Ihr Dolo Plus Vorteil:
Diesen Artikel jetzt anhören

Wackeln Standorte von MPreis außerhalb Tirols?

Tiroler Familienunternehmen schrieb 2022 und 2023 rote Zahlen. Kolportierter Verkauf an Rewe kein Thema.

Der Tiroler Lebensmittelhändler MPreis mit Sitz in Völs will Filialen außerhalb seines „Kerngebiets“ im Bundesland auf den Prüfstand stellen. Man wolle „Ost-Standorte“ bzw. „weiter entfernte Filialen“ einer Überprüfung unterziehen, kündigte die Verantwortlichen am Montag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck an. „Auch aus logistischen Gründen“ könnten sich diese als zu wenig konkurrenzfähig erweisen, hieß es.

Welche konkreten Filialen und wie viele betroffen sein könnten, wollte man auf Nachfrage nicht sagen. Noch sei nämlich „nichts endgültig entschieden“ und „genaue Evaluierungen“ stünden noch aus. MPreis ist derzeit am stärksten in Tirol, aber auch in den westlichen Nachbarbundesländern Vorarlberg und Salzburg vertreten. Bedeutend weniger Filialen betreibt man in Kärnten und Oberösterreich. Auch in Südtirol ist die Kette vertreten.

„Klar ist, dass sich unsere Branche und auch unser Unternehmen im Umbruch befinden“, erklärte Geschäftsführerin Martina Dutzler, bei MPreis zuständig für Finanzen, Human Resources und Infrastruktur. Man müsse anerkennen, dass sich das „Umfeld enorm geändert“ hat, betonte die Managerin. Zudem wolle das Unternehmen heuer - im Gegensatz zu 2022 und 2023 - „wieder schwarze Zahlen schreiben“.

MPreis habe es sich zum Ziel gesetzt, die „Nummer eins im Alpenraum“ zu werden, erklärte Dutzler. In diesem Zusammenhang gelte es, Krisen bestmöglich zu meistern. Die Corona-Pandemie, die Teuerung oder hohe Energiekosten hätten auch das Unternehmen getroffen und vor große Herausforderungen gestellt, wurde eingeräumt.

MPreis feiert 50-Jahre-Jubiläum, kämpft aber auch mit wirtschaftlichen Problemen. Im Bild das Führungstrio des Familienkonzerns (von links): David Moelk, Martina Dutzler und Ingo Panknin. Foto: MPreis

Pläne um, all das zu schaffen - abseits von möglichen Filialschließungen - habe man zur Genüge, erklärte Geschäftsführer-Kollege David Mölk, verantwortlich für Vertrieb, Ladenbau und Expansion. Vor allem im Bereich der Digitalisierung wolle man einen „Transformationsprozess“ anstoßen, was sich sowohl im Bereich des Online-Shops als auch bei den Märkten vor Ort niederschlagen werde. Eines sei aber bei allen anstehenden Veränderungen unumstößlich: „Filialen in Tirol werden dabei definitiv nicht geschlossen.“

Das betonte auch Ingo Panknin, in dessen Verantwortungsbereich etwa Lebensmittelherstellung, Marketing und Digitalisierung im Unternehmen fällt. „Wir bleiben auf alle Fälle ein Familienunternehmen, das in der Region fest verwurzelt ist.“ Der nunmehrige Transformationsprozess werde „alte Werte“ also nicht in Frage stellen, sondern womöglich nur besser kommunizieren und „entstauben“. „Wir sind Tirol und wir gehören da auch her“, führte er aus. Das heiße: „Wir tragen regionale Verantwortung, stärken auch kleinbäuerliche Strukturen und tragen damit zu einem geringen Carbon-Foodprint bei“, strich Panknin heraus.

Ein Weiteres werde bei all den Überlegungen und Veränderungen nicht passieren, betonten die Verantwortlichen unisono. „Wir werden das Unternehmen nicht, wie Gerüchte zum Teil besagen, an einen Lebensmittelkonzern verkaufen“, hielt Mölk fest. Es sei zwar zutreffend, dass Energiekosten und Inflation dem Unternehmen „einzelne Schläge versetzt hätten“, dennoch sei man „mittlerweile wieder auf einem guten Weg“. Dem pflichtete Panknin bei: „Wir sind zuversichtlich, den multinationalen Konzernen Paroli bieten zu können.“

Anlass der Pressekonferenz im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum war das 50-jährige Bestehen des Unternehmens. MPreis ist derzeit an 281 Standorten in Österreich vertreten und beschäftigt rund 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. 2023 erwirtschaftete das Familienunternehmen einen Jahresumsatz von über 1 Mrd. Euro.

Das könnte Sie auch interessieren

MPreis knackt heuer die Umsatzmilliarde

Trotz energiesparender Produktion stiegen die Energiekosten der Kette um 16 Mio. Euro. Rabatte für Mitarbeitende. 

Ein Posting

observador
vor 3 Wochen

MPREIS hat es sich einfach mit viel zu vielen Lieferanten und Partnern verscherzt. Darüber hinaus ist das ursprüngliche Alleinstellungsmerkmal (schöne Filialen) längst keines mehr, da Spar und Rewe (vor allem Billa) mittlerweile die moderneren und schöneren Läden bietet. Die Großen machen MPREIS auch preislich platt und von den teilweise unsinnigen 1+1 gratis Aktionen lässt sich auch niemand mehr blenden. Im Übrigen ist MPREIS schon seit einiger Zeit auf dem Rückzug, auch im Kerngebiet Tirol. Da wurden bereits Filialen geschlossen und Liegenschaften verkauft um irgendwie den Kopf über Wasser zu halten. Und die, die nicht geschlossen wurden laufen als T&G weiter, wo massiv Kosten eingespart werden (kleineres Sortiment, weniger Personal). Generell geben einige Standorte ein trauriges Bild ab und mir tun die Mitarbeiterinnen leid, da es oft so scheint als müsste eine Mitarbeiterin alleine Kasse, Feinkost und Regalbetreuung machen. Zumindest passiert es mir nicht selten, dass ich mutterseelenallein an der Kasse stehe und einige Zeit warten muss, bis die Zuständige von einer Ecke des Ladens in die andere spaziert.

 
2
8
Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
Ein Posting verfassen

Sie müssen angemeldet sein, um ein Posting zu verfassen.
Anmelden oder Registrieren