Bevor am Morgen die Sonne aufgeht, sind sie bereits unterwegs: Freiwillige Helferinnen und Helfer, die mit Drohnen und Wärmebildkameras systematisch Felder absuchen. Ihr Ziel: Rehkitze aufspüren, bevor die Mähmaschinen kommen. Die jungen Tiere ducken sich instinktiv ins hohe Gras und sind dort nahezu unsichtbar – eine Überlebensstrategie, die ihnen im Frühling leicht das Leben kosten kann.
„Die Mahd fällt genau in die Zeit, in der die Rehkitze abgelegt werden“, erklärt der zuständige Landesrat Josef Geisler. „Für Landwirtinnen und Landwirte ist es fast unmöglich, die Tiere rechtzeitig zu erkennen.“



Im Mai und Juni, wenn die Kitze noch besonders klein und schutzbedürftig sind, koordiniert der Tiroler Jägerverband mit Drohnenpilot:innen und Freiwilligen täglich Einsätze. Wildbiologin Marina Ulrich berichtet: „Letztes Jahr haben wir rund 6.000 Hektar abgesucht und etwa 900 Rehkitze gerettet.“

Neben der Drohnentechnik kommen auch sogenannte Vergrämungsmittel zum Einsatz: flatternde Plastiksäcke oder akustische Rehkitzschrecken sollen Muttertiere dazu bringen, ihre Jungen rechtzeitig aus dem Gefahrenbereich zu führen. Zusätzlich empfehlen Fachleute eine angepasste Mähtechnik – idealerweise wird die Wiese von innen nach außen gemäht, um den Tieren eine Fluchtmöglichkeit zu geben.
Ein Koordinationspunkt für alle Beteiligten ist die Plattform www.rehkitzrettung.at. Dort können sich Drohnenpilot:innen registrieren und Landwirt:innen Einsätze anfragen. Seit einer Gesetzesnovelle im Jahr 2024 dürfen Drohnenpilot:innen Rehkitze auch ohne Anwesenheit eines Jagdausübungsberechtigten bergen – dieser muss lediglich informiert werden. Das macht die Einsätze flexibler und entlastet die Jägerschaft.
Ein Film zur Rehkitzrettung vom Land Tirol:
2 Postings
ich hoffe das ist auch in Osttirol möglich!?!? und ich hoffe das es auch in Osttirol angenommen wird!!
Auch in Osttriol gibt es engagierte Rehkitz- Retter :) DANKE!
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