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Inflation: Banken gewinnen, Beschäftigte verlieren

Geldinstitute und Energiekonzerne lukrieren Milliarden, während Kaufkraft der Bevölkerung sinkt.

Die massive Teuerung der letzten beiden Jahre produzierte große Gewinner und starke Verlierer. Energieversorger und Banken haben 2022 und 2023 ein gutes Geschäft gemacht. Ihre Gewinne stiegen deutlich stärker als die Preise im Allgemeinen. Im Gegenzug sank die Kaufkraft von Arbeitnehmer:innen und Pensionist:innen. Das zeigt eine Analyse des Momentum Instituts.

Beschäftigte und Pensionist:innen haben von Anfang 2022 bis Ende 2023 10,4 Milliarden an Kaufkraft verloren. „Der Grund ist, dass die Unternehmen die Preise wesentlich schneller erhöht haben als die Löhne nachziehen konnten. Auch Pensionen holen lediglich mit bis zu eineinhalb Jahren Verzug zu den vergangenen Preiserhöhungen auf. In der Zwischenzeit entstehen hohe Kaufkraftverluste“, erläutert Leonard Jüngling, Ökonom am Momentum Institut. Pro Arbeitnehmer:in bedeutet das einen Verlust von 1.406 Euro, pro Pensionist:in 1.768 Euro.

Diesem enormen Einbruch der Einkommen von Beschäftigten und Menschen in Pension stehen überdurchschnittliche Übergewinne gegenüber. Energieversorger und Banken sind zwei große Gewinner der Inflation. Sie haben 2022 und 2023 im Vergleich zum Durchschnitt der vier Jahre davor (2018-2021) um 7,8 Milliarden Euro mehr an Kaufkraft ihrer Gewinne nach Steuern eingefahren. Die Kaufkraft der zusätzlichen Gewinne (Übergewinne) errechnet sich als Übergewinne abzüglich der allgemeinen Teuerung.

Den Kaufkraftverlust von Arbeitnehmer:innen und Pensionist:innen hat der Fiskalrat berechnet. Für die Berechnung der Übergewinne der Energieversorger hat das Momentum Institut die Bilanzen der Energieversorger (OMV, Verbund und die neun Landesenergieunternehmen) herangezogen. Für die Landesenergieunternehmen gibt es für 2023 noch keine Daten, da sie erst im Laufe 2024 veröffentlicht werden. Die Übergewinne werden damit leicht unterschätzt.

Zur Berechnung der Banken-Übergewinne wurden alle Banken laut Österreichischer Nationalbank verwendet. Für den Wert 2023 ist nur das erste Halbjahr 2023 abgebildet, weil für das zweite Halbjahr die Daten noch nicht veröffentlicht wurden. Auch die Banken-Übergewinne werden für 2023 somit noch massiv unterschätzt. Zwecks Vergleichbarkeit werden die Übergewinne der Banken wie auch der Energieversorger um die gestiegenen Preise bereinigt, um die Kaufkraft der Gewinne zu erhalten – so wie in der Berechnung des Fiskalrats zur Kaufkraft für Löhne und Pensionen.

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2 Postings

wolf_C
vor 3 Monaten

Da stand doch vor kurzem: „Der Bezirk Lienz ist gut durch die Krisen gekommen.“ - super Wirtschaft, kann man da nur sagen

 
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    arth
    vor 3 Monaten

    Der Bank Austria geht es scheinbar nicht sehr gut da sie ein paar hundert Mitarbeiter entlassen muss. Das millionen € bonis an die fast mittellosen Managern ausbezahlt werden können ist zumindest beruhigend. Wenns dann gar nicht mehr geht sind wir Steuerzahler ja auch noch da. Weiter so!

     
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