Sehr geehrte Redaktion von Dolomitenstadt,
nach dem Großbrand in der Debant war die mediale Aufmerksamkeit zunächst groß – täglich erschienen Berichte, Interviews, Stellungnahmen. Doch mittlerweile ist es still geworden. Für uns Anrainer:innen aber ist das Thema alles andere als erledigt.

Wir haben viele offene Fragen:
Wo ist das ganze Löschwasser hin? Tausende Liter wurden über Tage hinweg eingesetzt. Ist dieses verunreinigte Wasser in den Boden gesickert? Wurde es abgeleitet? Viele Haushalte in der Umgebung – auch wir – haben eigene Grundwasserbrunnen. Kann das belastete Wasser bis in diese Tiefen gelangen?
Wenn ja: Müssen wir selbst Proben entnehmen lassen? Was sind die Empfehlungen? Wann ist der beste Zeitpunkt für eine zuverlässige Messung? Und wie wurden bisherige Proben erhoben?
Wasser aus der Drau zu entnehmen, bringt wenig – in einem fließenden Gewässer werden Schadstoffe schnell verdünnt. Aussagekräftiger wären Messungen aus stehenden oder schwach fließenden Gewässern in unmittelbarer Nähe zur Brandstelle. Auch bei Bodenproben fehlen uns klare Informationen: Wurden diese nur oberflächlich genommen oder in einem Meter Tiefe?
Bei Luftmessungen stellt sich die Frage: Wurde zum Zeitpunkt der Messung überhaupt noch Rauch wahrgenommen? Gab es nur einen kurzen Messzeitraum oder eine durchgehende 24-Stunden-Erhebung?
Sind weitere Messungen geplant? Was ist der aktuelle Stand – und was bedeutet eigentlich „nach dem Brand“? Denn: Der Brand ist keineswegs vollständig gelöscht. Aus zwei Hügeln auf dem betroffenen Areal steigt nach wie vor Rauch auf – deutlich sichtbar und regelmäßig riechbar. Der Schwelbrand besteht weiterhin – seit über einer Woche. Gerade bei solchen Bränden entstehen besonders gefährliche Stoffe wie Dioxine und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAKs), die sich in Luft, Boden und Wasser ablagern können.
Diese anhaltende Belastung wird unserer Meinung nach in der öffentlichen Kommunikation viel zu wenig thematisiert. Unser Regenwasser ist auffällig: Schwarze Sedimente lagern sich sichtbar ab. Ob das gesundheitlich unbedenklich ist, darf bezweifelt werden.
Viele Nachbar:innen bauen Gemüse für den Eigenbedarf an. Wenn wir alles essen würden, was in unseren Gärten wächst, besteht berechtigte Sorge, dass Grenzwerte überschritten werden – es geht hier nicht um ein paar Tomaten, sondern um langfristige Belastung und Gesundheit.
Und was uns besonders entsetzt: Auf Nachfrage bei der BH und der Gemeinde heißt es, das sei nun „Sache von Rossbacher“. Das ist eine Zumutung. Die Behörden dürfen sich bei einem Umweltvorfall dieses Ausmaßes nicht aus der Verantwortung ziehen. Deshalb unsere Bitte an Sie: Bitte greifen Sie das Thema noch einmal auf. Wir wünschen uns eine unabhängige, kritische Recherche – so, wie wir es von Dolomitenstadt gewohnt sind.
