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Wolfstötung: VGT wirft Tiroler Landtag Rechtsbruch vor

„Fachlich falsch, vorsätzlich rechtswidrig und Tieren gegenüber sinnlos brutal, wie nicht aus unserer Zeit.“

„Der Tiroler Landtag hat ganz bewusst und offen EU-Recht gebrochen“, erklärt der Verein gegen Tierfabriken VGT in einer ersten Reaktion auf die jüngste Gesetzesnovelle, mit der der Abschuss von Wölfen in Tirol erleichtert werden soll. Ebenso wie die Grünen und der WWF kritisiert auch der VGT den rechtlichen Kunstgriff, Abschüsse per Verordnung und nicht wie bisher per Bescheid zu genehmigen. Gegen Bescheide kann man berufen, gegen Verordnungen nicht.

Für den VGT ist die Intention klar: „Sämtliche bisherigen Bescheide zum Abschuss von Wölfen sind durch das Landesverwaltungsgericht aufgehoben worden, weil sie der so wichtigen Fauna-Flora-Habitatsrichtlinie widersprochen haben. Sie waren also illegal. Die Anrufung des Gerichts war Umweltschutzverbänden möglich, weil das nach der Aarhus Konvention der EU für Bescheide vorgesehen ist. Es gibt aber keine Möglichkeit, Verordnungen von unabhängigen Gerichten überprüfen zu lassen. Jedoch dürfen Verordnungen keine Spezialfälle betreffen, wie die Erlaubnis zur Tötung spezifischer Wölfe. Dafür gibt es die Bescheide. Und trotzdem hat der Tiroler Landtag jetzt einstimmig bis auf die Grünen eine Verordnung zum Abschuss von Wölfen erlassen, ausschließlich deswegen, weil dieses rechtswidrige Vorgehen niemand gerichtlich überprüfen lassen kann.“

Martin Balluch, unermüdlicher Kämpfer für den Tierschutz und Obmann des Vereins gegen Tierfabriken VGT. Foto: VGT

Auch die Begründung für die Maßnahme – Almhaltung und Wölfe seien nicht kompatibel – lässt der Tierschutzverein nicht gelten. „Almhaltung und Wölfe sind in zahlreichen Ländern immer schon nebeneinander möglich, etwa in Slowenien, Kroatien, der Slowakei, Rumänien und Italien. In die Schweiz und nach Frankreich sind Wölfe zehn Jahre vor ihrem Auftreten in Österreich eingewandert und das in viel größerer Zahl. Dennoch werden sie nicht ausgerottet, wie das die Tiroler Landesregierung nun verordnet hat.“

VGT-Obmann Martin Balluch, der nach eigenen Angaben seit Jahrzehnten Wölfen in anderen Ländern folgt und in ihren Revieren zeltet, nimmt sich kein Blatt vor den Mund: „Man muss sich für diese Landesregierung schämen. Fachlich falsch, vorsätzlich rechtswidrig und Tieren gegenüber sinnlos brutal, wie nicht aus unserer Zeit. Diese Verordnung erinnert an die dunklen Jahre, als man in Tirol ein Kopfgeld für getötete Giftschlangen auszahlte.“

Balluch kritisiert auch die Bauern: „Schafe im Hochgebirge ohne Behirtung und Nachtpferch auszusetzen, wie das seit Ende des 2. Weltkriegs – weltweit einzigartig – in Tirol üblich wurde, ist eine reine Tierquälerei und widerspricht eindeutig dem Tierschutzgesetz, mit oder ohne Wolf. Dabei sind Behirtung und Nachtpferch überall in Tirol möglich. Aber weil diese Schutzmaßnahmen Geld kosten und dadurch die Profite aus der Schafhaltung reduzieren würden, will man in Wild-West-Manier hirnlos um sich ballern. Diese anachronistische Entscheidung wird von Tier- und Umweltschutzseite mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpft werden, bis sich die Tiroler Landesregierung wieder der Zivilisation anschließt,“ poltert der wehrhafte Tierschützer.

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18 Postings

lian
vor einem Jahr

Früher war ich stolz, in Tirol geboren zu sein. Dies hat sich jetzt geändert.

 
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    Village Pizza
    vor einem Jahr

    Stolz, in Tirol geboren zu sein - naja. Ich bin zwar nicht stolz darauf, aber froh darüber.

     
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multi 1
vor einem Jahr

Ein kleines Grippevirus hat unser Gehirn ganz schön geschädigt.

