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Osttiroler Grüne: Nach Haidenberger geht Amort

Der Bäuerin aus Tristach fehlt „eine Linie“ und die Kommunikation. Gebi Mair stellt im März die Vertrauensfrage.

Die Tiroler Grünen hat im vergangenen Herbst das Ergebnis der Landtagswahl von der Regierungsbank auf die harte Oppositionsbank katapultiert. Und dies offenbar nicht ohne Folgen, wurde doch dieser Tage Kritik an der Parteispitze rund um Spitzenkandidat und Klubobmann Gebi Mair laut, berichtete der ORF Tirol am Freitag. Dieser will wiederum bei der Landesversammlung am 18. März die Vertrauensfrage stellen. Mangelnde Kommunikation und Themenmanagement, zu wenig Einbindung der Basis: Dies sei nicht nur die persönliche Meinung der im Dezember zurückgetretenen Kufsteiner Bezirkssprecherin Iris Kahn, sagte sie. "In den letzten Tagen hat man auch gesehen, dass das vom Außerfern bis hin nach Osttirol ein Thema ist. Die Kritik wird immer lauter", meinte die Wörgler Gemeinderätin Kahn, die auf der Landesliste auf Platz fünf kandidiert hatte. Auch der Osttiroler Bezirkssprecher Thomas Haidenberger hatte sich vergangene Woche zurückgezogen und dies auch mit internen Entwicklungen bei den Grünen begründet.
Die Tristacher Bäuerin und Kammerrätin Brigitte Amort wirft bei den Grünen das Handtuch. Foto: Vordenken für Osttirol/Profer & Partner
Ihren Unmut äußerte indes auch die Sprecherin der Grünen Bäuerinnen und Bauern und Kammerrätin in der Landwirtschaftskammer, Brigitte Amort. Sie habe in einem Brief an die Parteispitze ihren Rücktritt bekanntgegeben, sagte sie der APA am Freitag. Sie verstehe zwar die schwierige Lage der Grünen, die eine Regierungsbeteiligung - nachdem ÖVP und SPÖ eine Koalition gebildet haben - nicht mehr erreicht hatten. Aber seither sei einfach "nichts passiert". Es brauche eine "Linie, wo es hingeht. Wo sind die Grünen im Jahr 2025?", verlangte sie nach einer Perspektive. "Zur Zeit sind wir wie ein führungsloses Schiff", kritisierte sie. Auch gelinge die Kommunikation "nach innen und nach außen nicht", auf "internes Fachwissen" werde nicht zurückgegriffen.
Umbruchphasen seien „nie ganz friktionsfrei“, meint der Grüne Klubobmann Gebi Mair. Er will die Vertrauensfrage stellen. Foto: APA
Mair und Landessprecher Christian Altenweisl rückten wiederum auf APA-Anfrage gemeinsam aus und meinten, dass man derzeit "in einer Phase des Umbruchs, der personellen Neuaufstellung und strukturellen Neuausrichtung" sei. "Solche Phasen sind als lernende Organisation nie ganz friktionsfrei. Unterschiedliche Sichtweisen gehören genauso dazu wie die Neuorientierung einzelner", sagten sie. Nach der Wahl brauche es aber "Reformen, um "zu neuer Stärke" zu finden. Daran habe man gearbeitet, diese wolle man "den Mitgliedern in Kürze zum Beschluss vorlegen. Der jetzt geäußerten Kritik wird diese Weichenstellung insofern gerecht werden, da uns die Änderungen schneller machen werden, was ja gewünscht wird". Die Tiroler Grünen waren zuletzt während zwei Legislaturperioden für neun Jahre als Juniorpartner der ÖVP Teil der Landesregierung. Nachdem die ehemalige grüne Frontfrau Ingrid Felipe angekündigt hatte, nicht mehr antreten zu wollen, wurde mit Gebi Mair und Petra Wohlfahrtstätter eine Doppelspitze nominiert. Bei der Landtagswahl mussten die Grünen ein Minus von 1,5 Prozentpunkten und den Verlust eines Mandates einstecken und erreichten 9,2 Prozent. Die Grünen haben nun drei Landtagsabgeordnete, Mair führt wie zuvor den Klub an. Doch nicht nur in der Landespartei rumort es. Auch in der Landeshauptstadt Innsbruck, wo die Grünen mit Georg Willi den Bürgermeister stellen, gab es heftige Turbulenzen und sogar Austritte. Drei grüne Gemeinderatsmitglieder gründeten einen eigenen Klub und warfen Willi etwa blinden "Machterhalt" und mangelnde Transparenz vor. Von der "Unfähigkeit zur transparenten Kommunikation, zum Verhandeln und Führen, intern wie extern", war die Rede.

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Der Lehrer und Energieberater übte das Amt seit 2012 aus und legt es mit kritischem Unterton nieder.

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Osti
vor einem Jahr

wer in Osttirol grün wählt oder eine Unterstützungserklärung unterschreibt dem wird das Leben hart gemacht. Angefangen von K Fri hab es in Nikolsdorf mit eigenen Augen gesehen

 
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    miraculix
    vor einem Jahr

    Diese Feststellung ist leider nicht von der Hand zu weisen ...

     
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      Senf
      vor einem Jahr

      ... und gilt in osstirol auch für politische gruppierungen, die nicht den christlich sozialen geschmack in sich haben ...

       
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    Osti
    vor einem Jahr

    Als wir nachher zum Wirt in Nikolsdorf gingen, bestellte der Schützenhauptmann ein Achterl Rot. D.M.H. servierte ihm das Achterl Rot in einer Grünen halbleeren Flasche worauf der damalige Schützenhauptmann aufstand und ging.....

     
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besserwisser
vor einem Jahr

von mir aus können die alle gehen

 
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    Hannes Schwarzer
    vor einem Jahr

    @besserwisser: Besser wissen tust nichts ! Hör endlich einmal mit dem sinnentleerten green-bashing auf! Es (wird), na ist schon langweilig!!!

     
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      soomanides
      vor einem Jahr

      @besserwisser: Nehmen Sie ja ernst, was Ihnen zugeschrieben wird! Die Kritik kommt nämlich aus einer Ecke, die vorgibt, sehr v i e l zu wissen. Vor allem, wie man nach dem Klarnamen eines Posters schnüffelt und diesen - ohne Genehmigung und die primitivsten Regeln von Anstand und Fairness missachtend - hier im Forum öffentlich macht. Dazu ein Zitat von Sokrates: "Wer nichts weiß und weiß, dass er nichts weiß, weiß mehr als der, der nichts weiß und nicht weiß, dass er nichts weiß." Alles klar oder sinnentleert?

       
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Senf
vor einem Jahr

Schade, dass so manche Macher in der Grünpartei ihr Ego in den Vordergrund stellen und die eigentlich sehr ehrlichen und überzeugten Mirstreiter als hirtenlose Schafherde weit hinter sich lassen. Seit man Willi zum Bürgermeister der Landeshauptstadt gemacht hat, find ich ihn abgehoben, denn er versucht mit Spielchen und Ellenbogentaktik der Realität zu entkommen und in seinen Träumen zu verharren. Ich seh in beiden leider auch keine Manager, die das Schiff sicher in den Hafen steuern.

Wenn man auch nicht immer voll der Meinung von Haidenberger oder Amort war, so muss man resepektvoll zugestehen, dass die beiden für den parteiverbissenen Bezirk Lienz immer mutig waren und sich im Abseits der Landespartei recht gut behauptet haben. Leider überlässt man damit den Mächtigen im Bezirk wieder das Oberwasser.

 
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