Mit freundlichen Grüßen
Fabienne Lusser
19 Postings
ich stimme vielen Schreibern vor mir zu ! Transparenz statt stillschweigen und Vertuschung ansonsten kann man kein Vertrauen schaffen ! Um davon auszugehen das alles was dort in Luft Wasser und Boden gelangt ist nicht gesund sein kann muss man kein Ingenieur sein seinen Augen der Nase und gsundem Verstand zu trauen reicht vollkommen !! Die eine Seite ist das ganze je aufzuar beiten was nur gelingt wenn die Bevölkerung gemeinsam Druck macht und sich nicht für dumm vekaufen lässt . Doch ich würde gerne einen Schritt zurück gehen! Warum ist es überhaubt zu diesem Desaster gekommen? Vorsorglicher Brandschutz fängt bei System und Ordnung an was ich in diesem Falle etwas in Frage stelle ! Wer das Gelände kennt weiß welche Unmengen an Material ...(Schrott Plastik Bauschutt Reifen Hackschnitzel )dort gelagert waren was dem Brandschutz nicht dienlich ist ! Man tat so als wäre man überrascht von diesem Ereignis doch all die Brände in den letzten Jahren waren nur von Glück getragen sonst wäre es schon viel früher zu einer Katastrophe gekommen ! Leider fühlt es sich so an als hätte man aus diesen Ereignissen nichts gelernt und munter weiter gemacht ! Warum gibt es jetzt plötzlich Auflagen der Behörden wo das Kind schon in den Brunnen gefallen ist ?? Und noch etwas nicht zu vergessen ! Wir wundern uns über Feinstaub und dort liegen 1000de Tonnen Bauschutt wo keiner weiß was da alles so dabei ist den Wind und Wetter in alle Richtungen verteilt auch das kann unserer Gesundheit nicht zuträglich sein!!?? Ich hoffe das der uns allen und der Natur zugefügte Schaden nicht zu groß ausfällt!!
Ich verfolge die Diskussion sehr aufmerksam und finde es wichtig, bei aller berechtigten Kritik auch anzuerkennen, was da geleistet wurde. In kürzester Zeit wurde ein massiver Großbrand unter Kontrolle gebracht ohne Personenschäden. Das ist alles andere als selbstverständlich. Die Koordination der Einsatzkräfte, die Logistik, die Reaktionsgeschwindigkeit das war Krisenmanagement auf absolutem Top-Niveau. Natürlich gibt es noch offene Fragen und natürlich braucht es jetzt klare Analysen und volle Transparenz. Aber es ist eben auch nicht die Aufgabe eines Betriebes, chemische Messwerte öffentlich zu deuten. Dafür gibt es Behörden, Labore, Fachleute. Was man allerdings sehr wohl sieht: Es wurde sofort kooperiert, mitgedacht, unterstützt. Viele Beteiligte haben still im Hintergrund extrem viel geleistet, ohne große Worte, aber mit Haltung. Deshalb finde ich: Bei allem berechtigten Aufklärungsbedarf darf man nicht alles in einen Topf werfen. Es braucht jetzt eine faire, differenzierte Aufarbeitung – nicht vorschnelle Schuldzuweisungen. Am Ende geht es um Verantwortung, aber auch um Wertschätzung für die, die das Schlimmste verhindert haben...
Sehr mutig dieser Leserbrief und so wichtig! Danke dafür! Auch jetzt kann man im Umkreis von einigen Kilometern (je nach Wind) den starken Müllgeruch noch wahrnehmen, vom "schwarzen Regen" ganz abgesehen. Ich hoffe ebenso auf eine gründliche Aufarbeitung dieses Großbrandereignisses. Die massiven Auswirkungen auf Mensch und Umwelt werden kaum zu leugnen sein.
Von Anfang an hat es nur spärlichste Meldungen aus den Medien gegeben. Niemand von den Verantwortlichen hat sich zum Alert und seinerBedeutung geäußert oder gezeigt. Absolut verfehlt!!! Mein Fazit: Verschweigens- und Verschleierungstaktik sind mehr als verdächtug und gerade die BH hat in diesem Fall komplett versagt!
alpenbock, was können die medien während des brandfalles eigentlich berichten ausser dass es brennt, dass was explodiert und schwarzer rauch aufsteigt? würde das der umgebenden bevölkerung mehr nützen oder schaden? sollen sie panik schüren oder einen schuldigen präsentieren, so wie sie hier die BH?
kannst du eine Verkehrsunfallursache bereits während dem ereignis beurteilen? durch der vielen besserwisser hier im forum wird das bild für leidtragende und verunsicherte auch nicht klarer!
