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Elisabeth Mayr an Dornauer: „Für mich ist das Maß voll.“

Nicht nur die Innsbrucker SPÖ-Vizebürgermeisterin schießt scharf auf den Benko-Jagdbegleiter.

Tirols Landeshauptmannstellvertreter Georg Dornauer (SPÖ) ist wegen eines Jagdausflugs mit Signa-Gründer René Benko trotz aufrechten Waffenverbots unter Druck geraten. Die „Kronen Zeitung“ (Montags-Ausgabe) hat ein Foto des Tiroler SPÖ-Chefs, der mit einem geschossenen Hirschen posiert, veröffentlicht. Dornauer bestätigte die Teilnahme, einen Rücktritt schloss er aus. Kritik kam aus der Innsbrucker SPÖ, Landeschef Anton Mattle (ÖVP) forderte eine Erklärung.

In einer Stellungnahme sprach Dornauer Montagmittag gegenüber der APA von einer „fürchterlichen Optik“, er könne dadurch hervorgerufene „Irritationen“ nachvollziehen. „Das Bild war nie zur Veröffentlichung bestimmt“, so Dornauer. Er habe jedoch keine Gesetze verletzt und nicht geschossen, versicherte der Landeshauptmannstellvertreter. Dafür würden eidesstattliche Erklärungen und Dokumente vorliegen. Er wollte „nach Jahren wieder Jagdluft schnuppern und habe daher einen befreundeten Hotelier begleitet“. Dieser wiederum sei Jagdkollege von Benko. Die „unglückliche Episode“ habe keinerlei Auswirkungen auf seine politischen Funktionen und er wolle auch „nicht zulassen, dass Tirol zu diesem ohnehin schwierigen Zeitpunkt in eine Regierungskrise schlittert“.

„Das Foto war nie zur Veröffentlichung bestimmt,“ erklärt SPÖ-Landesrat Dornauer zur Publizität seiner Jagdabenteuer und gesteht eine „fürchterliche Optik“ aber kein Fehlverhalten ein. Foto: Expa/Groder

Gegenüber der „Krone“ hatte Dornauer eine Teilnahme zuerst bestritten, später nach Vorlage des entsprechenden Fotos eine solche dann eingeräumt, aber erklärt: „Ich habe nicht geschossen.“ Der Jagdausflug soll sich erst kürzlich in der Steiermark zugetragen haben. Auf dem Foto posiert Dornauer direkt neben der erlegten Beute mit einem Hut samt angestecktem „Beutebruch“ und dem Gründer der insolventen Signa-Gruppe, über dessen Vermögen auch ein Konkursverfahren eröffnet worden war. In Jägerkreisen werde mit dem „Beutebruch“ gemeinhin der Schütze ausgewiesen. „Das mag sein, aber es ist nicht mein Hut“, sagte Dornauer dazu. Er habe sich einen anderen Hut aufgesetzt.

Am Montag waren Gespräche auf SPÖ-Klubebene und in der Landesregierung geplant. Dornauer war zuletzt auch für einen Ministerposten in einer möglichen künftigen Bundesregierung mit SPÖ-Beteiligung gehandelt worden. Ein solcher dürfte sich laut „Krone“ somit zerschlagen haben.

Tirols Landeschef und Koalitionspartner Mattle zitierte Dornauer indes am Nachmittag zu einem „persönlichen Gespräch“ zu sich, hieß es aus dem Büro des Landeshauptmannes gegenüber der APA. Der Landeshauptmannstellvertreter habe dann die „Möglichkeit, sich zu erklären“. Die Tiroler ÖVP wird APA-Informationen zufolge wohl nicht auf einen Rücktritt drängen.

