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„Umweltschutz beginnt nicht erst bei der Entsorgungsfirma“

Biologin Evelyn Brunner sieht das Brandereignis in der Recyclinganlage als Weckruf für unseren Umgang mit Müll.

Der verheerende Brand in der Recyclinganlage in Nußdorf-Debant hat weit über die betroffenen Regionen hinaus für spürbare Auswirkungen und Schlagzeilen gesorgt. In vielen Kommentaren wird nach Verantwortlichen gesucht – Sicherheitsstandards, Betreiber, behördliche Konrollen. Diese Diskussion ist wichtig und notwendig. Aber sie allein greift zu kurz, wenn wir nur auf die Entsorgungsanlage und ihre Sicherheitsvorkehrungen blicken.

Wir sollten diesen Vorfall auch als Anlass nehmen, um unser eigenes Verhalten zu hinterfragen. Denn ein bedeutender Teil der Verantwortung liegt bei uns allen – bei unserer Art zu konsumieren, zu entsorgen und zu leben.

Ein oft übersehener Faktor bei solchen Bränden sind unsachgemäß entsorgte Batterien oder Akkus, die durch Unachtsamkeit im Restmüll landen. Lithium-Ionen-Batterien etwa können bei Beschädigung oder Hitzeeinwirkung schnell zur Brandgefahr werden. Richtige Mülltrennung ist somit aktiver Brandschutz, der uns alle betrifft.

Darüber hinaus zeigt die Katastrophe einmal mehr die Folgen unserer Wegwerfgesellschaft. Wir produzieren Unmengen an Müll – viel davon wäre vermeidbar. Überverpackte Produkte, kurzlebige Konsumartikel und eine „Kaufen-statt-Reparieren“-Mentalität führen dazu, dass unsere Entsorgungsinfrastruktur an ihre Grenzen stößt. Und mit jedem überfüllten Container steigt auch das Risiko.

Es braucht deshalb nicht nur technische Sicherheitsmaßnahmen, sondern ein Umdenken auf gesellschaftlicher Ebene: Müllvermeidung muss vor Mülltrennung stehen. Bewusst konsumieren, langlebige Produkte wählen, reparieren statt wegwerfen – das sind keine idealistischen Träumereien, sondern ganz konkrete Beiträge zur Vermeidung solcher Katastrophen.

Der Brand in Osttirol ist ein tragisches Ereignis – aber auch eine Chance, den Blick auf ein zentrales Zukunftsthema zu lenken. Denn Umweltschutz beginnt nicht erst bei der Entsorgungsfirma. Er beginnt bei uns – jeden Tag, in jedem Haushalt.

Mit vielen Grüßen,
Mag. Evelyn Brunner, Biologin bei der Firma Revital und Obfrau der guten Speis – FoodCoop Osttirol

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18 Postings

phoenix
vor 12 Stunden

Ich habe alles Bio Gemüse im Garten, jetzt mit einer schönen Plastik-Aschehülle bedeckt. Schön. Mit dem Regen ist es im Boden. Und nicht nur in meinem Garten. Aber es ist ja alles ok...

 
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senf
vor 15 Stunden

frau magistra, sie haben in den grundzügen schon recht, mülltrennung ist tagesgeschäft aller, jedes teil ist wie im laden mehrmals umzudrehen und anzuschauen um im richtigen sack zu landen. in den eigenen vier wänden wird es schon klappen, am arbeitsplatz bei mehreren noch so tüchtigen und sauberen händchen läßt es schon stark nach.

ein hausmeister erklärt mir bei einsicht in die hauseigenen und beschriebenen müllkontainern (pikto/schrift), dass in seinem studentenblock 60 personen unterschiedlicher herkunft und sprache wohnen, die mülltrennung nach ihren jeweiligen ländervorschriften kennen und sie auch bei uns praktizieren. das chaos ist also vorprogrammiert - auch den hiesigen einwohner trennen daher nicht mehr sauber.

ganz schlimm ist die vielfache meinung, dass getrennter müll ohnehin wieder zusammengeführt und entsorgt wird, meint die betreuung der müllsammelstelle. laufende info ist geboten!

ihren weckruf richten sie deshalb bitte auch an die zuständigen des AWG und besonders an die bundesländer, die allesamt immer noch ihre eigenen süppchen kochen.