Die veröffentlichten "Messungen" zeigen deutliche Schwächen. Ein gefundenes Fressen für die Medien, es springt aber niemand auf, warum?
https://www.tirol.gv.at/meldungen/meldung/grossbrand-in-osttirol-abschlussbericht-aus-muenchen-liegt-vor/ Das Land hat die Messpunkte vorgegeben, sie wurden von der TaskForce zwar bestätigt, aber nicht von ihnen selbst gewählt. Alle Messungen fanden lt. Protokoll innerhalb von ca. 2 Stunden statt (29.06.2025 22:00 - 30.06.2025 00:14 Uhr). Lt. Webcambilder zog der Rauch Richtung Osten und nicht nicht in Richtung der Vielzahl an gesetzten Messpunkten im Bereich Lienz. Von den 18 Probennahmepunkte können gerade mal 6 eindeutig dem Analysebericht zugeordnet werden. Bei den restlichen Auswertungen ist kein Probennahmepunkt angegeben. Auch die Reihenfolge ist willkürlich, somit nicht nachvollziehbar. Bei der Analyseauswertung fehlen genaue Angaben welche Stoffe gemessen wurden. Auch wurden keine eindeutigen Messwerte und deren einzuhaltenden Grenzwerte angegegen. Stattdessen sind etliche Diagramme enthalten, die auf der x-Achse m/z-Wert wiedergeben, was wohl der Einheit Masse/Ladung entspricht. Werte im Bereich von 2e6 (2.000.000) deuten, im Vergleich zu Werten mit 1e5 (100.000), auf hohe Konzentrationen hin, nur auf welche? Ohne Benennung der Substanz, die diesen Peak verursacht hat (z.B. Benzol, Styrol...), sagt der reine Wert wenig über die Gefährlichkeit/Harmlosigkeit aus, auch fehlt der Vergleich mit einem Grenzwert. Ohne Angabe der identifizierten Peaks ist die Aussagekraft gleich null. Es wurde eindeutig etwas gemessen, aber man verschweigt was genau. Die Messpunkte lagen laut Karte teils windabgewandt (vgl. Webcambilder im Verlauf) und nahe beim Brandort, wo der Rauch möglicherweise schon nach oben zog und sich weniger am Boden hielt, was kein realistisches Abbild der tatsächlich betroffenen Orte liefert. Bei Messpunkt 18 wird auf starken Brandgeruch und sichtbare Verrauchung hingewiesen, MP14/13 leichter Brandgeruch. MP12/15: Tiefe Probenahme 2 cm, bei den anderen nicht angegeben. Lt. Probennahmeprotokoll wurden einige "Läufe" abgebrochen. In der Analyseauswertung sind 17 Auswertungen von 18 Proben enthalten, fehlt wohl MP3. Wasserprobe aus der Drau an der Wasserentnahmestelle für die Pumpen... 21°C Probentemperatur.
Was hier vorliegt ist kein durchgängiges, belastbares Umweltmonitoring, sondern ein Beruhigungsbericht, in der Hoffnung, dass der Großteil mit den 86 Seiten überfordert ist. Unlogische Messpunktwahl, begrenzter Zeitraum, fehlende Substanznennung ... Mich würde interessieren was dieser Einsatz gekostet hat (18 Einsatzkräfte mit sieben Fahrzeugen + Vorhut per Hubschrauber, BBK Bonn Hintergrundstab sowie Fachkräfte aus Köln und Dortmund).
Die große Frage bleibt: Warum greifen die Medien diese Punkte nicht auf? Weil „alles in Ordnung“ kaum jemanden mehr interessiert anstelle von „wir haben ein Problem“? Warum regt sich über die "Messergebnisse", welche ohne klare Werte, ohne erkennbare Gefahren und ohne Antworten sind, niemand auf? Somit wurde das Ziel ja scheinbar erreicht.
