Markus Sint ist bekannt für seine detaillierten Landtagsanfragen und seine Hartnäckigkeit bei der Verfolgung von strittigen Dauerthemen, die sich über Jahre hinziehen. Der Klubobmann der Liste Fritz will es auch bei der Landtagssitzung in dieser Woche wieder genau wissen. Beachtliche 65 Fragen umfasst der Katalog, den Landesrat Geisler unter dem Titel „Gradonna Mountain Resort der Schultz-Gruppe in Kals: Wird die widmungsgemäße Höchstgrenze von maximal 490 Betten eingehalten?“ vorgelegt bekommt.
Was ist behördlich genehmigt? Was kam genau bei der jüngsten Prüfung heraus und warum wurde diese Prüfung in einem geschlossenen Haus ohne Gäste durchgeführt? Wie wurde nachgewiesen, dass Chalets von Mitarbeitern und nicht von Gästen bewohnt wurden? All das wird minutiös hinterfragt. Selbst die Bewerbung des Resorts kommt dem Liste Fritz-Mandatar spanisch vor. „Bis März 2024 bewarb das Resort auf seiner Homepage den Großteil der Chalets noch damit, dass diese jeweils mit bis zu acht Personen belegt werden können. Seit April ist dort nur mehr von einer Maximalbelegung mit sechs Personen die Rede. Wie ist das zu erklären?“
Doch damit nicht genug, auch eine weitere „Schultz-Causa“ lässt Markus Sint nicht auf sich beruhen. Einmal mehr steht der Abtretungspreis für einen 25 Prozent-Anteil an den Kalser Bergbahnen zur Debatte, den die Schultz-Gruppe an die Osttiroler Investment GmbH zahlen müsste und über dessen Höhe offenbar keine Einigung erzielt wurde. Es geht um immerhin 5.680.391 Euro, die diese Anteile aus der Sicht der OIG wert sind, was Schultz völlig anders sieht.
Seit zwei Jahren prozessieren OIG und Schultz-Konzern nun schon vor Gericht, seit sechs Jahren streiten beide über den Abtretungspreis. „Je länger sie streiten, umso mehr bestätigt sich mein Verdacht, dass die 25,1% Beteiligung der OIG an den Kalser Bergbahnen in der Höhe von 6 Millionen Euro im Jahr 2008 in Wahrheit nichts anderes als eine verdeckte Subvention der Landes-ÖVP war, um dem Schultz-Konzern den Einstieg in Kals schmackhaft zu machen“, mutmaßt Sint.
Der damalige ÖVP-Landeshauptmann Günther Platter habe das Schultz-Imperium wohl mit Steuergeld gelockt. Sint: „Aber eine Rückzahlung war offenbar nie vorgesehen. Warum sonst lässt der Vertrag so viel offen, warum sonst weigert sich der Schultz-Konzern einen angemessenen Abtretungspreis zu bezahlen und warum sonst muss die OIG den Schultz-Konzern sogar klagen?“
Die Liste fordert deshalb volle Aufklärung und die Offenlegung des Notariatsaktes. Sint ist auch schleierhaft, warum der Streit jetzt schon mehr als sechs Jahre andauert obwohl im Vertrag zwischen der OIG und dem Schultz-Konzern ein Ausstieg laut Landesregierung „bis ins Detail geregelt“ war. „Sogar ein Schiedsgutachten zum Abtretungspreis musste eingeholt werden. Mit dem Ergebnis, dass sich der Schultz-Konzern geweigert hat, den dort festgesetzten Preis von 5,7 Millionen Euro zu bezahlen!“
12 Postings
In Kals pfeifen es die Spatzen von den Dächern, es sollen weit mehr als 600 Betten sein.Aber niemand von den dafür "zuständigen" in Gemeinde und Gewerbebehörde weiß das?
Dann können die Kalser Spatzen aber sehr gut zählen ....! Ob sie da wohl nicht einen Gast mehrmals gezählt haben? Kann man von oben ja leicht verwechseln :-)
haben sie - die spatzen - jetzt betten, oder gäste gezählt? da gäbe es ja krasse unterschiede, sogar in der nacht oder am morgen oder am wochenende ;-)))
Interessant wie man hier bei einigen Kommentaren merkt, dass die ÖVP von nicht wenigen ihrer Anhänger verteidigt wird, egal was passiert.
Mit dem ewigen Herumhacken auf der Schulzfamilie wird man keine Wähler gewinnen. Im Bezirk Lienz wurde von der andauernd kritisierten Familie touristisch sehr viel geleistet. Schaut euch einfach die Schulzschigebiete im Vergleich zu den Lienzer Bergbahnen an.
Diese Investitionen wurden von der Schultz-Gruppe bestimmt nur aus Gemeinnützigkeit getroffen oder?
@oha: das Verteidigen von Fehlverhalten ist leider eine "österreichische" Krankheit - Gesetze gelten für A L L E
Das ist genau das, was die Liste Fritz (und besonders Herr Sint) können: Sich auf andere einschießen .... Und wenn dabei noch ein wenig der Neidkomplex geschürt wird, gegen die "da oben", gegen die Wirtschaft und gegen alles, was sich in ÖVP-Nähe befinden könnte, dann hat die Liste Fritz ihre Ziele erreicht (anscheinend)! War schon beim Listengründer so! Konstruktive Ideen, vielleicht gar Regierungsverantwortung? Fehlmeldung! Zum Thema nur 2 Fragen: Welche Bedeutung hat, ob das Gradonna 489 oder 491 Betten vermietet? Welche Bedeutung hat das Gradonna für die Region Kals-Matrei?
@beobachter, brems dich ein. Opposition hat halt mal auch die Aufgabe, Kritik und Kontrolle zu üben und das braucht es besonders gegen das Überschwappen des Selbstbedienungsladens. Abgesehen, dass ich den Fritz nicht so gerne mochte (ietz miass ma zammhaltn ... sagte er als ein bekennender Oev-peler) bringen seine Getreuen doch einiges aus den Stauden, was einigen anscheinend unbequen erscheint, gell.
Die Toleranzgrenze mit der Bettenanzahl - auch in der Privatzimmervermietung - halte ich so wie beim Tempolimit auf unseren Straßen. 5% drüber, dann aber saftig abstrafen. Regeln sind halt einmal notwendig, aber das weisst du ja eh.
Bei der Messung von Fahrgeschwindigkeiten soll es ja eine technisch bedingte "Messtoleranz" geben. Gilt das beim Zählen von Hotelbetten eigentlich auch?
Fragt sich, wofür eine Grenze festgesetzt wird, wenn diese dann um XY % überschritten werden darf...
Die "Messtoleranz" gilt auch für Sofas mit Bettfunktion oder Notmatratzen am Boden verstreut. Ganz beliebt auch in Privatquatieren für (Stamm) -Gäschte, lieber Thomas. Das ist die Realität!
Gerade der ÖVP muss man in Tirol ganz genau auf die Finger schauen!!
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