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Land investiert 170 Millionen in Kinderbetreuung

Bei einem Gespräch mit Osttirols Bürgermeistern erläuterte Landesrätin Cornelia Hagele die Umsetzungspläne.

Im Bezirk Lienz wurde im Sommer ein gemeinde- und betriebsübergreifendes Pilotprojekt für die Ferienbetreuung gestartet. Insgesamt 47 Kinder und Jugendliche zwischen drei und 14 Jahren nahmen daran teil. Aufgrund der zahlreichen Anmeldungen in den Ferien wird die Kinderbetreuung in Tessenberg während des Schuljahres nun als Hort weitergeführt. Die Nachmittagsbetreuung findet von 11.30 bis 18.00 Uhr statt und während der Ferien wird eine Ganztagesbetreuung von 7.00 bis 18.00 Uhr angeboten.

Diese und viele weitere Maßnahmen zur Kinderbildung und -betreuung sollen in den kommenden Jahren in ganz Tirol weiter ausgebaut werden. Als öffentliche Erhalter sind die Gemeinden angehalten, ein ganztägiges und ganzjähriges Angebot an Betreuungsplätzen zu gewährleisten, damit eine Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Bildungsmöglichkeiten für alle Eltern gegeben ist. Dies kann auch im Rahmen von Gemeindekooperationen oder in Kooperation mit privaten Erhaltern - wie im Osttiroler Pustertal - erfolgen.

Dabei werden die Gemeinden vonseiten des Landes künftig mit insgesamt rund 170 Millionen Euro an Förderungen unterstützt. Weitere 50 Millionen Euro werden ausgeschüttet, um das Recht auf Betreuung für Kinder ab zwei Jahren bis 2026 in Tirol umzusetzen. Dazu lud vor kurzem Bildungslandesrätin Cornelia Hagele alle Bürgermeister:innen des Bezirks Lienz zum Austausch ein.

Ein Maßnahmenplan für die Gemeinden wird in Bürgermeister:innenkonferenzen vorgestellt. Foto: Land Tirol

Der zehn-Punkte-Maßnahmenplan des Landes zur Umsetzung des Rechts auf Vermittlung eines Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsplatzes wurde mit den Gemeindenvertreter:innen im Detail besprochen. Wesentlich sind die geplanten Koordinierungsstellen, die das Bindeglied zwischen Eltern und Gemeinden darstellen. Sie sollen in den jeweiligen Planungsverbänden angesiedelt und in einer ersten Pilotphase im Betreuungsjahr 2024/25 getestet werden. Mithilfe einer digitalen Anmeldeplattform sollen zudem Bedarfsermittlung sowie die Vergabe der Plätze in den Gemeinden erleichtert werden.

„Um künftig eine ganztägige und ganzjährige Kinderbetreuung in ganz Tirol zu gewährleisten, ist die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden enorm wichtig. Mit gemeinde- und betriebsübergreifenden Kooperationen wie hier in Osttirol soll der Bedarf für eine ganztägige und ganzjährige Kinderbildung und Kinderbetreuung in den Bezirken bestmöglich abgedeckt werden. Dabei wollen wir die Gemeinden bei der Umsetzung solcher Initiativen noch stärker unterstützen“, so die Landesrätin.

Das gemeinde- und betriebsübergreifende Betreuungsprojekt in Osttirol wurde im Rahmen des LEADER-Projektes „Gleichstellungskoordination Osttirol“ vom Regionsmanagement Osttirol (RMO) in Zusammenarbeit mit fünf Unternehmen, vier Gemeinden und dem Osttiroler Kinderbetreuungs-Zentrum (OK-Zentrum) initiiert. Teil des Projektes waren die Unternehmen Euroclima, E.G.O. Austria Elektrogeräte, HELLA, Loacker und Nordpan sowie die Gemeinden Abfaltersbach, Heinfels, Sillian und Strassen.

„Vom Recht auf einen Kinderbetreuungsplatz profitieren die Gemeinden, der Bezirk und die gesamte Bevölkerung.“

Bürgermeistern Elisabeth Blanik

Im Betreuungsjahr 2022/23 betreuten rund 262 Elementarpädagog:innen und Assistenzkräfte in Osttirol insgesamt über 2.170 Kinder unter 15 Jahren. Aufgeteilt auf die verschiedenen Einrichtungsbereiche gibt es im Bezirk Lienz 45 Kindergärten, 12 Kinderkrippen, einen Hort, 16 Tageseltern für eine Tagesbetreuung sowie 12 Ganztagsschulen und eine Kinderspielgruppe. Neben den 46 öffentlichen Einrichtungen der Gemeinden stehen zudem 12 privat geführte Einrichtungen sowie ein Betriebskindergarten zur Verfügung.

„Vom Recht auf die Vermittlung eines Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsplatzes profitieren die Gemeinden, der Bezirk und die gesamte Bevölkerung. Eine qualitätsvolle, ganztägige und ganzjährige Bildung und Betreuung unserer Kinder ist ein wesentlicher Bestandteil, um vor allem junge Familien in einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu unterstützen und ein echter Standortvorteil für die Gemeinden. Zudem sind eine gute, umfassende Bildung und Betreuung für alle Kinder die beste Voraussetzung für echte Chancengleichheit“, so Landtagsvizepräsidentin und Bürgermeisterin von Lienz, Elisabeth Blanik.

Einer der ersten Schritte des Maßnahmenplans ist die Kampagne „Wir sind elementar“. Seit Anfang Oktober sollen durch sie in den kommenden Wochen und Monaten Personen für die Elementarpädagogik begeistert sowie bestehendes Personal gehalten und wertgeschätzt werden. 

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