Dem kann ich nur zustimmen. Es wirkt tatsächlich, als wolle man mit einem überlangen Bericht eher verwirren als aufklären. Die Wahl der Messpunkte ist nicht nachvollziehbar, konkrete Stoffe werden kaum benannt, und die Darstellung bleibt vage – statt Klartext zu reden. Dass die Medien darüber hinweggehen, wirft ebenfalls Fragen auf. Gerade bei einem derart großen Einsatz, bei dem erhebliche Ressourcen mobilisiert wurden, hätte man Transparenz und fundierte Ergebnisse erwarten dürfen. So bleibt das Gefühl, dass hier eher beschwichtigt als informiert werden soll – und genau das ist gefährlich, wenn Vertrauen in Behörden und öffentliche Kommunikation zunehmend erodiert.
Genau darum geht es: um unsere Gesundheit – und die darf niemals hinter taktischem Schweigen oder beschwichtigender Rhetorik zurückstehen. Gerade Kinder, ältere Menschen und chronisch Kranke sind besonders verletzlich. Sie brauchen Klarheit, nicht Halbwahrheiten. Die Bevölkerung hat ein Recht darauf, zu erfahren, welchen Belastungen sie ausgesetzt war oder ist. Wenn Informationen gezielt vernebelt oder verharmlost werden, entsteht nicht nur Misstrauen, sondern echte Gefahr. Transparenz ist keine Option, sondern Pflicht – besonders in sensiblen Umwelt- und Gesundheitsfragen.
Frau Lusser hat mit ihrem Schreiben vielen Menschen aus der Seele gesprochen! Auch wir in Lienz machen uns große Sorgen und erwarten uns vollständige Aufklärung über diese wichtigen Fragen und kein Zuwarten und ein Stillschweigen bis wieder Gras über alles gewachsen ist!
Sehr wichtig dieser Leserbrief/ Artikel. Danke dafür.
Es ist wirklich sehr schnell sehr still geworden um dieses Thema. Und ich war einigermaßen irritiert, als ich gestern in der Peggetz war und wieder Müll-/ Brandgeruch wahrgenommen habe. Der Wind kam gerade aus der Richtung des Recyclinghofes.
Für alle Anrainer (ich zähle nicht dazu) ist die Situation eine wahnsinnige Zumutung und ich kann die Sorgen und Ängste von ihnen sowie ihren Ärger gut nachvollziehen. Und auch der Wunsch nach mehr Informationen, Transparenz und Aufklärung bzw. Aufarbeitung der Sache ist absolut verständlich und dem sollte von öffentlicher Seite unbedingt nachgekommen werden.
Die Art und Weise wie die durchgeführte „Evakuierung“ der umliegenden Anrainer stattgefunden hat, war eine Frechheit höchsten Grades: Anrainer welche ca. 1 Stunde nach Aussendung des AT-Alerts noch versuchten zu ihrem eigenen Wohnort zu fahren, wurden von einem Polizisten, welcher an der Kreuzung der Handelsgeschäfte Bipa/ Penny, Klipp Frisör etc. stationiert war, davon abgehalten mit der Aussage „Anrainer wären evakuiert worden – eine Zufahrt zum Wohnort sei nicht mehr möglich.“
Auf die Frage wohin die evakuierten Anrainer jetzt gehen insbesondere übernachten sollten, hielt er kurz Rücksprache und meinte im Anschluss, sie hätten selbst noch keine konkrete Information, ich sollte spät am Abend bei der Polizeidirektion in Lienz nachfragen, dort wisse man möglicherweise mehr. Noch am selben Abend, Samstags um ca. 23:30 Uhr erkundigte ich mich direkt an der Polizeistation in Lienz. Auf Nachfrage ob es bereits eine Notschlafstelle etc. für die evakuierten Anrainer gebe, meinte ein dort stationierter junger Polizist wörtlich „Als Notschlafstelle gibt es in Lienz das Sporthotel. Dies ist jedoch nur für die Wintermonate vorgesehen und hat bereits seit April geschlossen." - Ich solle jedoch direkt bei der Einsatzzentrale/ Feuerwehr Debant nachfragen
Also erkundigte ich mich direkt am Feuerwehrstützpunkt in Debant. Dort wusste man ebenfalls keinen Rat.
