Im Rahmen einer Pressekonferenz ließ die Tiroler Arbeiterkammer gestern, Montag, den heimischen Stromanbietern ausrichten, dass Strompreiserhöhungen auf Grund einer Gesetzesnovelle zwar möglich sind, allerdings nicht in der Form, in welcher sie derzeit den Kund:innen kommuniziert werden.
Voraussetzung für eine Strompreiserhöhung ist demnach, dass sich für das Energieunternehmen tatsächlich höhere Kosten in der Strombeschaffung oder -produktion ergeben. „Gerade in einem Land mit viel Wasserkraft werden die Kosten nicht in dem Ausmaß gestiegen sein, wie man sie jetzt den Kunden abverlangt“, meint AK-Präsident Erwin Zangerl.
Die TIWAG reagiert in einer Aussendung auf das Gutachten und verweist darauf, dass mit den vorhandenen Kraftwerksanlagen der Strombedarf in Tirol nicht abgedeckt werden könne. Daher müsse – gerade im Winter – Strom in einem „beträchtlichen Ausmaß“ zugekauft werden. „Die in diesem Zusammenhang enormen Preissteigerungen aus dem Vorjahr finden sich in den neuen Tarifen (verzögert) wieder“, heißt es in der Aussendung weiter.
Dieses Argument kam auch bei der gestrigen Pressekonferenz zur Sprache: „Wenn die Kostenstruktur der TIWAG diesen Umstand abbildet, dann ist eine Erhöhung darauf gestützt auch zulässig. Zusätzlich muss dies aber gegenüber den Kund:innen auch klar kommuniziert werden. Nur dann ist aus meiner Sicht eine Anpassung möglich“, erklärt Alexander Schopper, Rechtwissenschaftler an der Uni Innsbruck. Auch könne man bei der Strombeschaffung im Winter kurzfristige Preissteigerungen am Strommarkt mit mittel- oder langfristigen Direkt- oder Börsengeschäften umgehen, erklärt Thomas Radner, Leiter der Grundlagenarbeit der AK Tirol. Wie das bei der TIWAG und vergleichbaren Stromanbietern erfolgt, wisse man allerdings nicht, so Radner.
Der landeseigene Energieversorger kündigt jedenfalls in der Aussendung weiter an, an einer Optimierung der Beschaffungs- und Einkaufsstrategie zu arbeiten, um in Zukunft rascher auf Entwicklungen am Energiemarkt reagieren zu können. So könnten auch Preissenkungen schneller an Kund:innen weitergegeben werden, heißt es. Dafür sei eine Überarbeitung der Lieferbedingungen erforderlich, das vorliegende Gutachten der Arbeiterkammer sowie andere Rechtsmeinungen würden entsprechend berücksichtigt, so die TIWAG.
Außerdem wolle man den Ausbau der heimischen Energieträger weiter vorantreiben und damit den Anteil der Eigenversorgung weiter stärken. Dafür nehme man in den kommenden Jahren ein „Rekordbudget von 2,1 Milliarden Euro" in die Hand.
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In der Tiroler Tageszeitung meinte der Tiwag Chef Erich Entstrasser " Sollte sich die Rechtsmeinung in die Richtung entwickeln, wie die AK argumentiert, werden wir die Klauseln eben wieder anpassen müssen“. Heißt dies, dass wurscht wie Gerichte entscheiden einfach andere Klauseln eingebaut werden und wieder die überzogenen Preise verlangt werden? Wenn das so gemeint war, kann man dem guten Mann nur raten wieder in unserer Welt zu landen.
Die Phantasie bei der Rechtfertigung von Phantasiepreisen ist phantastisch.
mit dem geldwert der verglasung des tiwaggebäudes könnte man mit sicherheit sehr sehr viel strom zukaufen. na gut, im sommer muss man damit nicht heizen, die klimaanlagen werdn halt dann die stromfresser sein, dafür wirds dann eben im winter viel strom für die heizung brauchen. ganz abgesehen von allem - warum sieht man hier keine photovoltaik? oder sind das gläser mit derselben?
Mattle und die Drüberfahrer kann man da nur sagen ... und für die Sozialdemokraten zählt die Kohle offensichtlich auch mehr, wie glückliche Menschen ... und der letzte Absatz des Artikels ist eine eiskalte Drohung der Manager zsammt ihren Politikern an die Tiroler Natur!
bin gespannt auf den juni. wenn verdreifacht, wären das dann 240 euro pro monat.
Mit einem Wort erklärbar: Abzocker!!!
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