Seit dem ersten Arbeitsgespräch zwischen Vertretern von Kärnten und Friaul im Jänner in Tolmezzo wurden nur wenige gesicherte Informationen zur weiteren Vorgehensweise am Plöckenpass an die Kärntner Landesregierung übermittelt. Daher hat Landesrat Martin Gruber gestern, am späten Nachmittag, zu einem zweiten Plöckenpass-Treffen geladen, diesmal nach Kötschach-Mauthen.
Die in Friaul für Infrastruktur zuständige Landesrätin Cristina Amirante stellte dabei mit italienischen Fachbeamten den aktuellen Stand sowie den Zeitplan des Sanierungsprojekts vor. „Dieses Treffen war sehr wichtig, um endlich klare Informationen zu erhalten und diese auch an die betroffene Region auf Kärntner Seite weitergeben zu können. Denn die Schadstelle befindet sich auf italienischem Boden, wir können die Sanierung von Kärntner Seite nicht beeinflussen, sehr wohl aber mit Nachdruck an die Dringlichkeit erinnern“, so Gruber.

Der Fahrplan auf italienischer Seite sieht vor, dass die Genehmigungsverfahren für die Sanierung der Bestandsstrecke im April abgeschlossen werden. Nach Unterzeichnung der Finanzierungsvereinbarung zwischen Friaul und dem Straßenerhalter ANAS wird im Mai mit der Umsetzung begonnen. Die Arbeiten gliedern sich in zwei Phasen: Felssprengungen und Hangsicherungsarbeiten sowie die Sanierung der bestehenden Fahrbahn.
„Landesrätin Amirante hat zugesichert, dass die Strecke mit Ende 2024 wieder geöffnet werden kann, was ein wichtiges Signal auch an die Gailtaler Wirtschaft ist“, so Gruber. In den Zeitplan wurden laut Auskunft der Vertreter Friauls auch eventuelle witterungsbedingte Unterbrechungen einkalkuliert, sodass der Termin „mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit“ eingehalten werden könne.
„Die Sicherheit hat Priorität. Daher müssen wir diese Entscheidung Friauls akzeptieren.“
Landesrat Martin Gruber
Für die schnelle Errichtung einer Notstraße, über welche der Verkehr während der Bauarbeiten hätte geführt werden können, gibt es von Friaul kein grünes Licht, solange die Felssicherungsarbeiten nicht abgeschlossen sind. Die Sicherheitsbedenken seien zu groß, da aktuelle Steinschlagbereiche gequert werden müssten, um überhaupt einen Zugang zur möglichen Notstrecke zu schaffen.
„Die Sicherheit hat Priorität. Daher müssen wir diese Entscheidung Friauls akzeptieren. Positiv ist jedoch, dass die Errichtung einer solchen alternativen Trasse nicht gänzlich vom Tisch ist“, betont Gruber. Friaul habe in Aussicht gestellt, eine solche Behelfsstrecke zu einem späteren Zeitpunkt umsetzen zu können, um bei eventuellen weiteren Behinderungen auf der SS52 eine Alternative zu haben.
Beschlossen wurde gestern zwischen Gruber und Amirante auch die Einrichtung einer bilateralen Arbeitsgruppe zwischen Kärnten und Friaul, um gemeinsam langfristige Lösungen für eine sichere Straßenverbindung zwischen den beiden Regionen zu prüfen. Man wolle damit den Informationsfluss verbessern und „ohne Denkverbote alle Möglichkeiten für eine nachhaltige Absicherung der Plöckenpass-Strecke erarbeiten.“ Das erste Treffen der Arbeitsgruppe soll die Präsentation der technischen Details zum Sanierungsprojekt der ANAS zum Inhalt haben.
2 Postings
Das wäre eine super Idee
Da wäre ja ausreichend Zeit die Rumpelpiste auf Kärntner Seite zu sanieren
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