Ihr Dolo Plus Vorteil:
Diesen Artikel jetzt anhören
Auf den Tiroler Projektalmen gab es bisher keine Risse. Die Maßnahmen kosten aber Geld. Foto: EXPA/Feichter

Auf den Tiroler Projektalmen gab es bisher keine Risse. Die Maßnahmen kosten aber Geld. Foto: EXPA/Feichter

Tirol und Schweiz: Erfolge beim Herdenschutz

Bei mehreren Pilotprojekten wirken nachweislich die Maßnahmen zum Schutz vor Beutegreifern.

Der Zwischenbericht zu den laufenden Pilotprojekten auf drei Almen im Bezirk Landeck kommt zum Ergebnis, dass Herdenschutz in Tirol funktionieren kann. Auf der Spisser Schafberg-Alm, der Lader Heuberg-Alm und der Verwall-Alm werden die Schafe durch Hirten, eine gelenkte Weiterführung und Zäune geschützt. Es gab dort bisher keine Risse durch große Beutegreifer. Begleitet werden die Almen bei ihren Herdenschutzprojekten vom Beraterbüro „Alpe“, das im Gespräch mit dem ORF Tirol eine positive Zwischenbilanz zieht.

Man habe auf den Projektalmen geschafft, was man sich vorgenommen hat. Die Schafe werden als kompakte Herde geführt und konnten abends stets gesammelt und eingezäunt werden, wodurch das Rissrisiko minimiert wurde. „Man hat auf allen Almen, die da mitmachen, keine Risse an geschützten Tieren registriert“, so Büroleiter Simon Moser.

Aus der Zwischenbilanz leite sich durchaus Potential für andere Almen in Tirol ab – sofern die nötigen Voraussetzungen gegeben sind. So muss das Almgebiet über eine gewisse Größe verfügen und die Wasserversorgung sichergestellt sein. Außerdem werden Personal und Unterkünfte benötigt. Das Wichtigste sei jedoch die Finanzierung, so Moser: „Wir hören oft, dass das nicht bezahlbar sei. Das ist definitiv der Knackpunkt.“

Simon Moser leitet das Büro Alpe und begleitet die Herdenschutzprojekte in Tirol. Foto: Privat

Im Landesbudget steht für Herdenschutzmaßnahmen eine Million Euro zur Verfügung, die in Pilotprojekte und deren wissenschaftliche Begleitung fließen. Laut ORF kostet der Herdenschutz pro Schaf pro Saison in Tirol 114 Euro. Während der WWF den – auch technischen – Herdenschutz als Lösung sieht, hält der zuständige Landesrat Josef Geisler Zäune auf den Tiroler Almen weiterhin für „unmöglich“.

In der Schweiz setzt sich die „Gruppe Wolf Schweiz (GWS)“ dafür ein, das Zusammenleben zwischen Menschen und Beutegreifern zu ermöglichen. Die Gruppe ist davon überzeugt, „dass Konflikte sich mit verschiedenen Maßnahmen verhindern lassen“ und plädiert daher für eine breite Akzeptanz von Wolf, Bär, Luchs und Goldschakal in der Schweiz.

Und auch bei den Pilotprojekten der Eidgenossen zeigt der Herdenschutz offenbar Wirkung: Im ersten Halbjahr 2023 wurden in den am stärksten vom Wolf betroffenen Kantonen Wallis und Graubünden massiv weniger Nutztiere gerissen als in der selben Periode im Vorjahr. Entsprechend gab es auch weniger Abschussbewilligungen. Vergangenes Jahr wurden alleine im ersten Halbjahr sechs Wölfe zum Abschuss freigegeben, heuer noch gar keine.

„Zahlreiche Almen setzen dieses Jahr erstmals Herdenschutzmaßnahmen um, die vom Bund mittlerweile großzügig finanziert werden. Der große Aufwand, den Alpbewirtschafter und Tierhalter:innen für den Herdenschutz betreiben, zahlt sich aus. Dies erstaunt nicht, schließlich werden Maßnahmen wie Herdenschutzhunde, gesicherte Nachtweiden und Hirten seit Jahrtausenden erfolgreich angewandt. Sie stellen die neue Realität bei der Haltung von Schafen und Ziegen dar“, resümiert die GWS.

