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Geisler will Planungsverbände aus dem Schattendasein holen

Land stellt zwei Millionen Euro Fördermittel für Strukturkonzepte und personelle Unterstützung zur Verfügung.

Der Tiroler Raumordnungsreferent LHStv Josef Geisler will die Planungsverbände operativ stärken. Das Land stellt dafür in den nächsten fünf Jahren zwei Millionen Euro zur Verfügung. „Wir wollen die Planungsverbände aus ihrem Schattendasein holen und im ganzen Land zu echten Steuerungsgremien für die regionale Entwicklung machen. Dafür braucht es einerseits Personen, die sich um das operative Geschäft kümmern und andererseits eine Zukunftsstrategie.“, sagt Geisler.

Die Obleute der Planungsverbände hätten neben dem Tagesgeschäft in den Gemeinden nicht ausreichend Kapazitäten und ohne klare Konzepte sei eine geordnete Entwicklung in den verschiedenen Bereichen vom Tourismus über Freizeitangebote bis hin zu Nahversorgung und Gewerbegebieten schwer möglich.

277 Tiroler Gemeinden sind in 37 Planungsverbänden organisiert, drei davon gibt es in Osttirol. 2021 hat das Land Tirol die Anstellung von Planungsverbands-Koordinator:innen erstmals unterstützt. Knapp die Hälfte der Planungsverbände machte davon Gebrauch und verstärkte sich personell. Nun wurde die befristete Unterstützung langfristig fixiert und inhaltlich ausgeweitet.

„Wir wollen die Planungsverbände im ganzen Land zu echten Steuerungsgremien für die regionale Entwicklung machen.“, erklärt der zuständige Tiroler Landesrat Josef Geisler. Foto: Land Tirol/Die Fotografen

Neben den Koordinator:innen und regionalen Strukturkonzepten wird auch die Erstellung von professionellen touristischen Strukturkonzepten gefördert. Dafür stehen bis 2028 jährlich 400.000 Euro an Fördermitteln zu Verfügung. Insbesondere Planungsverbände „abseits der Ballungsgebiete und touristischen Zentren“ sollen laut Geisler von diesen Förderungen profitieren: „Mit der Raumordnung haben die Gemeinden einen wichtigen Hebel in der Hand, mit dem sich Vieles lenken und beeinflussen lässt.“ Über die Fördermöglichkeit für touristische Strukturkonzepte könnten die Planungsverbände die örtliche und überörtliche Entwicklung des Tourismus „insbesondere in Hinblick auf Großhotels“ gemeinsam besprechen und planen.

Die gemeindeübergreifende Planung und Zusammenarbeit soll sich nach Geislers Vorstellung aber nicht auf den Tourismus beschränken: „Auch leistbares Wohnen, soziale Infrastruktur wie Kindergärten oder Pflegeheime, die Entwicklung von Gewerbeflächen oder die Versorgung mit Lebensmitteln und Gütern des täglichen Bedarfs sollen sowohl auf lokaler als auch auf regionaler Ebene geplant und abgestimmt werden.“

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7 Postings

unholdenbank
vor 9 Monaten

Da suchte und fand der LR Geisler den willfährigen Nachfolger für die bankrotte GemNova. Diesen Versorgungs- und Mitbestimmungsapparat kann man sich nicht so ohne weiteres entgehen lassen. In 10/15 Jahren ist das der nächste Problemfall. Er lächelt ja schon so siegessicher über dem Tiroler Landl.

 
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wolfgangwien
vor 9 Monaten

Eine typische Feigenblattaktion!

Wenn die Planungsverbände nicht gleichzeitig mit der übergeordneten, gesetzlichen Raumordnungskompetenz ausgestattet werden, wird die Kirchturmpolitik der Gemeinden gleich weitergehen wie bisher. In den Planungsverbänden werden dann nur schöne Studien erstellt, die dann in den Schubladen liegen und manchmal sogar für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sein werden.

Übrigens: 2 Millionen pro Jahr oder 2 Millionen in 5 Jahren?

 
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Chronos
vor 9 Monaten

Ah, jetzt wird alles besser! "… echte Steuerungsgremien für die regionale Entwicklung …"

Ich verstehe LR Geisler so, dass die Landes-Regierungsmitglieder (natürlich, er selbst!) seit Jahrzehnten, die ÖVP allg. (-nur diese Partei hat in Tirol das Sagen!) und ÖVP-geführten Planungsverbände bisher alles – nochmals: ALLES – verschlafen haben. Was sollte man bisher vom "Schattendasein" sonst verstehen?

