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Zigtausende Zuseher:innen sahen bei Kaiserwetter eine begeisternde Extrem-Stafette rund um die Dolomitenstadt. Foto: Expa/Huter

Zigtausende Zuseher:innen sahen bei Kaiserwetter eine begeisternde Extrem-Stafette rund um die Dolomitenstadt. Foto: Expa/Huter

Favoritensieg und starke Frauen beim Dolomitenmann 2023

Wieder war ein Kolland-Team unbezwingbar. Wieder wurde ELK Zweiter. Das beste Frauenteam landete auf Platz 34.

Dolomitenmann in Lienz – das bedeutete auch 2023 Kaiserwetter und begeisterte Menschenmassen an allen Hotspots der Stafette, die um Punkt 10.00 Uhr mit einem Schuss in die Luft von Werner Grissmann begann und auf den ersten Blick auch sportlich in gewohnten Bahnen verlief.

Vorne drückte im Feld der Startläufer wie üblich die Kolland-Phalanx mit den drei Kenianern Kipngeno, Ombogo und Njeri in Richtung Kühbodentörl aufs Tempo. Favorit Patrick Kipngeno wiederholte seinen Vorjahressieg, diesmal in einer Zeit von 1:22:18, vor Landsmann Philemon Ombogo-Kiriago und dem italienischen Ultra-Spezialisten Henri Aymonod vom Team ELK.

Dieses Top-Trio schickte mit Chrigel Maurer, Martin Stofner und Aaron Durogati auch drei fliegende Favoriten in den Himmel. Speziell der Schweizer Maurer ist ja in den Lüften über Lienz eine Klasse für sich. Der Seriensieger der letzten Jahre bestätigte seine Favoritenrolle auch heuer und landete als Erster im Dolomitenstadion. Rund eine Minute nach ihm setzte Durogati – mit Bestzeit – zum Touchdown an.

Platz 19 mit einer großartigen Zeit von 1:37:18 – Andrea Mayr mischte beim Lauf zum Kühbodentörl tatsächlich unter den Besten mit! Foto: RB Dolomitenmann/Facebook

In der Zwischenzeit brandete auf dem Kühbodentörl mehrmals Sonderapplaus auf, zunächst für den besten Osttiroler Matthias Klocker auf Platz 10 und dann – und das war neu – für die schnellste Frau im Feld, Andrea Mayr, die mit einer unglaublichen Leistung in 1:37:18 auf Platz 19 lief und an Paragleiterin Lisa Fässler übergab, die sich als erste Dolomitenfrau in die Lüfte erhob. Sie landete auf Platz 25 im Dolomitenstadion. Dort wartete bereits Dolomitenstadt-Reporter Roman Wagner:

„Gänsehaut pur!“, so kommentiert die erste Dolomitenmann-Paragleiterin Lisa Fässler ihren Anflug auf das Lienzer Stadion. Foto: Dolomitenstadt/Wagner

Und noch ein echter Dolomitenstadt-Held flog uns direkt vor das Mikrophon. Wendelin Ortner, der absolute Dauerbrenner unter den Dolomitenmännern:

Wendelin Ortner hat keinen Dolomitenmann ausgelassen! Und er wird weiter fliegen. Foto: Dolomitenstadt/Wagner

Während für das führende Team bereits Martin Stosek in die Pedale trat, verfolgt von Vorjahressieger Andreas Seewald und Hector Leonardo Paez, hatte sich mit Johanna Hiemer (1:48:51) eine weitere Bergläuferin unter den Top 50 platziert. Ihr Team, die Sport Auer 4 Angels schickte Elisabeth Kofler in den Himmel über Lienz. Sie flog geschwind und übergab auf Platz 35 liegend an Irina Lützlschwab.

Die drei führenden Radsportler lieferten sich an der Spitze eine wahre Schlacht den Hochstein hinauf und wieder hinunter, lange Zeit schien sich keiner aus dem Trio wirklich lösen zu können. ELK-Radler Seewald kämpfte vor den Kolland-Athleten Paez-Leon und Stosek, doch beim Hochsteinkreuz lagen nicht mehr als eineinhalb Minuten zwischen den Führenden. Im Gegensatz zu früheren Jahren, in denen das führende Team oft schon nach dem Berglauf fast uneinholbar vorne lag, schien diesmal alles auf ein nasses Finale in den Lienzer Flüssen hinauszulaufen.

