Rund 80 Prozent aller sexuell aktiven Menschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit dem Humanen Papillomavirus (HPV). In vielen Fällen verläuft die Infektion unbemerkt. HPV kann jedoch auch schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben und beispielsweise verschiedene Krebsarten wie Gebärmutterhalskrebs oder Genitalwarzen verursachen.
Um möglichst viele Menschen vor diesen Risiken zu schützen, wurde in Österreich das kostenlose HPV-Impfangebot mit Juli 2024 befristet bis Dezember 2025 von Bund, Land und Sozialversicherung auf alle Personen bis zum vollendeten 30. Lebensjahr ausgeweitet. Aufgrund der starken Nachfrage wurde die Gratis-Impfaktion österreichweit nun bis Mitte 2026 verlängert. Dabei ist zu beachten: Die Erstimpfung muss noch heuer bis zum 31. Dezember 2025 erfolgen – die Zweitimpfungen sind dann bis zum 30. Juni 2026 kostenlos.
Seit Juli 2024 wurden im Rahmen der kostenlosen HPV-Impfaktion für 21- bis 30-Jährige insgesamt 17.343 HPV-Impfungen in Tirol im eImpfpass dokumentiert (Stand 30. Juni 2025). Bei der HPV-Impfung sind zwei Impfungen erforderlich, die im Abstand von mindestens sechs bis maximal zwölf Monaten durchgeführt werden.
„Die HPV-Impfung ist eine der wirksamsten Präventionsmaßnahmen gegen Krebsarten, die durch HPV ausgelöst werden können. Daher setzen wir in Tirol auf frühzeitige Impfangebote durch kostenlose Schulimpfungen. Mit der Erweiterung der kostenlosen Impfaktion für Personen bis zum 30. Geburtstag soll vor allem auch die Impfquote unter jungen Erwachsenen weiter gesteigert und so vielen Menschen wie möglich der Zugang zu einer Prävention ermöglicht werden“, erklärt Gesundheitsdirektorin Theresa Geley.
Um den bestmöglichen Schutz zu erreichen, wird die HPV-Impfung bereits ab dem neunten Lebensjahr empfohlen. In Tirol wird die Impfung vor allem durch kostenlose Schulimpfungen organisiert. Diese werden in der fünften Schulstufe angeboten. Die niederschwelligen Impfangebote stellen sicher, dass ein unkomplizierter Zugang zur Impfung ermöglicht wird.
Mit der Verlängerung der Gratis-HPV-Impfaktion bis zum 30. Geburtstag können kostenfreie Nachholimpfungen („Catch-up-Impfungen“) bis Mitte 2026 durchgeführt werden. Die Erstimpfung muss bis Ende Dezember erfolgen. Im Jahr 2026 können nur Zweitimpfungen kostenlos bezogen werden.
3 Postings
Der Gebärmutterhalskrebs ist fast zu 100 %, durch beim Geschlechtsverkehr übertragene HPVinfektion bedingt und könnte durch die praktisch nebenwirkungsfreie Impfung fast sicher verhindert und bei entsprechend hoher Impfquote auch ausgerottet werden. Dies zeigen die Daten aus England und Scandinavien bei einer Durchimpfungsrate von 90 %, im Gegensatz zu Österreich von 40 % , wohl auch geschuldet der mäßigen Kompetenz unserer Bevölkerung in Medizin- und Wissenschaftsfragen. Die Impfung sollte möglichst vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgen, ist natürlich auch im höheren Alter sinnvoll, da könnte die Prophylaxe allerdings bereits zu spät kommen. Deutliche Reduktionen der Krebshäufigkeit sind auch im Anal- und Mundhöhlenbereich zu erwarten. Eine ähnliche Erfolgsgeschichte weist auch die konsequent durchgeführte medikamentöse Eradikation des Helicobacterbakteriums mit einer weitgehenden Zurückdrängung des Magenkarzinoms auf, Impfung und antivirale Medikation bei Hepatitis B und C dürften die Inzidenz von Leberkarzinom deutlich senken.
Die Impfquote von bis zu 90% wurde bei 15-jährigen Mädchen erhoben .
HPV- Impfungen sind für alle Erwachsenen sinnvoll. Warum werden die Kosten nicht für alle Menschen übernommen? Klarer Fall von Altersdiskriminierung.
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