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Innos GmbH für drei weitere Jahre in trockenen Tüchern

Gesellschafter einigten sich auf rund eine Million Euro Basisbudget und wollen ein „Ideen-Feuerwerk“ zünden.

Rund eine Million Euro – exakt 340.000 Euro pro Jahr – lassen sich die Gesellschafter der Innos GmbH deren Fortleben in den kommenden drei Jahren kosten. Die Innos wurde 2016 gegründet, wird also jedenfalls ihren zehnten Geburtstag erleben. Das wurde heute bei einer Gesellschafterversammlung in der Wirtschaftskammer in Lienz beschlossen, noch vorbehaltlich der Absegnung dieser Entscheidung in diversen Gremien der Anteilseigner, die aber als Formsache gilt. 

Mit 35 Prozent besitzt das Land Tirol den größten Anteil an der Gesellschaft, gefolgt von der Osttiroler Investment Gesellschaft OIG (15 Prozent) und der Wirtschaftskammer (10 Prozent). Die verbleibenden 40 Prozent verteilen sich auf rund ein Dutzend größere heimische Unternehmen und Banken, die mit 2,5 bis 5 Prozent an der Innos beteiligt sind. 

Reinhard Lobenwein will die Innos bis längstens Ende 2024 leiten und neu ausrichten. Foto: Dolomitenstadt/Pirkner

Wie berichtet wechselt Reinhard Lobenwein nach dem Übergang in die Altersteilzeit die Funktion, er übersiedelt vom Posten des Bezirksstellenleiters der Wirtschaftskammer auf den Geschäftsführersessel der Innos. Dort will er bis längstens Ende 2024 sitzen. Bis dahin soll eine Neuausrichtung nach der Ära von Richard Piock und von Kurzzeit-Geschäftsführerin Karin Ibovnik erfolgen. Man wolle rund um die Kernthemen Digitalisierung, Innovation und Nachhaltigkeit ein „Feuerwerk an Ideen“ zünden, Osttirol – einmal mehr – zu einem „Vorreiter“ machen und „für die Herausforderungen der Zukunft rüsten“. 

Sie repräsentieren die Innos-Eigentümer. Von links: iDM-Geschäftsführer Christoph Bacher (er sitzt auch als Sprecher der Unternehmen im Beirat), Michaela Hysek-Unterweger, Landesrat Mario Gerber und OIG-Geschäftsführer Karl Poppeller. Foto: Dolomitenstadt/Pirkner

Das proklamierte Lobenwein flankiert von Wirtschaftslandesrat Mario Gerber, WK-Bezirksobfrau Michaela Hysek-Unterweger, iDM Geschäftsführer Christoph Bacher und OIG-Geschäftsführer Karl Poppeller. Virtuell zugeschaltet war René Schmidpeter, der Gottfried Tappeiner als Obmann des Innos-Beirats ablöste und aus der Schweiz zur Runde sprach. Der Wirtschaftswissenschafter betonte, dass Osttirol längst nicht mehr Randlage sei, sondern die Chance habe, sich zum Mittelpunkt in einem vitalen Südostalpenraum zu entwickeln. 

René Schmidpeter meldete sich aus Bern als neuer Beiratsobmann der Innos. Foto: Dolomitenstadt/Pirkner

Weniger großformatig waren die konkret angesprochenen Projekte der nächsten Zeit. Auf das von Büchereileiterin Anja Kofler und dem Verein Biblios im Vorjahr sehr erfolgreich ins Leben gerufene MINT-Festival springt man auf und organisiert für die Events 2023 und 2024 eine Leaderförderung. Und noch ein weiteres Format wird von der Innos okkupiert: Der Peter Bruckner Preis, den der Designer Stefan Moritsch und Bruckners Tochter Katharina ins Leben riefen, wird in seiner zweiten Auflage als „Wettbewerb für 3D-Druck“ inszeniert, mit Fördergeld, das die Innos auftreibt. Einmal mehr soll auch ein Video über den Lebens- und Wirtschaftsraum Osttirol gedreht werden, natürlich ebenfalls als gefördertes Projekt. 