Aufgrund der Erfolge verweisen Tierschutz- und Naturschutzorganisationen regelmäßig auf das „Vorbild Schweiz“. Dass der Herdenschutz im Nachbarland funktionieren soll, ist für Tirols Bauernbunddirektor Peter Raggl „reine Augenauswischerei. Die Herdenschutzmaßnahmen in der Schweiz sind nur ein Tropfen auf dem heißen Stein und der Aufwand steht in keinem Verhältnis zum Nutzen. Der Wolf muss wieder lernen, dass vom Menschen und seinen Nutztierherden eine Gefahr ausgeht.“

Das könnte Sie auch interessieren

Sind alle Schafalmen Tirols nicht schützbar?

Das Büro Alpe begleitet Herdenschutz­projekte des Landes: Technisch sei vieles machbar, die Kostenfrage ein Problem. 

2

23 Postings

e-mission
vor 10 Monaten

irgendwann werden die betroffenen dem rechtsstaat die lange nase zeigen und der wolf ist geschichte.

 
1
7
Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
Village Pizza
vor 10 Monaten

Erfolge beim Herdenschutz - ja dürfen die das denn überhaupt?? Ich dachte Erfolge beim Herdenschutz sind gar nicht möglich?

 
3
3
Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
wolf_C
vor 10 Monaten

Es ist doch schön wie leicht der böse Wolf zu überzeugen ist, und das noch dazu, weil da nit einmal was vom allerwichtigsten Schafschützer was berichtet wird, dem Hund nämlich.

 
5
4
Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
beobachter52
vor 10 Monaten

"Widerwärtiges Luder Geisler"??? Werte Redaktion, darf man bei euch alle oder nur ÖVP Politiker beleidigen? Habt ihr keine Forenregeln oder passen euch diese Formulierungen?

 
11
9
Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
    Gamsbock
    vor 10 Monaten

    Beleidigen darf man hier neben den Schwarzen auch Blaue, Bauern und Wirtschaftstreibende. Dafür gibts Lob für Rote, Kommunisten und Grüne. Wird aber alles schon von der objektiven Redaktion erledigt.

     
    17
    13
    Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
    Nickname
    vor 10 Monaten

    @beobachter52, Landesrat Geisler selbst hat vor laufender Kamera genau mit dieser Aussage eine Frau öffentlich beleidigt. Die Geister die man ruft wird man nicht so schnell los.

     
    2
    14
    Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
      iwases@
      vor 10 Monaten

      @Biker: Schreibfehler? Es müsste wohl heißen: " Die Geisler, die man ruft ...!" 😜

       
      3
      3
      Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
      Village Pizza
      vor 10 Monaten

      Und eine andere Frau (eine von den "Guten", "Anständigen") ist vor laufender Kamera neben ihm gestanden, hat sich die Beleidung angehört, gekichert und zustimmend genickt.

       
      0
      4
      Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
    Hannes Schwarzer
    vor 10 Monaten

    STOPP !!..@gamsbock, @beobachter52: Ihr betreibt wieder einmal Täter/Opfer Umkehr!! Im Juni 2020 hat besagter Geisler die WWF Aktivistin Marianne Götsch vor laufender Kamera (und Mikrofon) als 'widerwärtiges Luder' bezeichnet. Das copyright liegt also eindeutig beim LH-Stv! Dieser Sager ist ihm zuzuordnen, der bleibt an Geisler hängen, da hilft auch seine damalige, halbherzige Entschuldigung nichts! Ist ja halt wieder einmal ein 'Einzelfall' gewesen, oder.........

     
    7
    12
    Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
      heli52
      vor 10 Monaten

      Hallo Hannes, so ein niedriges Niveau hätte ich dir nicht zugetraut!

       
      9
      7
      Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
      Hannes Schwarzer
      vor 10 Monaten

      @heli52: Wenn Du mir erklärst, was an diesem posting nicht den Tatsachen entspricht, könn'ma diskutieren! (brauchst nur googeln, da springen Dich dann sofort dutzende Meldungen an!!)

       
      5
      9
      Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
      heli52
      vor 10 Monaten

      Ganz einfach, @hannes: Man bezeichnet keinen Menschen als widerwärtiges Luder, auch wenn er es selber gemacht hat! Und dann sich über die Verrohung der Sprache beklagen....

       
      6
      8
      Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
      Hannes Schwarzer
      vor 10 Monaten

      @heli52: Sag' das dem Geisler! Habe ich jemanden als 'widerwärtiges Luder' bezeichnet oder der LH-Stv die Aktivistin Marianne Götsch? Und nun soll man dem Geisler diesen Sager nicht zurechnen dürfen...

       
      4
      7
      Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
      Gamsbock
      vor 10 Monaten

      Wo hab ich bitte den Geisler genannt oder gar verteidigt?

