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Auszeichnung für Thomas Veiter und seine Mellitzalm

Der Nationalpark Hohe Tauern prämierte den „Almhirte des Jahres“. Seit 2005 bewirtschaftet Veiter die Alm in St. Veit.

Die Almen im Nationalpark Hohe Tauern sind Orte der Erholung, wichtiges Element für die Biodiversität und Arbeitsplatz zahlreicher Hirt:innen sowie Almbäuerinnen und Almbauern. Davon gibt es einige, die sich der heimischen Natur mit Herzblut verschrieben haben. Ob Pflege der Bergwiesen, Haltung alter Haustierrassen, naturnahe Bewirtschaftung oder gelebte Tradition – diese Menschen, die sich für die Almwirtschaft im Nationalpark einsetzten, holt der Nationalpark Hohe Tauern vor den Vorhang. Bis 22. August konnte man sich für die Auszeichnung „Almhirte des Jahres“ anmelden. Eine Jury, bestehend aus Grundbesitzervertreter:innen und der Nationalparkverwaltung, hat schließlich aus den 15 Bewerbungen Thomas Veiter zum Sieger gekürt.

„Die Arbeit von Thomas Veiter steht beispielhaft für eine Almwirtschaft, die Natur, Kultur und Tradition in Einklang bringt.“

Philipp Jans, stellvertretender Tiroler Kuratoriumsvorsitzender

Thomas Veiter bewirtschaftet die Mellitzalm in St. Veit. Bereits 1990 half er seinen Großeltern bei der Arbeit auf der Alm. Seit 2005 führt er die Bewirtschaftung selbstständig, unterstützt von seiner Familie. Die Mellitzalm liegt auf rund 2.000 Metern Höhe. Aufgetrieben werden Fleckvieh-Rinder, Norikerpferde und Bergschafe. Der traditionelle Almauftrieb und Almabtrieb erfolgt zu Fuß.

Da die Alm nur über einen Fußweg und eine Materialseilbahn erreichbar ist, ist Thomas Veiters Alltag durch Handarbeit und den Einsatz von Pferden geprägt. Sei es beim Melken und der Verarbeitung der Milch zu Butter, Käse oder Rahm, beim Holzrücken, beim Freihalten von Weiden und Wegen oder beim Abtransport von Schwendgut und Steinen. Außerdem werden die 1,5 Hektar Almanger und die Bergwiese traditionell gemäht und bewirtschaftet. Das im Sommer geerntete Heu wird im Winter bei ausreichender Schneelage ins Tal gebracht.

Thomas Veiter ist der letzte Auftreiber der Gemeindegutsagrargemeinschaft Mellitz-Alm und hält insgesamt sieben Gebäude instand. Dank zahlreicher Sanierungsarbeiten, zu denen neue Dächer, Schindelwände, Unterbauten, Trockensteinmauern und eine Wasserversorgung mit Lärchenholztrögen gehören, befinden sich die Almhütten in ausgezeichnetem Zustand. Eine weitere Leidenschaft des Almhirten ist das alte Handwerk. Gemeinsam mit seiner Familie spaltet er Holzschindeln, bohrt Brunnensäulen aus, hackt Tröge aus oder stellt traditionelle Werkzeuge wie Rechen, Sensenwörbe und Schwendgeräte her. Alles Werkzeuge, die Veiter bei seiner täglichen Arbeit einsetzt.

„Die Arbeit von Thomas Veiter steht beispielhaft für eine Almwirtschaft, die Natur, Kultur und Tradition in Einklang bringt“, betont Philipp Jans, stellvertretender Vorsitzender des Tiroler Nationalparkkuratoriums, und ergänzt: „Mit großem Engagement trägt er dazu bei, dass die einzigartigen Landschaften und Lebensräume des Nationalparks Hohe Tauern erhalten bleiben.“ Vor Ort auf der Mellitz-Alm gratulierten Vertreter des Tiroler Nationalparkkuratoriums und Nationalparkdirektor Hermann Stotter mit einer süßen Überraschung des Projektsponsors Milka und einem Swarovski-Fernglas.

(v.l.) Nationalparkdirektor Hermann Stotter, Familie Veiter, Thomas Steiner (Nationalparkverwaltung), Philipp Jans und Simon Staller. Foto: NPHT/Raffler

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