Ein Dolomitenstadt-Beitrag über bereits durchgeführte und noch geplante Hubschrauber-Rundflüge über dem Lienzer Becken löste nicht nur medial sondern nun auch politisch Reaktionen aus. Die Liste Fritz übt Kritik an der aktuellen Situation und fordert eine Änderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen.
„Der Flugplatz Lienz-Nikolsdorf entwickelt sich zum Stützpunkt für Hubschrauberflüge zur Bespassung einiger auf Kosten aller“, kritisieren Klubobmann Markus Sint und der Bezirkssprecher der Liste Fritz, Anton Raggl. Nachdem die Firma Helifly bereits Anfang Mai mit Rundflügen gestartet war, plant Ende Mai auch das niederösterreichische Unternehmen Hubifly kommerzielle Schnupperflüge von Nikolsdorf aus, und zwar zwei Tage lang rund um die Uhr.

Schon nach den ersten kommerziellen Flügen gingen bei den Behörden Beschwerden ein. Lärmbelästigung und eine massive Beeinträchtigung der Lebensqualität stehen im Raum. Die Bezirkshauptmannschaft hat daraufhin Prüfungen zur Einhaltung des Luftfahrtgesetzes, des Tiroler Naturschutzgesetzes sowie der Gewerbeordnung eingeleitet.
„Warum prüft die Bezirkshauptmannschaft erst jetzt, nachdem sich Bürger aufregen und Medien berichten? Anstatt rechtzeitig vorab zu prüfen, hat man die Unternehmen erst einmal machen lassen. So ist das Geschäftsmodell der Huschrauberfirmen zur Belastung für die Menschen geworden“, fragen sich Sint und Raggl. „Lärm macht krank. Das ist längst bewiesen. Es kann doch nicht sein, dass man die Menschen im Lienzer Talboden diesem Fluglärm aussetzt, ohne zuvor die möglichen Auswirkungen zu prüfen.“
„Das Klimaministerium bestätigt unsere Linie. Eine Änderung des Tiroler Naturschutzgesetzes wird dort positiv gesehen. Auch aus luftfahrtrechtlicher Sicht würden keine grundsätzlichen Einwände bestehen.“
Markus Sint, Liste Fritz
Markus Sint verweist auf die generelle Situation in Tirol: „Die Liste Fritz setzt sich seit Jahren für mehr Lärmschutz und für eine Gesetzesänderung ein. Demnach sollen solche Bespassungsflüge und touristische Taxiflüge mit Hubschraubern genehmigungspflichtig sein. Damit bleiben sie grundsätzlich zwar möglich, müssen aber jedes Mal genehmigt werden. Ein absolutes Verbot ist laut Verfassungsdienst des Landes nicht möglich. Unser Einsatz für Lärm- und Gesundheitsschutz der Bürger ist zuerst an ÖVP und Grünen, zuletzt an ÖVP und SPÖ gescheitert“, erklärt der Fritz-Klubobmann, der in einer Bewilligungspflicht für solche Hubschrauberflüge eine praktikable Lösung sieht.
„Das Klimaministerium in Wien bestätigt unsere Linie. Eine Änderung des Tiroler Naturschutzgesetzes wird dort positiv gesehen. Auch aus luftfahrtrechtlicher Sicht würden keine grundsätzlichen Einwände bestehen. Die von der schwarz-roten Landesregierung immer wieder behauptete Kompetenzüberschreitung oder sogar Verfassungswidrigkeit ist bloße Ausrede“, so Sint. „Das Bundesministerium gibt grünes Licht, die Regierungsparteien ÖVP und SPÖ lehnen die Liste Fritz-Lösung für mehr Lärmschutz und für eine Bewilligungspflicht trotzdem ab und lassen damit tausende lärmgeplagte Bürgerinnen und Bürger im Stich.“
Ein Posting
Ich finde diese Hubschrauberflüge für einen kompetten Irrsinn. Freuen wir uns wieder auf zwei knattervolle Tage Ende Mai. Aber vielleicht (oder hoffentlich) gibt's kein gscheites Flugwetter?!?
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