 
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Holzknecht76
vor einem Jahr

https://martinballuch.com/ein-kritischer-blick-auf-almen/

Hiermit erübrigt sich jede weiter diskusion zur meinung dieses selbsternannten experten

 
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    PlusPol
    vor einem Jahr

    habs gerade gelesen und bin E N T S E T Z T !!!!

     
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    Luk
    vor einem Jahr

    einen noch größeren Blödsinn als auf dieser Website habe ich mein ganzes Leben noch nicht gelesen ;)

    Wird sicher schon für den Fasching vorbereitet worden sein.

     
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    Enrico Andreas Menozzi
    vor einem Jahr

    Auf jeden Fall krasse Zeilen und sehr zynisch geschrieben . Er will damit aufzeigen wie gefährlich ein Wolf für den Menschen ist , so gut wie garnicht , außer in Geschichten. Der Wolf wird ja nicht verschwinden , solange er an gedeckten Tisch vorfindet . Das er so viele Schafe in unseren Augen sinnlos tötet , ist seine Natur . In der Natur jagdt er Wild , das schwächste macht er sich zur Beute . Eine Herde Schafe sind alle schwach und er wird deswegen alle schwer verletzen oder erlegen .

    Es gibt auch 2023 keine Kurse für Schaf Hirten und Hundeführung in Tirol . Soviel zu einen Teil der Problemlösung

    Noch besser man macht es wie Franz von Assisi , nettes brüderliches Pläuschen mitn Gevatter Wolf , ein Abkommen und alle haben wieder Frieden .

     
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    Senf
    vor einem Jahr

    halt, halt, ganz so unrecht hat der Balluch auch wieder nicht, er überzieht zwar und bleibt leider einige Antworten schuldig.

    Auf das warum, wann und wie die Almen als Kulturlandschaftselement entstanden sind, geht er nicht ein. Wahrscheinlich hat es sich mit ihrer Entstehungsgeschichte über die Jahrhunderte nicht ausreichend befasst, sonst würde man in seinen Thesen als Tierschützer über die Leibeigenen der ehemaligen Grundherren und ihre Sachzwänge mehr erfahren. Dass er am Waldrand in schöner Umgebung leben darf, zeigt sein Ego und schreit ebenfalls Diskussionsstoff und eine Daseinsberechtigung wäre ebenfalls aus Tierschutzgründen zu hinterfragen.

    Die ständige Jammerei der bäuerlichen Vertreter um die Almlandschaft ist längst überflüssig, denn viele Almen wurden bisher schon aus wirtschaftlichen oder geografischen Gründen aufgelassen, es werden noch viele folgen. Auch ohne Wolf! Viele Almen wachsen zu, die Natur holt sich halt das ihrige zurück. In den meisten Fällen ohne viel Geschrei und ohne Wert für den Tourismusfolder und den Gästen.

    Überdimensionierte und hoch geförderte Almfahrwege habe dazu geführt, dass die Almwirtschaft vielerorts nur mehr extensiv von den Höfen aus betrieben wird und die großzügig, meist ebenfalls mit Steuermittel umfunktionierten Almhütten dienen heutzutage als Urlaubsdomizil für Gstopfte. Man redet (lügt) zwar von Almhüttenidylle, aber anstelle eines Stalles mit Notfutterbahn oder Milcheimer für das Weidevieh findet man Nobelausstattung bis hin zur Fussbodenheizungen, sogar Internet. Man mietet eine Almhütte, die im üblichen Sinne ja gar keine ist, meint der bauernschlaue Marketingmund.

    Irgendwie verständlich, dass die meisten Weidetiere nach Betriebsumstellung über Sommer meist für mehrere Tage als Wildtiere herrenlos allein auf den freien Almböden verweilen (müssen), denn die Bäuerin werkt für den Tourismus am Hof, für den Nachwuchs und der Jungbauer geht halt seinen Nebenerwerb in der Fabrik nach. Die Altbauernsleutchen helfen so weit sie können noch am Gut.

    Dass dabei die Rückkehr der Beutegreifer nicht so ganz in die heutige Landwirtschaft passt, wollen sie in Gottsnamen halt nicht verstehen. Vielleicht meint das auch der Herr Balluch so? @pluspol, bleib gelassen!

     
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    Village Pizza
    vor einem Jahr

    Danke für den Link - das ist ja wirklich sehr interessant. Vermutlich kennen die aggressiven VGT-Spendenkeiler diesen Schwachsinn nicht, oder es ist ihnen wurscht.