Die Innsbrucker Vizebürgermeisterin Elisabeth Mayr (SPÖ) findet klare Worte zu Dornauers Jägerlatein und ist „nicht sicher, ob er sich noch halten kann.“ Foto: Expa/Groder

Klare Worte kamen zur Causa am Montag aus der Innsbrucker SPÖ. Vizebürgermeisterin Elisabeth Mayr sagte zur „Tiroler Tageszeitung“ (online): „Für mich ist das Maß voll.“ Sie sei „nicht sicher, ob er sich noch halten kann.“ Benko habe die Bevölkerung und Österreich „um so viel betrogen, wo ich mir als Sozialdemokrat klar sein muss, dass ich mit so einer Gesinnung weder lustwandeln, noch auf die Pirsch gehen kann“, verdeutliche Mayr ihre Position. Innsbrucks Stadtparteivorsitzender Benjamin Plach schloss sich Mayr „zu 100 Prozent“ an. Angesichts der beteiligten Personen und der Stellung Dornauers sei der Jagdausflug „inakzeptabel und unverständlich“, sagte er zur APA. Es sei ein „Level erreicht, das nur mehr zum Schaden der Sozialdemokratie ist“, fand er scharfe Worte. Plach und Mayr hatten sich zuletzt als Befürworter von SPÖ-Bundesparteivorsitzendem Andreas Babler hervorgetan. Von SPÖ-Chef Babler gab es zunächst auf Anfrage keine Stellungnahme.

Scharfe Kritik und Rücktrittsaufforderungen an Dornauer hagelte es seitens politischer Mitbewerber bzw. aus der Tiroler Opposition. FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker sah „Benko-Intimus Dornauer rücktrittsreif“. Dessen Verhalten sei „unter keinen Umständen mehr tolerierbar“. Auch Tirols FPÖ-Landesparteiobmann Markus Abwerzger sah das politische Aus Dornauers besiegelt. „Mit aller persönlicher Wertschätzung, aber Schorsch, es ist vorbei“, ließ der Klubchef wissen.

Auch der Tiroler NEOS-Landessprecher Dominik Oberhofer forderte einen sofortigen Rücktritt des Tiroler SPÖ-Chefs. „Dieser Fehltritt bringt das Fass jetzt endgültig zum Überlaufen“, teilte der Nationalratsabgeordnete mit. Dornauer habe das letzte Gespür für Redlichkeit und Anstand verloren. Tirols Grünen-Chef Gebi Mair meinte, Dornauer dürfe sich nicht weiter in „Lügen verstricken“, wie er das in seiner ersten Reaktion getan habe. Er forderte Antworten ein und merkte an: „Die dürfen nicht lauten, dass nur sein Hut bei der Jagd war, aber nicht Georg Dornauer selbst.“ Auch die Tiroler Grünen-Nationalratsabgeordnete Barbara Neßler wähnte einen „klaren Gesetzesbruch“, sollte es sich um eine Jagd bei bestehendem Waffenverbot gehandelt haben, schrieb Neßler im Kurznachrichtendienst X.

Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint zeigte sich „erschüttert“, dass der Landeshauptmannstellvertreter „nichts dabei findet, mit dem Milliardenpleitier Benko auf die Jagd zu gehen.“ Immerhin habe dieser „viele Arbeitnehmer und Unternehmer in finanzielle Nöte oder sogar um die Existenz gebracht“.
Bezüglich möglicher rechtlicher Konsequenzen für Dornauer sei für die Bezirkshauptmannschaft Innsbruck eine etwaige gerichtliche Strafbarkeit nach dem Waffengesetz zu prüfen, hieß es seitens des Landes Tirol. Zuständig sei in diesem Fall jedoch die Staatsanwaltschaft Graz. Man habe aus Medienfragen von der Causa erfahren, sagte deren Sprecher Christian Kroschl am Montag zur APA. Man prüfe nun auf Basis der medialen Berichterstattung, was weiter zu tun wäre. Auch einen Zeitpunkt, an dem der inkriminierte Jagdausflug stattgefunden haben könnte, konnte man nicht nennen.

Im Jahr 2019 war über Dornauer ein Waffenverbot verhängt worden, nachdem er sein Jagdgewehr mit angestecktem Magazin im Auto bei geöffnetem Fenster am Innsbrucker Flughafen liegen gelassen hatte. Security-Mitarbeiter entdeckten die Waffe des damaligen Oppositionspolitikers Dornauers schließlich. Die Bezirkshauptmannschaft erließ ein unbefristetes Waffenverbot, das anschließend vom Landesverwaltungsgericht bestätigt worden war. Damit war auch der Verlust der Tiroler Jagdkarte und der Einzug seiner Waffe verknüpft. Erst kürzlich hatte Dornauer bekundet, einen Antrag auf Aufhebung stellen zu wollen.

