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Robert Mayer im Podcaststudio. Foto: Dolomitenstadt/Pirkner

Robert Mayer im Podcaststudio. Foto: Dolomitenstadt/Pirkner

Robert Mayer: „Es geht um den Dialog und den Blickwinkel.“

Der Ex-Weltklasse-Parasportler erzählt von seiner erstaunlichen Karriere und der Initiative „Auf den zweiten Blick“. 

Obwohl Robert Mayer seine aktive Karriere im Parasport schon vor über zehn Jahren beendete, ist diese doch immer noch vielen in Erinnerung, denn er lief als Leichtathlet Weltrekord- und Weltmeister-Zeiten auf verschiedenen Distanzen und holte sich bei der WM 2009 in Indien Bronze bei den 100- und 200-Meter Sprints sowie den Weltmeistertitel über 400m. Vor allem denkt man aber bei dem Namen Robert Mayer an seine Teilnahme an den Paralympics in London 2012, wo er damals gegen den „schnellsten Mann auf keinen Beinen“, Oscar Pistorius, antrat, der als zweifach unterschenkelamputierter „Blade Runner“ im Wettkampf natürlich klar im Vorteil war. 

Für Robert Mayer waren diese unfairen Wettkampfklassen im Paraspitzensport auch einer der Gründe, warum er kurz darauf als 32-Jähriger sein Rücktritt erklärte. Ein weiterer war für ihn und seine Frau Anna, die er als Athletin bei den Paralympics 2004 in Athen kennengelernt hatte und die ebenfalls mehrfache Paralympics-Medaillengewinnerin ist, allerdings auch die Geburt ihres zweiten Sohnes. Für ihn ist Robert Mayer übrigens nun wieder als Trainer zu dem Sport zurückgekehrt, in dem er kurz vor seinem Unfall 1998 auf dem Sprung in eine andere Profi-Karriere war. Er galt nämlich damals als eine der größten österreichischen Nachwuchshoffnungen im Fußball und hatte bereits Einladungen zu Trainingseinheiten beim AC Parma erhalten. 

Somit schließt sich im gewissen Sinne ein Kreis für Robert Mayer, der sein Leben durch einen anderen Kreis, einen Stromkreis und 17 000 Volt, die bei einem Unfall im Alter von 18 Jahren durch seinen Körper schossen, zwar völlig verändert, aber nie aus der Bahn geworfen sah. Er ging nämlich von Anfang an sehr offen, positiv und bestärkend mit seiner neuen Lebenssituation und Behinderung um. So engagierte er sich zum Beispiel ab 2014 auch im Behindertenbeirat der Stadt Lienz, wo er sich besonders als Vertreter für die Anliegen von Kindern und jungen Menschen mit Behinderung sah. 

Es verwundert also nicht, dass Robert Mayer nun auch einer der Protagonisten in dem von der Osttirolerin Chrissi Obwexer initiierten und dem Fotografen Thomas Griesbeck, alias Jackscorner, umgesetzten Inklusions- und Fotokunstprojekt „Auf den zweiten Blick“ ist, welches nun am 28. Februar um 19:00 Uhr im Kultursaal Debant vorgestellt wird.

Mit Chrissi und Jack haben wir uns bereits in einem Podcast gleich am Anfang dieses außergewöhnlichen Projektes unterhalten. Nun, nachdem es nach sehr erfolgreichen und von Hunderten von Menschen besuchten Vorstellungen in Kitzbühel, Innsbruck und Miesbach in Bayern nach Osttirol kommt, haben wir uns auch mit Robert Mayer unterhalten und dabei nicht nur mehr über ihn, sondern auch über seinen persönlichen Zugang zu diesem Projekt erfahren. Mehr Informationen zum Projekt gibt es auf der Projekt-Website und auf Instagram.


Der Dolomitenstadt Podcast ist ein akustisches Magazin, das die Redaktion von dolomitenstadt.at in Lienz zusammenstellt. Das Themenspektrum ist breit und beschränkt sich nicht nur auf die Region. Wir stellen spannende Projekte vor, widmen uns den Künsten und der Kunst des Lebens, schauen in Kochtöpfe und über den Tellerrand, greifen heiße Eisen an und diskutieren die Themen unserer Zeit mit Menschen, die etwas zu sagen haben. Zu finden auch auf Spotify, bei Apple Podcasts und Google Podcasts.

Silvia Ebner ist eine Erzählerin mit Leib und Seele. Ihr erstes Buch „Vom Sterben. Und Leben“ erschien im Sommer 2018 im Dolomitenstadt-Verlag und wurde gleich zum Bestseller. Die Sprachlehrerin arbeitet auch als Journalistin, Theaterautorin und Podcasterin.

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