Toll, der hat was, der hemdsärmelige Geisler`iche Luder-Sager! Ja gut, werden sich wieder viele in Osttirol denken, bei dieser medialen Präsentation und politischen Superleistung – wähl´ma wiedo! Alles wieder geritzt für die nächsten Wahlen…

 
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    Senf
    vor 9 Monaten

    Ein Planungsverband soll sich in Arbeitsfeldern abstimmen, wo gemeindeübergreifende Lösungen notwendig sind und weil das nunmal fast alle anliegen betrifft, wäre die Zusammenlegung einiger Gemeinden zielführender. Besonders im Bereich des Lienzer Talbodens. Damit würde in vielen Bereichen das sinnlose Buhlen um Ansiedlungen und auch die unkoordinierte Raumorndung mit dem sinnlosen Bodenverbrauch weitgehend vermieden. Wie würde Lienz und ihre angrenzende Region heute ausschauen, wenn es eine koordinierte Vorgehensweise gegeben hätte. So hat halt jeder BM gefuhrwerkt, wie er meinte, das Resultat ist bekannt. Da ändern noch so viele Steuerungsgruppen kaum was, am wenigsten die politisch motivierten. Vielleicht hilft ein fachspezifisches, restrektives Gremium, dem man überörrliche Raumordnung für die nächsten Jahrzehnte anvertrauen könnte. Die Zeit drängt!

     
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      Chronos
      vor 9 Monaten

      Top, senf! Ich bin völlig deiner Meinung und würde einen Schritt weitergehen. Drei Verwaltungsbereiche (3 Gemeinden - Oberland, Iseltal u. Talboden) mit jeweiligen Ortsaußenstellen wären viel effizienter. Aber politisch niemals durchführbar. Und die Bürgermeister wären dann halt "nur" Ortsvorsteher mit gleicher Besoldung (- oje, viele schwarze Bgm weniger!). Natürlich würde (erst) dann auch die überörtliche Raumordnung besser funktionieren.

       
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Senf
vor 9 Monaten

das eierlegen geht weiter, nun sollen neben touristischen massnahmen auch leistbares wohnen, soziale einrichtungen, gewerbeflächen und dgl. in den planungsräumen abgestimmt werden. wofür gab es denn diese übergreifende organisationen sonst?

für den planungsraum 36 lienzer umlandgemeinden hat man angeblich bereits schubladenkonzepte erarbeitet und das per pressebericht kundgetan, für die der övp bezirksobmann zeichnet. die zeit ist seitdem fortgeschritten, passiert ist?

nichts! schade,

denn es gäbe fähige leute mit fachlichem wissen, überblick und visionen. die sind in der regel parteilos, also freidenkend und ... deshalb nicht überall gewünscht ...

es fällt auf, dass das wichtigste thema verkehr nicht erwähnt ist. vielleicht im wissen, dass mittelfristig durch die autobahnsanierung einiges auch auf die umlandgemeinden des talbodens zukommen wird.

jaja, längsr fällig wär auch eine fahrradkoordinatorstelle, die mit etwas durchsetzungsvermögen und neuen ideen ein radwegenetz zustande bringen sollte, das teils auch für einspurige kleinmotorräder, scooter und dgl. tauglich wäre. mit der generation der e-bikes wurde ja die stvo ohnehin schon strapaziert, ein bisschen erziehung und rücksicht reicht.

viele der urlaubshungrigen osttiroler erleben derartige und funktionierende verhältnisse ja eh in ihren geliebten strandstädten am mm. fussgeher und radfahrer feniessen den vorrang! aber warum sollen solche modelle bei uns nicht gelingen? man muss halt auch den osttirolerkomplex ablegen, nur mit hunderten PS zwei tonnen unterm arsch und dem övp-broscherl jemand zu sein.

so einfach wärs.

;-)

 
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F_Z
vor 9 Monaten

sch... auf Großhotels. Ich würde da viele eher Fachleute für die Gründung und die Organisation von EEGs (erneuerbare Energiegemeinschaften) hinschicken. Wenn sich in dem Bereich Gemeinden koordinieren, profitieren die Bürger und die Gemeinden. Und das Klima auch.

Zudem würde die Wertschöpfung in der Region bleiben. Und da es dann um kleinere, regionale Projekte geht, bei denen jeder mitmachen kann, würde auch die Akzeptanz stiegen. Ich denke da an Fotovoltaik auf öffentlichen Gebäuden, und auch auf großen Dachflächen von z.B. Bauernhöfen. Aber auch Freiflächen-Fotovoltaik und Windräder dürfen kein Tabu sein. Und auch Biogasanlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung oder Batteriespeicher wären denkbar....

 
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