Heute, 14. August, informiert die Presseabteilung des Landes Tirol per Medienaussendung über die Ergebnisse einer Vielzahl von Messungen, die im Anschluss an einen verheerenden Großbrand im Abfallzentrum der Firma Rossbacher in Nußdorf-Debant durchgeführt wurden. Dolomitenstadt hat laufend nicht nur über den Brand, der am 28. Juni ausbrach, und die Bekämpfung des Feuers berichtet, sondern auch über Sorgen der Bevölkerung, nachdem sich tagelang eine dichte Rauchwolke und beißender Geruch über weite Teile des Talbodens gelegt hatten.
Bereits kurz nach dem Brand nahmen eine spezialisierte Taskforce aus München und ein Spezialtrupp der Berufsfeuerwehr Bozen Boden-, Luft- und Wasserproben. Diese ersten Messungen ergaben zum Zeitpunkt der Probennahme keine Hinweise auf besondere Gefahren für Bevölkerung und Umwelt, betont man neuerlich beim Land.
Diese Einschätzung werde jetzt durch weitere Messergebnisse bestätigt, für welche Proben der Luft, Vegetation, Futtermittel, Lebensmittel sowie des Grundwassers und des Bodens entnommen wurden.
„Die Gesundheit der Menschen hat für uns oberste Priorität. Ganz in diesem Sinne haben wir eine Vielzahl an unterschiedlichen Proben rund um die Recycling-Anlage nehmen und analysieren lassen. Die Ergebnisse zeigen uns: Nach derzeitigem Kenntnisstand sind die Auswirkungen des Brandereignisses insgesamt als gering zu betrachten. Demnach liegen zum aktuellen Zeitpunkt weiterhin keine Hinweise auf eine besondere Gefahrensituation für die Bevölkerung vor“, informiert Elmar Rizzoli, Leiter des Zentrums für Krisen- und Katastrophenmanagement des Landes.
Hier die Ergebnisse im Detail und im Originalwortlaut der Landesaussendung:
Luftschadstoffe:
Die Ergebnisse der durchgeführten Feinstaubuntersuchungen zeigen keine Überschreitung von Grenzwerten und auch keine auffälligen oder wesentlich erhöhten Konzentrationen an potenziell giftigen Schadstoffen. Grund dafür ist mitunter die Wetterlage: Durch die vorherrschenden Luftbewegungen und Luftturbulenzen kam es ständig zu einer Verdünnung der potenziellen Schadstoffkonzentrationen. Selbst die am höchsten gemessenen Schadstoffwerte rund um das Brandgeschehen entsprachen maximal einem Drittel der laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) täglich zulässigen Aufnahmemenge.
Vegetation/Futtermittel:
Auch die untersuchten Futtermittel bzw. die um den Brandort liegende Vegetation zeigen keine besonderen Auffälligkeiten. Sowohl in Grünschnitt- als auch Futtermittelproben konnten keine Schwermetallbelastungen über den gültigen Grenzwerten festgestellt werden. Es ist daher von keiner Verunreinigung von Futtermitteln auszugehen und es sind auch keine weiteren Maßnahmen notwendig.
Lebensmittel:
Proben wurden auch von Lebensmitteln – wie Obst und Gemüse, das rund um den Brandort wuchs – genommen. Die Ergebnisse zeigten keine Überschreitung der Grenzwerte bei Schwermetallen wie Blei, Cadmium und Quecksilber, sowie bei polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen, Dioxinen, Furanen und dioxinähnlichen polychlorierten Biphenylen (PCBs). Lediglich bei einer Salatprobe zeigte sich – unter Heranziehung des strengen Grenzwertes für Arsen in Babynahrung – eine leicht erhöhte Konzentration von Arsen. Der strenge Grenzwert für Arsen in Babynahrung wurde deshalb als Referenz herangezogen, da für Obst und Gemüse keine Arsen-Grenzwerte definiert sind. Für andere Lebensmittel – etwa Reisprodukte oder Salz – gibt es gesetzlich geregelte Grenzwerte für Arsen. Diese Grenzwerte wurden bei der Salatprobe nicht überschritten.