Evakuierte Anrainer waren also gezwungen sich selbst um Notschlafstellen zu kümmern -bei Verwandten zu übernachten oder - schlimmstenfalls in ihren eigenen Fahrzeugen ohne Bettdecke oder dergleichen zu übernachten. Zum Glück war am darauf folgenden Sonntag der M-Preis am Lienzer Bahnhof geöffnet um sich selbst mit notwendigen Lebensmitteln bzw. Zahnbürste etc. einzudecken.
Ich muss zugeben, ich bin über die gesamte Abwicklung der Krisensituation sehr entsetzt und verärgert. Dass sich die Anrainer bei Evakuierungen selbst um Notschlafstellen, Versorgung mit Lebensmitteln etc. kümmern müssen, stellt für mich eine Frechheit höchsten Grades dar.
In Notsituationen wäre es angebracht, dass man in sicherer Entfernung wenigstens Notbetten in einem Gemeindesaal oder in Räumlichkeiten des Bundesheeres eröffnet. Hier müssten doch irgendwelche Notfallpläne der Bezirkshauptmannschaft/ vom Land Tirol etc. existieren und greifen?
Ebenfalls sind die in die Luft bzw. den Boden geratenen Stoffe genauestens zu untersuchen. Am darauf folgenden Sonntag fuhr ich früh morgens mit meinem Fahrzeug Richtung Dölsach. Während der Fahrt auf der Bundesstraße setzten bei mir plötzlich massivste Symptome ein (Herzrasen, sehr starke Übelkeit, plötzliche Atemnot, Sehstörung). Ich musste sofort umdrehen um nicht Bewusstlos zu werden.
Man sollte hier bitte aufhören das als normalen Brand darzustellen und alles zu verharmlosen. Es hat eine Mülldeponie gebrannt wobei massive Giftstoffe in die Luft geraten sind. – Dass ein brennender Stapel an Autoreifen etc. nicht gesundheitsschädlich sein soll, kann ich mir definitiv nicht vorstellen.
Hier wäre es ratsam ausschließlich Experten mit Universitätsabschluss – insbesondere Chemiestudium, Mediziner/ Umweltmediziner zu befragen was hier genau in die Luft sowie in den Boden geraten ist bzw. welche langfristigen gesundheitlichen Konsequenzen für die Anrainer, Einsatzorganisationen etc. welche teilweise auch ohne Atemschutz unterwegs waren möglich sind (z.B. Krebs etc.). Von Ratschlägen von Fachhochschulabsolventen, Wifi-Kurs Absolventen oder Maturanten würde ich hier definitiv Abstand nehmen, da hier ausschließlich universitäres FACHWISSEN benötigt wird!
von autofahrten mit sehstörungen - aus welchen gründen auch immer - würde ich allerdings abraten. der schuß könnte nach hinten losgehn
Beim Auftreten massivster Symptome (Herzrasen, sehr starke Übelkeit, plötzliche Atemnot, Sehstörung) ist es ganz bestimmt am besten, mit seinem Fahrzeug an der Schwelle zur Bewusstlosigkeit möglichst schnell dorthin zurück zu rasen wo man hergekommen ist. Alles richtig gemacht.
Ich teile die Meinung der Verfasserin zu 100%. Information und lückenlose Aufklärung der betroffenen Bürgerinnen und Bürger muss Sache der Behörden bleiben. Auch wenn, wie in den Kommentaren zum Thema mitunter zu lesen, ein Einzelner, nämlich derjenige, welcher das Corpus delicti im Restmüll entsorgt hat, für die Misere verantwortlich ist, macht es überhaupt keinen Sinn, ihm die Erklärung der Folgen zu übertragen. Und Herr Rossbacher hat ja bereits im ORF-Interview zugegeben, dass er kein Chemiker sei.
Sehr geehrter Herr Ingruber, sie schreiben, "Information und lückenlose Aufklärung der betroffenen Bürgerinnen und Bürger muss Sache der Behörden bleiben".
Wer die Meinungen hier im Forum verfolgt, muss sich fragen, wie das überhaupt geschehen soll, denn den Behörden und auch dem Krisenteam traut man das ja nicht zu, es ist demnach ja vieles falsch gelaufen. Wie soll man zu realen Werten kommen, inwieweit das Ereignis überhaupt Schaden verursacht hat. Terrestrisch, in der Luftgüte u.sw.