Auf den Plätzen vier und fünf lagen zu diesem Zeitpunkt die Teams von Sport Auer/Tuffbad und Wildauers Haidenhof, jedoch bereits mit einem deutlichen Respektabstand. Lokalmatador Alban Lakata passierte das Hochsteinkreuz als Siebenter, bereits eine Viertelstunde hinter Seewald. Dem kam beim Downhill auch noch seine Ortskenntnis zugute. Verfolger Stosek – für den das Rennen eine Premiere war – verfuhr sich nämlich auf der Moosalm und verlor dadurch vier Minuten auf den Führenden. Aufhorchen ließ zu diesem Zeitpunkt ein Osttiroler: Simon Schupfer trug sich mit der drittbesten Zeit hinter Seewald und Paez-Leon in die Einzelwertung der Mountainbiker ein.

ELK, Kolland Topsport Future oder Kolland Topsport Professional – das war die Frage bei der letzten Übergabe. ELK-Radler Seewald übergab an einen besonderen Kanuten: Gerhard Schmid, der zum 26. Mal ins Wasser der kleinen Drau köpfelte und bereits vier Siege auf seinem Konto stehen hatte. Zwei Minuten hinter Schmid wasserte mit Martin Unterthurner ein Mann, der sich 2021 und 2022 in die Siegerliste eingetragen hatte. Und Kolland Topsport Professional ganz abschreiben konnte man auch nicht, weil Lukas Kubrican ins Paddel griff. Der lief zwischen 2016 und 2020 gleich fünf Mal hintereinander als erster auf dem Lienzer Hauptplatz ein.

Zu diesem Zeitpunkt hatte sich das Feld bereits weit auseinandergeschoben. Schmid, Unterthurner und Kubrican paddelten die Drau hinunter, während die meisten anderen Teams noch mit den Rädern Richtung Hochsteinkreuz schnauften. Darunter auch die führenden Frauen-Teams Kolland Topsport Energy und Sport Auer 4 Angels. Tatsächlich hielt Kolland-Bikerin Lejla Njemcevic Platz 33 bis zur Übergabe an die Kanutin Anna Faber, die als erste Dolomitenfrau den Sprung aus sieben Metern Höhe in die Drau absolvierte. Die Angels von Sport Auer wechselten auf Platz 38 vom Rad ins Kanu.

Für die Insider unter den Zuschauern war zu diesem Zeitpunkt aber längst klar, zwischen den drei Wildwasser-Giganten Schmid, Unterthurner und Kubrican würde es auch heuer zum Showdown kommen. Und so war es auch. Tatsächlich gelang es Unterthurner mit einer fulminanten Leistung, an Schmid vorbei zu ziehen und damit wieder ein Kolland-Team auf Platz 1 zu hieven. ELK holte Platz 2 vor dem Kolland Professional Team. Die Namen der Sieger und damit der Dolomitenmänner 2023: Philemon Obogo, Martin Stofner, Hector Leonardo Paez Leon und Martin Unterthurner.

Die Schlussfanfare gehörte aber in diesem Jahr ganz eindeutig den großartig kämpfenden Frauenteams, die nicht nur alle Skeptiker und Kritiker Lügen straften, sondern eindeutig bewiesen: Es war höchste Zeit, diesen Bewerb für alle zu öffnen, die zu den Härtesten unter der Sonne zählen möchten. Bereits bei der ersten Teilnahme platzierten sich die besten Frauen des Teams Kolland Topsport – Andrea Mayr, Lisa Fässler, Lejla Njemcevic und Anna Faber – auf Platz 34 von 111 teilnehmenden Teams! Das Team Sport Auer 4 Angels mit Johanna Hiemer, Elisabeth Kofler, Irina Lützlschwab und Sophia Schmidt landete auf Platz 38.


Gesamtergebnis Dolomitenmann 2023

Einzelergebnisse Berglauf
Einzelergebnisse Paragleiten
Einzelergebnisse Mountainbike
Einzelergebnisse Kajak

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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2 Postings

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vor 8 Monaten

Was ich dieses Jahr sehr stark vermisst habe, waren die lautstarken, vorlauten Frauen, welche sich im Jahr 22 für die Dolomitenfrau eingesetzt haben...

siehe: https://www.dolomitenstadt.at/2022/09/13/wir-wollen-nicht-beschuetzt-werden/#comments

Meiner Meining nach anscheinend nicht genug Biss gehabt, zu schwach oder doch lieber als Zuschauer mit Prosecco dabei?

& an die Mädls die dabei waren, super gemacht, da können sich die "Vorlauten" so einiges abschauen....

 
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    Enrico Andreas Menozzi
    vor 8 Monaten

    Es gibt ja keine Frauenwertung , wenn ich mich nicht täusche ist auch die Anzahl der Teams begrenzt .

     
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