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Mütter mit Babys bevölkerten Innsbrucker Gemeinderat

"Solidaritätsaktion" für Grünen-Gemeinderätin Janine Bex. Mamas hatten alkoholfreies Bier im Gepäck.

Mehr als zwei Dutzend Mütter haben am Donnerstag mit ihren Säuglingen und Kleinkindern eine Sitzung des Innsbrucker Gemeinderates bevölkert. Es handelte sich um eine "Solidaritätsaktion" für Grünen-Gemeinderätin Janine Bex. Auslöser waren verbale Angriffe auf Bex in einer Sitzung im April, da sie mit ihrem Baby und einer Flasche alkoholfreiem Bier an der mehrstündigen Gemeinderatssitzung teilgenommen hatte. Bex war damals unter anderem von SPÖ-Klubobmann Helmut Buchacher scharf kritisiert worden, der von einem Bild sprach, das nicht in den Gemeinderat gehöre. Gerechtes Innsbruck-Gemeinderat Gerald Depaoli meinte, dass eine Frau mit einem Kleinkind im Stadtparlament - nicht zuletzt angesichts einer zwölfstündigen Sitzung - nichts verloren habe. Eine "mögliche Kindeswohlgefährdung" habe hier keinen Platz.
Ungewöhnliche Zuschauer:innen bei der Sitzung des Innsbrucker Gemeinderats am 25. Mai. Foto: Screenshot
Zu Beginn der Sitzung am Donnerstag marschierten Mütter samt Anhang in den Sitzungssaal des Rathauses. Im Gepäck hatten sie neben ihren Kindern auch Flaschen mit alkoholfreiem Bier. Die Frauen verlasen eine Stellungnahme und sprachen sich darin gegen Sexismus und für Geschlechtergerechtigkeit aus. Bürgermeister Georg Willi (Grüne) unterbrach schließlich kurz die Sitzung. Die Mütter-Aktion, zu der über den Messengerdienst Signal aufgerufen worden sein soll, sowie Willis Agieren sorgte einem Onlinebericht der "Tiroler Tageszeitung" zufolge bei vielen Gemeinderätinnen und Gemeinderäten für Kopfschütteln. SPÖ-Gemeinderätin Irene Heisz etwa "gratulierte" Willi: "Er hat es mit seiner Weigerung, den Vorsitz geschäftsordnungsmäßig zu führen, geschafft, den Gemeinderat zu einem erbärmlichen Kasperltheater zu machen."

7 Postings

TW-WU
vor 11 Monaten

Unglaublich diese heuchelei, der (vorwiegend) rechten im Innsbrucker Gemeinderat. Zuerst sind einige nicht mehr nüchtern zur Sitzung erschienen und dann eine Frau mit Kind beschimpfen, weil sie ein alkoholfreies Bier trinkt... Und den missliebigen Journalisten von den bezirksblättern, der das tickert am nächsten Tag noch anschwärzen, sodass er seinen Job los ist. Austeilen können Sie und selber pochen sie für jeden noch so dummen Schwachsinn auf ihre meinungsfreiheit, aber wenns kritisiert werden ists mit der freiheit schnell vorbei... willkommen in orbanistan!

 
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fokalu13
vor 11 Monaten

Unglaublich, in welcher Zeit leben wir, dass eine Frau mit Kind nicht in das Bild einer Gemeinderatsitzung passt. Die Haltung der beiden genannten Gemeinderäte Buchacher und Depaoli gegenüber Frau Bex ist einfach nur erbärmlich. Es ist mehr als scheinheilig das Kindeswohl vor zu schieben. Mir macht Angst, dass Männer mit derart rückständigen Ansichten das Volk vertreten und unter alkoholeinfluss Entscheidungen treffen.

 
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    unholdenbank
    vor 11 Monaten

    ====>@fokalu13: Absolute Zustimmung, wirklich erbärmlich! Der schwarze Tarrrouler Geischt halt! Mütter an den Herd, Väter an den Pflug - wirklich erbärmlich.

     
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Freizeit
vor 11 Monaten

Ich meine, es gibt schönere Aufenthaltsorte mit so kleinen Kindern. Eventuell im Grünen. Erst müssen die Kinder her, dann müssen sie überall mit und schlussendlich landen sie, kaum abgestillt, in den Kindertagesstätten, damit sich die Mütter verwirklichen können. Furchtbar.

 
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    mink
    vor 11 Monaten

    Und damit sich die Väter verwirklichen können. Warum wird in diesem Zusammenhang immer auf die Mütter geschimpft, obwohl die Väter zum gleichen Teil Verantwortung tragen? Ein Vater von einem kleinen Kind muss sich wohl nur selten rechtfertigen, warum er arbeiten geht.

     
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    wolf_C
    vor 11 Monaten

    '' ... damit sich die Mütter verwirklichen können ... '' ??? So sind sie, die Überzeugungstäter des retro Modells der guten alten Zeit; die Richtung stimmt ...

     
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Claudia Moser
vor 11 Monaten

Also, mehr "Kasperltheater" - um GR Heisz zu zitieren - als in den letzten Monaten im Innsbrucker Gemeinderat geht wohl nicht. Da ist die Aktion mit den Müttern und ihren Kindern wohl noch die mildeste Form.

 
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