     
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holzknecht
vor einem Jahr

Endlich hat die Landesregierung mit Unterstützung der meisten Landtagsparteien ein Machtwort gesprochen. Sie sind von uns gewählt um selbstständig Entscheidungen zu treffen und nicht um sich von irgendwelchen Träumern mit 0 praktischer Erfahrung mit Einsprüchen pflanzen zu lassen. Die Parteienstellung der Vereine ist sowieso höchst zu überdenken, weil einen Verein kann ja bekanntlich jeder Vollwahnsinnige gründen.

 
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    chiller336
    vor einem Jahr

    in der politik gibts auch mehr als genug vollwahnsinnige

     
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le corbusier
vor einem Jahr

@pluspol und ein leser: mit dem argument der ungeschützten Schafe hat Baluch nicht unrecht. Die Bauernschaft beruft sich gerne auf Tradition. Die ungeschütze Schafherde ohne Nachtpferch ist aber nicht so alt und wurde überhaupt erst durch das Ausrotten des Wolfes möglich. Mit der Rückkehr mussten man rechnen. Wer unter diesen Bedingungen nach wie vor Schafe ungeschützt auftreibt, dem könnte man schon Tierquälerei vorwerfen. Oder zumindest Ignoranz.

Die Politik hat einmal mehr bewiesen, dass sie unfähig ist größere Probleme ehrlich anzusprechen und wirkliche Lösungen zu erarbeiten. Das jetzige Gesetz verstößt wahrscheinlich gegen EU Recht, wird dann nach Monaten wieder gekippt und am Ende der heurigen Almsaison ist man immer noch keinen Schritt weiter. Die Bauern tun mir bei so viel Unfähigkeit der Politik schon Leid.

 
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ein leser
vor einem Jahr

Vielleicht sollte er bei den Wölfen bleiben die er ja begleitet. Unverständlich die Behauptung, das es Tierquälerei ist wenn die Schafe auf heimischen Bergen ihre Freiheit genießen. Solche Personen sollte man einfach nicht in Führungspositionen lassen...

 
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    Enrico Andreas Menozzi
    vor einem Jahr

    So unrecht hat er nicht , man muss nur Statistiken anschauen .

    Nur kurz über Schweizer zahlen geschaut , bevor man wieder mit intensiver Almwirtschaft mit Hirten angefangen hat , gab es jedes Jahr über 10 000 tote Schafe wegen Krankheiten, falsche Nahrungsaufnahme ( teilweise Müll ) Steinschlag , Blitzschläge , Stürze und ein kleiner Teil Wolf , Bär u Luchs .

    5 Jahre später unter 4000 tote Schafe . Ein ausgebildeter Hirte ist beim Vieh , ist ja logisch das er Krankheiten schnell erkennt , wenn sich Tiere verstiegen habe kann er sie wieder in sicheren Bereich bringen, verletzte Tiere behandeln oder auch Keulen . Alles andere ist Tierquälerei .

    Weiteres ist der Herr Balluch Wissenschaftler Doktor der Physik . Wenn ich mir das anschaue , kann ihn in so komplexes Denken kein Osttiroler und vielleicht nur a Handvoll Österreicher das Wasser reichen.

    1990 bis 1997 arbeitete er als Universitätsassistent neben Stephen Hawking an der Universität Cambridge.

    Promotion ( Doktor) im Fach Philosophie erfolgte im Jahr 2005 im Bereich Tierethik. Das qualifiziert ihn für eine Meinung über Tierquälerei .

     
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PlusPol
vor einem Jahr

wenn Ahnungslose sich mit Dingen beschäftigen die sie nur vom hörensagen kennen wäre es hilfreich wenn sie sich die realen Umstände und Vorkommnisse bei uns einmal ansehen würden. Der o.g. Herr würde wohl anders denken hätte er z.b. das Gemetzel in Mittewald beim Kindergarten hautnah miterlebt.

 
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    chiller336
    vor einem Jahr

    immerhin deckt der vgt mehr und mehr horrende zustände in mastfabriken auf, während ahnungslose konsumenten und lieferanten auf das ama gütesiegel vertrauen - so ahnungslos is er dann doch nicht

     
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      standard
      vor einem Jahr

      @chiller336

      Da stimme ich Ihnen zu 10% zu, denn mit der hervorragenden Arbeit von DDr. Balluch und seinem Team, gibt es immer mehr Menschen, die erkennen, dass tierische Produkte nicht zu einem gesunden Ernährungstil gehören (müssen).

       
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      PlusPol
      vor einem Jahr

      ja, ist richtig, dafür ist ihm zu danken, aber wenns um den Wolf und die Probleme bei uns geht ist er trotzdem ahnungslos.

       
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