Besser hätte es für die drei österreichischen Teilnehmer am Race Across America 2025 nach der ersten Hälfte des Rennens nicht aussehen können. Sie liegen in Führung.
Ganz vorn radelt der 39-jährige Niederösterreicher Philipp Kaider, der zum ersten Mal beim RAAM dabei ist. Neun Stunden nach ihm erreichte der zweite Österreicher, der 31-jährige Lukas Kaufmann aus Oberösterreich, den Halfway Point. Er ist zum zweiten Mal dabei, und zwar als einer der absoluten Favoriten, denn er wurde im letzten Jahr als Rookie gleich Zweiter und musste sich nur dem schwedischen Ex-Radprofi Jimmy Rönn geschlagen geben. Eine Meisterleistung, denn Jimmy Rönn gewann das Rennen in sagenhaften acht Tagen und 18 Stunden - die beste Zeit seit dem Sieg von Christoph Strasser im Jahr 2019.
An dritter Stelle lag im letzten Jahr übrigens auch ein Österreicher, und zwar der Salzburger Dominik Meierhofer. In diesem Jahr ist es Kurt Matzler, der bis jetzt sensationell und noch ohne größere Schwierigkeiten unterwegs war. Leider änderte sich das kurz nach dem Halfway Point für alle völlig überraschend. Matzlers Team schrieb uns nur die kurze Nachricht: „Kurt hat leider Shermer's Neck bekommen. Wir wissen nicht, wie es weitergeht. Er schläft jetzt im Auto.“


Der Shermer-Hals, der erstmals 1983 bei einem Ultradistanz-Radfahrer beschrieben wurde, ist eine spontan auftretende Muskelerschöpfung im Nacken. Der kann plötzlich den Kopf nicht mehr halten. Der Kopf fällt einfach nach vorn. Dies passiert ohne Vorwarnung und meistens aufgrund einer zu langen Streckung des Nackens durch die Lenkarmhaltung am Rad. Ein Weiterfahren ist unmöglich und eine sofortige Ruhepause unumgänglich, weil es sonst zu temporären Lähmungserscheinungen in Armen und Beinen kommen kann.
Für das Team von Kurt bedeutete das, alle Tagespläne sofort umzudenken und sich neu zu orientieren. Ein amerikanisches Ehepaar, das die Crew am Straßenrand stehen sah, bot sofort Hilfe im eigenen Haus an. Kurt konnte dort duschen, wurde medizinisch versorgt und schlief, während seine Crew die Räder adaptierte, die Autos neu ordnete und die Streckenplanung neu überdachte.
Inzwischen radelt Kurt wieder! Was absolut nicht selbstverständlich ist, denn ein Shermer's Neck könnte im schlimmsten Fall auch das Ende des Race Across America für den Wirtschaftsprofessor bedeuten.
Ein Posting
auch wenn´s mit dem finishen nicht klappen sollte... lass den kopf nicht hängen ;)
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