Ob der hier ermittelte leicht erhöhte Wert in ursächlichem Zusammenhang mit dem Brandereignis steht, kann mangels Vergleichsproben vor dem Ereignis nicht beurteilt werden. Ein akutes gesundheitsschädigendes Risiko durch die gemessene Arsen-Konzentration kann ausgeschlossen werden. Zur abschließenden Gesamtbewertung wird ergänzend noch eine Stellungnahme bei der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit AGES eingeholt. Unabhängig davon wird die Einhaltung allgemeiner hygienischer Maßnahmen in Bezug auf den Verzehr von Obst und Gemüse wie das gründliche Waschen und/oder Schälen empfohlen.
Grundwasser/Boden:
Schlussendlich zeigen auch die bisherigen Untersuchungen des Grundwassers keine bedenklichen Auffälligkeiten. Die Grundwasseruntersuchungen werden weiterhin fachkundig fortgesetzt. Sollten bedenkliche Auffälligkeiten festgestellt werden, werden sofort Maßnahmen durch die zuständige Abfallbehörde eingeleitet. Hinsichtlich möglicher Verunreinigungen des Bodens hat das Land Tirol dem Betreiber der Recycling-Anlage per Bescheid ein Sanierungskonzept vorgeschrieben, dessen Umsetzung in weiterer Folge von der Behörde überwacht wird.
20 Postings
Die Dosis macht das Gift. Wenn wir dem Ganzen Monate oder Jahrelang ausgestzt wären würde schon das eine oder andere "Krebserl" auftauchen das man daraus schließen kann. Aber so, keine nennenswerten Mengen an Dioxin oder anderen toxischen Gifte ist doch eine gute Nachricht. ...und der Gestank... naja, wenn einer fuzt riechts auch. "Dastunken" is aber noch keiner :) Also nur Mut! Vertrauen wir der Wissenschaft und den Forschern!
Man sollte positiv hinzufügen, dass nach dem Katastrophenfall auf die Feuerwehren nicht vergessen wurde und jede Feuerwehr als Dankeschön für Ihren Einsatz von Leib und Leben eine Kiste Bier bekommen hat. Kostet sicher auch ein paar Huni´s.
es ist egal was die schreiben, hir drinnen glaub ja sowiso keiner was. man kanns einfach nie recht machen. 🥱immer vom schlimmsten ausgehen ist sicher gut für körper und geist.

Das Land Tirol macht sich mit dem Kleinreden z. B. des erhöhten Arsenwertes natürlich noch glaubenswürdiger.
Das 'Ettl-Badl' ( neben/hinter der Brauerei ) warb vor ca. 100 Jahren mit dem 'gesundheitsförderden, hohen Arsengehalt' des Wassers! Also um den leicht erhöhten Arsenwert, der nicht einmal direkt dem Brandereignis zuzuordnen ist, würde ich mir keine Sorgen machen! Wie wär's, einmal einfach den Spezialisten vertrauen und nicht selbst Allwissender spieken?
Das war auch nur ein Beispiel. Ich vertraue den Spezialisten, jedoch sollte das Land meiner Meinung nach überschrittene Grenzwerte einfach offen kommunizieren und nicht im Nebensatz immer sinngemäß hinzufügen, dass das aber auch kein Problem sei, weil der Grenzwert nur so gering angesetzt sei.
Gut zu wissen. Dann kann ich in Zukunft so einiges über meinen Zusatzherd "entsorgen". Brennen tut's da wie dort gleich. Also keine Gefahr für nichts und niemanden!
es macht schon einen unterschied, ob ich etwas absichtlich mache oder es fahrlässig oder durch eine kettenreaktion passiert.
die wälder im süden europas brennen hauptsächlich in absicht durch zündler, warum sie das machen ist mir schleierhaft, der schaden ist enorm!
meinen zusatzherd füttere ich weiterhin mit brennholz und der unrat kommt sortiert in die müllsammelstelle. was damit weiter passiert, überlasse ich den entsorgern und vertraue auch darauf.
ich gehe davon aus, dass der abfallverband (gemeinden) das auch nach zeitgemäßen und umweltgerechten prinzipien tut und auch kontrolliert. er ist ja auch der auftraggeber an den entsorger, er kassiert dafür. rechenschaftsberichte in den gemeindezeitungen oder amtsmitteilungen sehe ich leider keine. auch nicht von den abwasserverbänden! ein thema für die dolostadt?
einer der idiotischsten Kommentare überhaupt. Wie alt bist? 14?
