das Motto und auch Nachhaltigkeit nach modernem Verständnis kann ihm nicht abgesprochen werden, denn eine Betonblock überlebt ja angeblich mehrere Generationen. Die klugen Architekten frisch von der Hochschule stehen drauf, es fällt ihnen ja nichts besseres ein, ihr Generation zuvor hats ja auch so gemacht. Nur die Außenverklebung der meist ideenlosen aber schuhschachtelförmigen Wohnbauten mit den Lärchenlattln statt Vordach scheint nicht so dauerhaft zu sein, wie man es landauf- und landab ja kennt.
Irgendwie ist man irritiert, denn Beton kann ja tatsächlich ein zweckmäßiger Baustoff sein, viele Gestaltungsformen ermöglichen und für die verdichtete Bauweise von Vorteil sein. Friedensreich Hundertwasser hat in Wien ja bereits vor 35 Jahren ein beispielgebende Wohnhausanlage gestaltet, die inzwischen von einen mit Bäumen bewachsenen Grüngürtel mit Dachgärten umgeben ist. Über den Fenster-Schnik-Schnack und die Buntheit der damaligen Zeit lässt sich streiten, über die Begrünung nicht. Klar, einiges würde man heute anders angehen, aber da traut sich anscheinend keiner drüber.
Architektur muss frei bleiben, war der Tenor des Symposium im Hotel Rauter in Matrei (1972). Aber was hat diese Freiheit bisher gebracht? Der Tiroler Lederhosenstil wurde nach und nach von nachgebauten Liftstationshütten abgelöst, verbrettert und mit möglichst viel energiefressenden Glas ersetzt. Die restliche Verschandelung des Landschaftsbildes ergibt sich durch die teils wahllos angebrachten PV-Anlagen. Da lob ich mir die alpenumgebenden Länder, die ihre Bausubstanzen modernisiert, aber die dörflichen Erscheinungsbilder in ihren Traditionen zum Großteil bewahrt haben.
Die hier diskutierte Wohnanlage ist halbfertig und hat eigentlich noch kein Gesicht. Noch ist es zu früh, um zu raunzen. Ich bin gespannt, ob die Architektur und der Bauherr hier den Mut haben, neue Wege zu gehen und die Chance zu nutzen. Sogar der Fotograf, der dann die Bilder für die Prämierung und Hochglanzmagazine knipst, hätte herzerfüllt seine Freude.
Im Interesse der Stadt sollte eine Förderungsaktion als Anreiz für derartige Bebauunggestaltung längst zur Diskussion stehen. Eifrige Ideenbringer hätte man ja genügend im sch... Talboden.
möglichst viel energiefressenden Glas ... Ich hoffe sie wohnen in einem Haus ohne energiefressenden Fenstern, also nach allen Seiten offen.
@bergfex: hab leider nicht an Sie gedacht, sonst hätt ichs anders formuliert: ... mit hohem Wärmedurchgangskoeffizient zur Enegievergeudung ... Tschuldigung!
Da kommen sie daher, die Gemeindeoberhäupter und verstecken sich hinter der Nachverdichtung als Gebot der Stunde. Wenn man weiß, wie Bebauungspläne und Windmungspläne beschlossen werden, kann man nur mehr den Kopf schütteln. Kenne einen Fall, wo ein ausgeklügeltes Wohnprojekt durch Nachverdichtung total zerstört wird. Der Vordermann vergrößert seine Wohnfläche auf das 2,5-fache, der Hintermann schaut nur mehr in eine Betonwand. Die ach so tolle Tiroler Bauordnung gäbe diesen Schmarrn gar nicht her, Bebauungspläne machens möglich. Umgekehrt werden in der gleichen Gemeinde Einfamilienhäuser-Siedlungen auf Grünflächen genehmigt und gebaut. Da spielt das Bodensparen wieder keine Rolle mehr.
Frau Blanik und Konsorten..... zum eigenen Vorteil (oder zum Vorteil der Verwandschaft) sieht man über das Gebot der Stunde schon mal gerne drüber hinweg, nicht wahr?
Blanik - Hibler....was soll das Hin-und-her-schieben von "Schuld"? Fakt ist, der kleine Gemeindebürger ohne verwandschaftliche Lobby im Hintergrund wird drangsaliert, die Dorfgrößen richten es sich und ihresgleichen.
@scrat, naja, alles ganz unter dem Teppisch zu kehren ist halt auch nicht die optimale Lösung, sondern nur die partielle für einige, die sichs untereinander richten. Genau deshalb brauchen wir Tageslicht.
Warum darf Frau Bürgermeisterin Blanik kein Eigenheim für sich und ihre Familie bauen? Sie wohnt zur Miete , wie die meisten Mitbürger möchte auch Frau Blanik gerne ein eigenes Zuhause mit ihren Wünschen an die Wohnräume verwirklichen.
Ich wohne direkt neben dem Wohnblock , bin schon sehr gespannt auf Bauende und meine neuen Nachbarn.
Mir ist sogar aufgefallen, dass von der Linden-Apotheke kommend, das Sichenhaus wieder zu sehen ist, der Block dient als Bilderrahmen. Aber Sie können es nur sehen, wenn Sie zu Fuß gehen und ein Auge dafür haben . Warum hat der Tourismusverband dieses historische Gebäude nicht gekauft und in ein Heimatmuseum verwandelt, bisher hat sich niemand für den Schandfleck ( Verwildert und Gebäude im schlechten Zustand) interessiert. Das Schlimmste an der ganzen Ecke ist der Verkehr, das RGO-Gelände und der Müll überall. Der fertige Wohnblock ist da fast ein Lichtblick. Schönes Bauernhaus wäre mir natürlich lieber , so hoffe ich auf nette Nachbarn und ein neues Verkehrskonzept .
Wenn meine Vermutung richtig ist: Welcome back !
Seit wann und wo kaufen Tourismusverbände solche Gebäude? Ist es nicht die Aufgabe der Stadt, des Landes oder des Bundes sich um Museen zu kümmern und historische Gebäude zu erhalten?
Fein, dass Sie wieder in unserer Mitte sind!
@zu guter Letzt: TVB in Tirol sind an so viele Dinge beteiligt , halbe Disney Lands , Bergbahnen , Sportplätze und Hallen , Moderne Hallenbäder ,warum nicht ein Heimatmuseum .
Ich weiss zumindest das in manche TVB bei Ankäufe von alte Bauernhöfe / Stadl finanziell beteiligt wird , abtragen und wo anders aufbauen wie in Ellmau und andere Orte .
Natürlich hätte die Stadt und das Land mitzahlen dürfen , als Träger einen Heimatverein , wenn es hier sowas gibt .
Ein Bauern Museum , Kunsthandwerk , oder ein Haus des Gastes ( besser wie Fremde) , viele schöne Möglichkeiten .
Werde natürlich schauen das mein halber Landsman der das Haus gekauft hat , alles in Ordnung hält und nicht so an Saustall wie die RGO hinterlässt .