 
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Lavendula
vor 16 Stunden

Warum wird immer der "Restmüll" so betont? Dieser kommt immer noch auf die Deponie in Lavant. Also würde es dort brennen wenn sich Batterien im besagtem Müll befinden. Vielleicht sollte man bei den Autos anfangen.....alte Reifen,Autobatterien usw. Elektroteile.....immer muss das Neueste her.Das Alte wird dann mal schnell entsorgt anstatt zu verschenken oder zu verkaufen. Mit den Verpackungen bin ich einer Meinung mit meinen Mitschreibern.

 
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TW-WU
vor 17 Stunden

Wir alle wissen doch welche beiden parteien national und auf eu-ebene stets auf der seite von erdöl(=kunststoff)-konzernen stehen....

"Die Plastikproduktion ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Im Jahr 1950 waren es 1,5 Millionen Tonnen, im Jahr 2018 ganze 359 Millionen Tonnen. Deshalb hat das EU-Parlament im November 2023 neue Verpackungsregeln beschlossen, um dem starken Anstieg von Plastikabfall entgegenzuwirken. Bis 2030 soll die Produktion um 5 %, bis 2035 um 10 % und bis 2040 um 15 % reduziert werden. Außerdem fordern die Abgeordneten ein Verbot von „ewigen Chemikalien“ in Lebensmittelverpackungen und wollen den Verkauf von leichten Plastiktragetaschen stoppen..."

Die FPÖ stimmte gegen die Bestimmungen zur Bekämpfung von Plastikmüll, die övp hat sich enthalten....

https://kontrast.at/fpoe-eu-klimapolitik/

 
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brummi123
vor 18 Stunden

Ja stimmt! Manche checken nicht mal den Unterschied zwischen Plastik und Papier! Andere wiederum sind zu blöd, eine Schachtel zusammen zutreten (und die Adresse steht auch noch drauf!).

 
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    senf
    vor 16 Stunden

    Quizfrage: Unterschied zwischen Papier, Karton, Pizzaschachtel und Schneutztuch (Taschentuch), also wohin damit?

     
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      Angarch
      vor 14 Stunden

      Gerne erkläre ich dir den Unterschied bei der Entsorgung von Papier, Karton, Pizzaschachtel und Taschentuch: 1. Papier und Karton (unbeschichtet, sauber): * Was ist das? Hierzu gehören Zeitungen, Zeitschriften, Kataloge, Prospekte, Bücher, Hefte, Schreibpapier, unbeschichtete Papiersäcke, Eierkartons, Schuhkartons, Müslischachteln etc. * Wohin damit? In die Altpapiertonne (oft mit rotem Deckel) oder zum Mistplatz/Recyclinghof. Wichtig ist, dass es sauber und unbeschichtet ist. Falte Kartons flach, um Platz zu sparen. 2. Pizzaschachtel: * Was ist das? Eine Verpackung aus Karton für Pizza. * Wohin damit? Das ist ein bisschen kniffliger: * Saubere Pizzaschachteln: Wenn der Karton kaum Fettflecken oder Essensreste aufweist (z.B. der Deckel), kann er in die Altpapiertonne. * Stark verschmutzte Pizzaschachteln (mit Fettflecken, Essensresten): Diese gehören in den Restmüll. Die Fett- und Essensreste stören den Recyclingprozess. Trenne im Zweifelsfall den sauberen Deckel vom verschmutzten Boden. 3. Schneutztuch (Taschentuch): * Was ist das? Hygienepapier, das oft aus Zellstoff besteht. * Wohin damit? Benutzte Taschentücher gehören immer in den Restmüll. * Warum nicht Altpapier? Sie sind oft mit Körpersekreten (Viren, Keimen) verunreinigt und enthalten Fasern, die für das Recycling von Altpapier weniger geeignet sind, da sie eine "nassfeste" Ausrüstung haben, die die Auflösung verzögert. * Warum nicht Bioabfall? Obwohl sie biologisch abbaubar sind, gehören sie wegen der möglichen Verunreinigung mit Keimen nicht in den Bioabfall.

       
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      senf
      vor 12 Stunden

      Sie sind vom Fach! Und genau so sollten sich a l l e daran halten, woran ich aber stark zweifle, wenn man sich im Altstoffsammelzentrum umsieht. Für Karton verklebt gibt es eigene Tonnen, Papier ist vereinfacht gesagt alles, was Zeitungscharakter hat.

      Danke!