Kann man Prinzipiell schon machen, allerdings erzeugst du dir deine Schadstoffe dann ganz lokal. Dabei sind weniger Leichtflüchtige Brandgase wie Kohlenmonoxid (CO), Kohlendioxid (CO₂), Stickoxide, Chlorwasserstoff (HCl), Blausäure (HCN), Phosgen, Formaldehyd oder Acrolein, das Problem diese schaffen es durch den Kamin und setzen sich erst am Dach/Bzw. im umligenden Freiland ab. Für dich lokal problematischer sind die im Ruß gebundenen Schadstoffe wie Phenole, Chlorphenole, (halogenisierte) Dioxine und Metall(oxide) die bleiben nämlich in Ofen und Kamin und werden mit jedem bisschen Ruß im Wohnraum verteilt.
Ausserdem benötigt Kunststoff für die Verbrennung etwa 3mal so viel Sauerstoff wie Holz.
Bezeichnend für unsere Gesellschaft, wie sehr sich so viele Kommentatoren danach sehnen, selbst Opfer des Brandes zu sein.
kann jeder glauben . ich leider nicht .
...leider nicht? @hinter den Vorhang, Sie tun mir leid, so krampfhaft daran festzuhalten ist schon bedenklich. Vielleicht wäre es von Vorteil, sich Hilfe zu suchen, denn Angst macht genauso krank....
traurig
Das dachte ich mir sofort, das dieser bestialische Rauch und dieses Gestank völlig harmlos sind!
Es ist erfreulich, dass die gemessenen Werte keine akute Gefahr für die Bevölkerung zeigen. Dennoch sollte man nicht vergessen, dass jeder Großbrand – unabhängig von späteren Laborergebnissen – eine erhebliche Belastung für Luftqualität und Gesundheit darstellt. Dichte Rauchschwaden und beißender Geruch über Tage hinweg sind keine „geringen Auswirkungen“. Auch wenn Grenzwerte nicht überschritten wurden, atmeten Menschen feine Partikel und Schadstoffe ein, die der Körper nicht einfach ignoriert. Ehrliche Kommunikation bedeutet, nicht nur die Entwarnung zu betonen, sondern auch offen über kurzfristige gesundheitliche Risiken zu sprechen und daraus Lehren für künftige Ereignisse zu ziehen.
Richtig, deswegen wurde ja auch AT-Alert ausgelöst und die Bevölkerung aufgerufen Fenster und Türen zu schließen, möglichst zu Hause zu bleiben und nicht auf Volksfesten tanzend die Nacht zu verbringen.
Wäre euch lieber gewesen, das was passiert wäre? Ich versteh dieses Jammern nicht mehr. Vertraut auf die Wirtschaft und seids froh, daß nit mehr passiert ist.
ich kanns nimma hören, aber jedn tag mit dem diesel durch die landschaft gurken. es hat schon mal jemand treffend formuliert: manche wüsnchen sich wirklich, dass sie auf grund des brandes gesundheitliche folgen zu tragen haben scheints. was soll denn noch alles passieren? wenn man im winter am abend am kamin die werte abliest, sind sie mit sicherheit nicht viel anders - und wenn man am nächsten tag in der früh die "schadstoffe" misst, wirds keine geben, eben weil ....was der isländische vulkan vor jahren an dreck und feinstaub in die athmosphäre geschleudert hat, haben wohl schon viele vergessen. aber is ja klar: die hoffnung auf eine - finanzielle - wiedergutmachung hält den trotz am leben .... und das jetzt seit mittlerweile 1,5 monaten
Sehr gut geschrieben. Da wollen wohl ein paar gerne die Hand aufhalten, zwecks Wiedergutmachung eines nicht eingetretenen Gesundheitsrisiko. Zim Fremdschämen.
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