       
      0
      2
      Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
      heli52
      vor 10 Monaten

      Ein letzter Versuch, werter @hannes: Niemand leugnet den Sager von LR Geissler (obwohl, hast du im Affekt noch nie etwas gesagt, was dir dann leid getan hat?)! Du verteidigst aber, dass Geissler in einem Posting auf dolomitenstadt.at als "widerwärtiges Luder" bezeichnet wird! Und das nenne ich Verrohung der Sprache .....

       
      5
      3
      Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
      Hannes Schwarzer
      vor 10 Monaten

      @gamsbock: Sieh' Dir einmal die Genese dieses Threads (würde man auf twitter sagen) an! @beobachter52 =?heli52? hat mockiert, dass man 'ÖVPler beleidigen dürfte und dabei den Luder Sager auf Geisler bezogen, wenn auch nur als Wiederholung des postings von @Stifado, Du hast dann noch verstärkend die Redakation kritisiert ('objektiv' - ironisch). Damit hast Du - indirekt - die Kritik von @beobachter verstärkt und mE Geisler in Schutz genommen....Aber vielleicht solltest dazu schreiben, wie's gemeint ist, das wäre für alle leichter.

       
      2
      4
      Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
      Gamsbock
      vor 10 Monaten

      Ich habs genauso gemeint, wie ich es geschrieben habe, lieber Herr Schwarzer. Habe niemanden in Schutz genommen. Man kann überall etwas hinein interpretieren. Indirekt kritisiert, Post verstärkt usw. Das sind alles Ihre Interpretationen. Um es klarer zu sagen: Ich bin keineswegs der Meinung, dass diese Redaktion objektiv ist. Eindeutige gesellschaftspolitische Richtung erkennbar. Meins ist das nicht!

       
      3
      5
      Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
    Enrico Andreas Menozzi
    vor 10 Monaten

    Eigentor !

     
    3
    3
    Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
    Senf
    vor 10 Monaten

    Kritisiert werden diejenigen, die ständig Mist bauen und das sind halt oftmals dieselben und diese halten das schon aus, sonst würden sie sich bessern.

    Es heisst ja, "Einsicht ist der beste Weg zur Besserung", aber davon spürt man halt nit allzuviel und daher wird sich bei vielen Menschen im lieben Landl wohl nicht so schnell was ändern. Mia san mia, bei meiner Ehr 💯, vergelts Gott, amen!

    Hannes, verlier den Humor nicht, dein Feldzug ist aussichtslos. Es gibt sie tatsächlich, immer und überall - die klaan Luderviechaln :-) . Ich nenn sie derwail amal Zecken.

     
    2
    6
    Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
WiWaMi
vor 10 Monaten

Nach dem blutigen Sommer 2022 in der Schweiz mit ca. 1700 entschädigten Nutztieren (abgängige Tiere bei Wolfsangriffen nicht inkludiert) ist diese Erfolgsmeldung schon ein wenig irreführend. Vor allem wenn die Meldung von der „Gruppe Wolf Schweiz (GWS)“ kommt. Man müsste z.B. auch die zahlreichen Regulationsabschüsse vom gesamten letzten Jahr einbeziehen, wie viele Almen konnten heuer nicht mehr bestoßen werden,... Außerdem wurden wegen zu hohen Risszahlen inzwischen die ersten Wölfe abgeschossen.

 
8
12
Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
    F_Z
    vor 10 Monaten

    Es ist mal ganz klar das in der Schweiz im Sommer 2022 nicht ca. 1700 Nutztiere entschädigt wurden!

    Ich bitte um die Quelle dieser Zahl - so du eine hast...

     
    5
    9
    Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
      WiWaMi
      vor 10 Monaten

      Interessant nur, dass die offiziellen Stellen bis heute nicht die Risszahlen der Schweizer Kantone vom gesamten Jahr zusammenzählen konnten. (von Jan. bis Okt. 2022 laut KORA 1480 - für das gesamte Jahr sind es nach "inoffiziellen" Berichten 1706 entschädigte Risse)

      https://www.kora.ch/de/arten/wolf/uebergriffe-auf-nutztiere (Die Daten von November und Dezember 2022 sind noch nicht inkludiert und folgen.)

       
      4
      6
      Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
Stifado
vor 10 Monaten

Na also - funktioniert ja doch! ..wenn der Wille da is - im scheinheiligen Land Tirol mitm widerwärtiges Luder Geisler tätens wohl lieber das Bundesheer mit Panzern gegen den Wolf losschicken

 
13
11
Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
Ein Posting verfassen

Sie müssen angemeldet sein, um ein Posting zu verfassen.
Anmelden oder Registrieren