       
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      Village Pizza
      vor 3 Stunden

      und wohin mit dem Teebeutel? Am besten trennen in Altpapier, Metall, Textil und Bio.

       
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Koal
vor 18 Stunden

Liebe Frau Magistra ! Anstatt das "Fußvolk" anzuschwärzen schreiben Sie bitte einen Brief nach Brüssel ! Woher kommen denn die vielen, vielen unnötigen Verpackungsvorschreibungen !? Allein die liebe EU schreibt vor, dass bald jede Erbse eigens verpackt sein sollte !!! Dieser Verpackungswahnsinn hat allein den Ursprung bei diesem "Verein". Zu den Batterien haben sie teilweise recht. Meine Familie gibt diese - groß oder klein - im Geschäft in den Batterienboxen ab. Vielleicht wär eine Idee, auch bei den Batterien - egal welcher Größenordnung - ein Rückgabepfand einzuheben ? Und nebenbei zahlen wir eigentlich genug für die "richtige" Entsorgung unseres "Mistes". Der gesammelte Mist läuft ja bei der Fa. Rossbacher über's Förderband und wird aussortiert. - Deswegen heißt dieses Band "Sortierband"!!! Also, in Zukunft nicht pauschal alle verurteilen, sondern selber machbare Vorschläge einbringen ! - Dafür haben Sie ja studiert - oder ???

 
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    beetle73
    vor 18 Stunden

    stimme voll und ganz zu. Die EU schreibt die Verpackungsverordnung vor, für die Entsorgung sind dann aber andere zuständig. Versuche mal beim Discounter die Verpackung zurück zu lassen.... wird sofort mit Hausverbot gedroht!!

     
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      gutmensch
      vor 16 Stunden

      > Versuche mal beim Discounter die Verpackung zurück zu lassen.... wird sofort mit Hausverbot gedroht!!

      Das ist ein Blödsinn und das weißt du auch. Aber wahrscheinlich bist nur unfreundlich und batzig gewesen. Das wäre auch eine Erklärung. Auch der Diskonter muss sich nicht mit dem Pöbel herumschlagen

       
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    Angarch
    vor 17 Stunden

    ma geh bitte! was soll der zynische ton? der leserbrief ist sehr gut geschrieben. lösungen werden aufgezeigt. wieso der zynismus ggü. studierten?

    auch du kannst nach brüssel schreiben. das ist niemandem vorbehalten. einfach mal machen - und nicht meckern. bitte, danke!

     
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      isnitwahr
      vor 17 Stunden

      100% Zustimmung, danke

       
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      Photon 07
      vor 14 Stunden

      ich kann mit besagten Leserbrief ......, in Worten: Nichts, absolut Nichts anfangen. Derartige Brandereignisse sind zuerst, zuallererst technisch zu betrachten, ohne: wenn, sodern, aber, tragisch. eine gesellschaftliche Ebene ist eine andere, eine ganz andere 'Baustelle'.

       
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      Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
    isnitwahr
    vor 17 Stunden

    jaja, Hauptsache man braucht sich nicht selber einmal an der Nase nehmen und sein eigenes Konsumverhalten überdenken. Und ja, die Politik ist, so wie wir selber, auch gefordert. Die Macht der Konsumenten wird, aus Bequemlichkeit, nicht ernst genommen.

     
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Miezi
vor 19 Stunden

Amen. Sehr schön formuliert! Danke! wie mache sammelstellen regelmäßig aussehen, ist grauenhaft. ist die tonne voll, stellt mans halt daneben. Sperrmüll gleich dazu. ich gehe aktuell wieder (babybedingt) mehr spazieren und sammle 1x die woche irgendwo am Straßenrand eine lose herum liegende batterie auf. wie kann das sein? dress for the moment und danach aus den augen aus dem Sinn. ich erwische mich selbst oft dabei, zu denken: kostet eh (fast) nix, kauf mas halt, ist ja nichts verloren. wegschmeißen kann mans ja immer noch. lasst und alle mal wieder dessen bewusst werden: was wir da grad versuchen, nicht einzuatmen, ist nur unser eigener mist.

 
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Medan
vor 19 Stunden

Es ist zu wünschen und ich hoffe, dass der Weckruf von Frau Mag. Brunner möglichst viele von uns dazu bringt, unser "Müllverhalten" zu überdenken und, wo nötig, zu ändern. Ein Blick in die Container der Müllinseln und Wohnblocks könnte dabei helfen.

 
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