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13 Postings

Franz Brugger
vor 4 Wochen

Ein Punkt wird meiner Meinung nach zuwenig erwähnt. Herr Dornauer hat ja zuerst gesagt, er wäre gar nie auf der Jagd gewesen. Erhat also, wie auch BASTI Kurz (nach Aussage von Strolz) mal gesagt hat, kein Problem zu lügen wenn es ihm hilft.

 
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Ist es so
vor 4 Wochen

Weg mit dem Waffenschorschi, kein Vorbild, dieser Herr, für niemanden.... 🤮🤮🤮

 
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spitzeFeder
vor 4 Wochen

Kaufe 1kg Frechheit, mische es mit 200g Dreistigkeit, erhitze das Ganze auf 210° bodenlose Dummheit (immer gut mischen, damit es nicht anbrennt), dann ab in die Öffentlichkeit mit: "Hab nur zugeschaut".

Quo vadis, SPÖ?

 
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    Franz Brugger
    vor 4 Wochen

    Die Frage Quo vadis ist dann berechtigt, wenn Schorschi bleibt

     
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TW-WU
vor 4 Wochen

"Georg Dornauer. Der Sozialdemokrat schreitet im Kampf gegen soziale Ungerechtigkeit persönlich zur Tat, um Nahrung zu erlegen. Doch nicht etwa für sich selbst, sondern für den am Hungertuch nagenden, mittellosen Sozialfall René B... Der René hatte es nie einfach, flüstert Dornauer, als sich der Pleitier außer Hörweite befindet. Er hat als einfacher Hausmeister gearbeitet, war zwischendurch sogar straffällig, und ist jetzt komplett am Boden, ohne Job, ohne Perspektive. Er kann nur überleben, weil seine Familie zum Glück die eine oder andere Privatstiftung hat. Aber der Sozi in mir findet, jeder hat eine zwölfte Chance verdient... "

(c) dietagespresse

 
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Franz Brugger
vor 4 Wochen

Wenn man sich den Vorstand der SPÖ-Tirol anschaut kann man verstehen, warum sich Frai Blanik nicht äussert.

Das ist Sache der Partei, hier tätig zu werden, da braucht es kein zusätzliches Hineinkommentieren. Bin mir sicher, dass Frau Blanik in den internen Diskussionen dann sehr wohl einen Standpunkt vertreten wird.

 
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Senf
vor 4 Wochen

soziales engagement ist eine fundamentale gabe im dasein einiger menschen. ihre eigenschaft ist es, den schwächeren am sozius mitzunehmen, ihm zu helfen.

bei dornauer sehe ich diese eigenschaft nicht, er nutzt diese handlungsweise bis jetzt nur um letztlich sich zu helfen. erbarmungslos!

liebe liesl, richte das dem herrn aus und streich ihn aus der mitgliedschaftstabelle. du kennst da sicher einige, die es ehrlich meinen.

 
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AkOnO
vor 4 Wochen

Das "Forum" bleibt ja ungewöhnlich ruhig! Kann es sein, dass dies vielleicht an der richtigen Farbe liegt, oder weil das ganze gar nicht so schlimm ist? 😉

 
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    Enrico Andreas Menozzi
    vor 4 Wochen

    Keine Sorge, einfach zwei Dolomitenstadt Artikel runter scrollen, und sie bekommen genug Kommentare .

     
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      AkOnO
      vor 4 Wochen

      ohh, stimmt, da geht die post ab. thx.

       
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    rony
    vor 4 Wochen

    Das gleiche habe ich mir auch schon gedacht.

     
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gemeiner Waldkauz
vor einem Monat

Ein komischer Kauz ist das schon. Wer bitte soll dem noch Glauben schenken? Oder gar seiner Partei? Einen solch grünen Zweig trägt immer nur EINER! Geh mit Benko und Gott. Auf nimma wiedersehen!

 
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chiller336
vor einem Monat

und dann wundert man sich über schlechteste wahlergebnisse der roten haha .... ich kenn kindergartenkinder, die lügen besser. und ein babler wird halt - wie üblich - auch nach irgendeiner ausrede, entschuldigung suchen. wie eben alle politiker, die in solche fettnäpfe springen. und das mit anlauf.

 
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