Der Rauch samt Schadstoffen hat sich ja ab der ersten Minute weit in Richtung Oberkärnten verflüchtigt, das Löschwasser ist weit in den Boden versickert. Man wird zwar eroieren können, welcher Müll nach Lagerstättenschema in den jeweiligen Trennzellen deponiert war, nicht aber den reale Mist, den sorglose Bürger heimlich und illegal hinterlassen haben.
Dass haufen- und tonnenweise Reifen, Plastik, Öle, Sprit, Chemikalien, ja mehrere Müllwägen u. dgl. verbrannt wurden, erkennt man sogar am Bild. Wie sie sich diese Stoffe im Abbrennen konterminiert haben und welche Auswirkung sie schließlich hinterlassen haben wird wohl eher zum Ratespiel.
Dass die im Umfeld wohnenden Menschen Klarheit wollen ist verständlich, mit Verunsicherungen hier im Forum wird es sie nie geben!
Teures Lehrgeld!
Information und lückenlose Aufklärung der betroffenen Bürgerinnen und Bürger ist zweifellos Sache der Behörden, und ich habe bisher den Eindruck dass die Behörden diese Aufgabe auch wahrnehmen. Diejenigen, die alles besser wissen und hinter jeder Äußerung der Behörde eine unzulässige, weil offensichtlich vollkommen falsche Beschwichtigung oder gar eine Verschwörung wittern, wird man allerdings mit Information und Aufklärung nicht erreichen.
Ich sehe es als kritisch an, dass die Ursache des Brandes vorschnell mit einer falsch entsorgten Batterie erklärt wurde. Zwar ist es zutreffend, dass Akkus und Batterien in Recyclinghöfen immer wieder kleinere Brände verursachen – diese sind jedoch in der Regel lokal begrenzt, schnell detektierbar und gut kontrollierbar. Dass also eine einzelne Batterie einen derart massiven, detonationsartigen Vorfall mit nachfolgendem Totalbrand ausgelöst haben soll, erscheint äußerst unwahrscheinlich und bedarf dringend weiterer Aufklärung.
Besonders brisant ist dabei die Explosion nach dem erklärten „Brandaus“, die dann das eigentliche Inferno auslöste. Diese zweite, verheerende Zündfolge lässt sich mit einem gewöhnlichen Akkubrand kaum erklären. Hier stellt sich die berechtigte Frage: Was genau ist da explodiert – und warum? Wurden gefährliche oder instabile Stoffe unsachgemäß gelagert? Gab es technische Versäumnisse oder strukturelle Sicherheitsmängel?
Dass sich nun Behörden offenbar darauf beschränken, das Ereignis auf einen Einzelfehler beim Entsorgen zu reduzieren, lenkt vom eigentlichen Problem ab – und ist keinesfalls ausreichend. Die Bevölkerung hat ein Recht auf eine faktenbasierte, lückenlose Aufklärung, insbesondere in einem Bereich wie Abfallwirtschaft und Recycling, wo Vertrauen und Sicherheit oberste Priorität haben müssen. Diese Aufgabe darf nicht Einzelpersonen oder medienwirksamen Spekulationen überlassen werden, sondern muss transparent, nachvollziehbar und auf fachlicher Basis erfolgen.
Ich teile Ihre Forderung nach behördlicher Verantwortung und detaillierter Information uneingeschränkt – gerade wenn sich die öffentliche Erklärung nicht mit den beobachteten Tatsachen deckt.
Kann Frau Lusser total verstehen, diese Fragen müssen dringend aufgearbeitet werden. Die Bevölkerung hat ein Recht auf genaue Aufklärung.
Bravo.
Danke Frau Lusser für diesen fabelhaften Artikel. Sie sprechen mir aus der Seele.
100% Zustimmung, Danke.
Sie müssen angemeldet sein, um ein Posting zu verfassen.
Anmelden oder Registrieren