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Sint will Sillianer Nord­umfahrung „geprüft haben“

Liste Fritz thematisierte Osttirols Verkehrslage. Raggl analysiert innerstädtischen Verkehr in Lienz. 

„Ich will die Nordumfahrung für Sillian geprüft haben.“ Dieser Satz von Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint war Kern eines Pressegesprächs am 23. Juli in Lienz. Er und Bezirkssprecher Anton Raggl nahmen sich für diesen Mittwochvormittag das Thema „Verkehr in Osttirol: Von den innerstädtischen Verkehrsproblemen in Lienz bis zur Umfahrung Sillian“ vor. 

Während Raggl aufzählte, was in Lienz schon gut und was noch nicht so gut läuft – er begrüßt die positive Entwicklung des Städtebusses, findet die Entscheidung, am rechten Iselweg einen breiten Gehsteig statt eines Radweges zu bauen hingegen unschlüssig  – verschrieb sich Sint dem Sillianer Verkehrsproblem.

Ausgestattet mit dem letzten Landtagsantrag betreffend die Umfahrung, einer Anfragebeantwortung, einem Antrag aus dem Jahr 1990 und einer Auflistung der Ausgangslage und der geschehenen politischen Arbeit gab der Klubobmann zu Beginn einen Überblick über das Dauerbrennerthema.

„Die Waffe eines Journalisten ist das Archiv“, sagt Markus Sint, als er einen Antrag aus dem Jahr 1990 hervorholt. Der damalige ÖVP-Landtagsabgeordnete Leo Gomig hat damals eine Nordumfahrung für Sillian mit Tunnelausführung beantragt und der Landtag hat zugestimmt. Foto: Dolomitenstadt/Hassler
Eine Zusammenfassung

Das erste Projekt für eine Umfahrung Sillian stammt aus dem Jahr 1938. Seit 1981 werden Umfahrungsvarianten für die B100 in Sillian diskutiert. Im Jahr 1990 wurde die Nordumfahrung im Tiroler Landtag beantragt. Es wurden drei Trassenvarianten mit Tunnelausführung ausgearbeitet, die aufgrund zu hoher Kosten abgelehnt wurden. Im Jahr 2019 wurde eine Trassenführung im Süden vorgeschlagen und drei Jahre später wurde ein Vorprojekt dazu erarbeitet.

„Es kann doch nicht sein, dass man seit 1938 über eine Umfahrung redet und 2025 immer noch keine Lösung vorliegt. Seit Jahrzehnten wird versprochen, aber nicht geliefert. Die Bevölkerung hat ein Recht auf ehrliche Politik und Entlastung vom steigenden Verkehr“, fasst Sint zusammen. Ehrliche Politik wäre für den Klubobmann alle Varianten ernsthaft zu prüfen. Die entsprechenden Schritte in die Wege zu leiten, hat die Liste Fritz im März mittels eines Landtagsantrags gefordert. Landtagsanfragen hat die Oppositionspartei bereits sechs eingereicht.

Aus der letzten Anfragebeantwortung von Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler vom 11. Juni geht hervor, dass zwei Südvarianten vorliegen. Es gibt eine Visualisierung aus dem Jahr 2009 und eine aus dem Jahr 2021. „Aufbauend auf Verkehrsuntersuchungen, Wirkungsanalyse und Kosten-Wirksamkeitsanalyse wurden die angedachten Nordvarianten bereits im Jahr 2004 wegen der deutlich schlechteren Entlastungswirkung für Sillian Ost und Arnbach, aber auch aus Kostengründen nicht weiterverfolgt“, schrieb Geisler.

Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint und Bezirkssprecher Anton Raggl thematisierten den Verkehr in Osttirol. Foto: Dolomitenstadt/Hassler
Alexandra Hassler stammt aus Irschen, hat die HAK Lienz absolviert und ist als junge Redakteurin auf lebendige, multimediale Reportagen und Videos spezialisiert.

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