Die diversen Leader- und Intereg-Förderungen erweitern das Innos-Basisbudget also noch einmal beträchtlich, ebenso wie Kostenbeteiligungen von Projektpartnern. Neben Projekten und Veranstaltungen sieht man sich aber vor allem als Beratungsinstitution, wobei sich hier alle Beteiligten um Abgrenzung zu anderen Institutionen wie den Kammern, dem Regionsmanagement, diversen Verbänden und Landeseinrichtungen bemühen. Man wolle eben nicht „more of the same“ bieten, sondern einerseits Schnittstelle und Ideen-Drehscheibe sein, andererseits ein breites, teilweise internationales Kompetenz-Netzwerk aufbauen. 

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

8 Postings

Gamsbock
vor einem Jahr

Konstrukte wie die Innos werden geschaffen, um Politik, Gesellschaft und Behörden mit weldfremden, elitären und wirtschaftsfeindlichen Ideen zu unterwandern , ähnlich wie UNO oder WHO die Regierungen unterwandern.

 
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    nufets
    vor einem Jahr

    Das ist ja schrecklich! Die UNO unterwandert die Regierung!!

     
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gemeiner Waldkauz
vor einem Jahr

In Anbetracht der vielen Veränderungen der letzten Jahre, dauert mir dieses Projekt bereits zu lange. Toll, dass sich soviele gelehrte und Spezialisten damit befassen. Sogar aus Bern zugeschaltet, einer der konservativsten Städte der Schweiz, wo Menschen überhaupt nicht zu Veränderungen bereit sind und bei Abstimmungen "wir machen nicht mit" rufen. Meine erste Idee für Osttirol wird ein regelmässiger Austausch der Frontmänner und -Frauen sein. Wir sehen über 30 Jahre Menschen die in Osttirol tätig sind. Als ehemaliges Bauernland haben wir biel verloren. Ja sogar die hauseigene Molkerei haben sie verspielt. Wenn wir nicht einmal Milch verkaufen können wer soll uns dann helfen? Osttirol sollte regelmässig durchlüftet werden. Weniger "more of the same" sondern mehr "less of the same".

 
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Elisabeth
vor einem Jahr

Ich habe gerade einige tolle, kostenlose Weiterbildungsangebote von INNOS für meinen beruflichen Erfolg genutzt, daher herzlichen Dank an alle Beteiligten. Wichtige Arbeit bleibt in der Öffentlichkeit leider oft unsichtbar und manches kann man gar nicht messen. Oder wird erst in Jahren sichtbar und die Quelle des Impulses ist schon lange vergessen.

 
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Kilian1990
vor einem Jahr

Ich frage mich, wie viel diese INNOS schon an Fördergeldern abgezogen hat, die irgendwo anders dringend gebraucht würden. Den Nutzen sehe ich kaum. Vordenken für Osttirol? Jobmesse? Universität? Coworking Space inklusive 3D-Drucker? Was ist nur daraus geworden? Und wieviel verschlingt diese Organisation an Personalkosten inklusive Geschäftsführer, der jetzt auch bezahlt werden muss? Fragen über Fragen?

 
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    Holzknecht
    vor einem Jahr

    sind auch die richtigen und wichtigen personen bei der INNOS gmbh dabei???? kommt mir vor wie eine geldvergabe an gewisse personen und firmen die der ÖVP sehr nahe stehen. würde mich interessieren wohin das geld hinkommt????

     
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      Resi
      vor einem Jahr

      Eher sind die Wichtigen am Ruder als die Richtigen. Für mich eine Geldvernichtungsmaschine

       
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      unholdenbank
      vor einem Jahr

      Und ====>@Resi: sicher eine Postenversorgungsmaschinerie für die Gesinnungsfreunde und Wichtschase, wie halt so üblich hierzulande.

       
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